27.10.2015 21:41:48
|
MÄRKTE USA/Kauflaune erlahmt vor Apple-Zahlen und Fed-Beschluss
NEW YORK (Dow Jones)--Fallende Ölpreise und die Verunsicherung über die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank haben am Dienstag den Appetit der Anleger auf Aktien gebremst. Hinzu kam, dass einige Schwergewichte der US-Unternehmenslandschaft, darunter Apple, ihre Geschäftszahlen erst nach Börsenschluss veröffentlichen. Angesichts dieser vielen Unsicherheitsfaktoren wollten die Investoren keine Risiken eingehen.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent zu auf 17.581 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,3 Prozent nach auf 2.066 Punkte. Der Nasdaq-Composite fiel um 0,1 Prozent auf 5.030 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 995 (Montag: 840) Millionen Aktien. Dabei entfielen auf 823 (1.210) Kursgewinner 2.337 (1.948) -verlierer, unverändert gingen 92 (87) Titel aus der Sitzung.
Eine Mehrheit der Marktteilnehmer halte eine US-Leitzinserhöhung im laufenden Jahr für unwahrscheinlich, sagt Rentenstratege Franck Dixmier von Allianz Global Investors (AGI). Sollte die Federal Reserve im Dezember erstmals seit neun Jahren die Zinsen anheben, sollte dies in der laufenden Woche klar kommuniziert werden. Die US-Notenbank wird am Mittwoch die Ergebnisse ihrer Sitzung verkünden.
Die neuen Konjunkturdaten sprachen jedenfalls nicht für ein Anziehen der Zinsschraube. So ist der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im September gefallen, wenn auch weniger deutlich als befürchtet. Der Vormonatswert wurde indes nach unten revidiert. Der Case-Shiller-Hauspreisindex für August hat im erwarteten Rahmen zugelegt. Dafür sind aber sowohl der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen als auch der Index des Verbrauchervertrauens schwächer als prognostiziert ausgefallen. "Das wirtschaftliche Bild insgesamt zeigt sich von der schwächeren Seite, es gibt wenig Erfreuliches an den heutigen Daten", sagte Chef-Marktstratege David Kelly von J.P. Morgan Funds.
Die Ölpreise blieben auf Talfahrt. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,8 Prozent auf 43,20 US-Dollar. Anleger rechnen mit einem weiteren Anstieg der ohnehin schon üppigen Lagerbestände in den USA. Dazu plant Amerika nun den Verkauf von Millionen Barrel aus der Strategischen Reserve. Außerdem prüft Saudi-Arabien eine Anhebung der nationalen Verkaufspreise, die zu den niedrigsten weltweit zählen. Händler interpretieren den Schritt als Signal für schwache Exporterlöse, denn die Exportpreise des Königreichs liegen um ein Vielfaches über den nationalen Tarifen. Wie am Vortag gehörten erneut die Energiewerte zu den schwächsten Sektoren.
Derweil blieb auch die laufende Berichtssaison ein beherrschendes Thema. Die Geschäftszahlen von DuPont kamen gut an, denn die Aktie stieg um 2,8 Prozent. Der Chemiekonzern hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, dabei aber die Gewinnprognosen übertroffen. Merck & Co stiegen um 1,1 Prozent. Der Pharmakonzern hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und seine Ergebnisprognose erneut angehoben. Die Wettbewerberpapiere von Pfizer kletterten um 2,4 Prozent. Der Konzern hat im dritten Quartal 20 Prozent weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz fiel. Ohne Wechselkurseffekte stiegen die Einnahmen trotz des Ablaufs weiterer Patente aber um 4 Prozent.
Für Alibaba ging es 4 Prozent nach oben. Der chinesische Internetriese hat im zweiten Quartal die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Ford gaben dagegen um 5,2 Prozent ab. Zwar verbuchte der Automobilhersteller einen Gewinnsprung, die Markterwartungen wurden jedoch verfehlt. Auf Basis vergleichbarer Wechselkurse und Verkaufsfläche hat das Umsatzwachstum bei Burger King und Tim Hortons die Erwartungen übertroffen. Die Aktie des Mutterunternehmens Restaurant Brands zog 4,1 Prozent an.
Das Logistikunternehmen United Parcel Service hält trotz eines überraschenden Umsatzrückgangs im dritten Quartal an seinem Ausblick fest. Das besänftigte Anleger jedoch nicht, der Kurs sank um 2,9 Prozent. Die T-Mobile-Aktie fiel um gut 6 Prozent. Zwar erzielte die Tochter der Deutschen Telekom AG wieder einen Gewinn, doch der blieb hinter den Erwartungen zurück.
IBM liefen um 4 Prozent abwärts. Das Unternehmen muss sich einer Untersuchung durch die Börsenaufsichtsbehörde SEC stellen, wie IBM selbst am Dienstag mitteilte. Dabei geht es um die Verbuchung bestimmter Umsätze aus Transaktionen in den USA, Großbritannien und Irland.
Oracle bereitet sich darauf vor, seinem erfolgreichsten Konkurrenten Amazon bei der Bereitstellung von Diensten im Cloud Computing den Kampf anzusagen. Die Titel gaben um 0,1 Prozent ab. Endologix übernimmt den Medizintechnikanbieter TriVascular Technologies für 211 Millionen US-Dollar. TriVascular schnellten um 39 Prozent in die Höhe.
Der Goldpreis stand zum Settlement nahezu unverändert bei 1.166 Dollar je Feinunze. Die Unsicherheit vor den Aussagen der US-Notenbank am Mittwoch prägte auch hier das Geschäft. Gold zeigt häufig in einem Niedrigzinsumfeld Stärke, da es selbst keine Zinsen abwirft.
Anleihen stiegen mit der Aussicht auf weiter niedrige Zinsen. Zudem wurden sie von den schwachen Konjunkturdaten gestützt. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fiel um drei Basispunkte auf 2,03 Prozent.
Am Devisenmarkt herrschte vor dem Ergebnis der Fed-Sitzung ebenfalls Zurückhaltung. Der Euro notierte kaum verändert bei 1,1040 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.581,56 -0,24 -41,49 S&P-500 2.065,89 -0,26 -5,29 Nasdaq-Comp. 5.030,15 -0,09 -4,56 Nasdaq-100 4.639,23 0,18 8,39DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.35 Uhr Mo, 17.44 Uhr EUR/USD 1,1042 -0,22% 1,1066 1,1050 EUR/JPY 132,94 -0,26% 133,29 133,68 EUR/CHF 1,0895 0,34% 1,0858 1,0849 USD/JPY 120,39 -0,04% 120,45 120,98 GBP/USD 1,5303 -0,31% 1,5351 1,5357 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 27, 2015 16:11 ET (20:11 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 11 PM EDT 10-27-15
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Alibabamehr Nachrichten
20.11.24 |
Q3 2024: Diese Aktien befinden sich im Depot von George Soros - Zukäufe bei Alibaba, Dropbox & Co. (finanzen.at) | |
14.11.24 |
Ausblick: Alibaba stellt Quartalsergebnis zum abgelaufenen Jahresviertel vor (finanzen.net) | |
14.10.24 |
Taobao and Tmall Group Kicks Off 11.11 Global Shopping Festival 2024 with RMB30 Billion of Consumer Benefits (EQS Group) | |
30.09.24 |
ADR-Aktien von Alibaba und JD.com steigen: Chinas Konjunkturprogramm treibt an (finanzen.at) | |
24.09.24 |
Chinas Konjunkturprogramm lässt Alibaba-, NIO-, JD.com-Aktien nach oben schnellen (finanzen.at) | |
20.09.24 |
Alibaba Cloud Empowers Customers and Partners with its Proven Large Models and High-Performance Infrastructure (EQS Group) | |
19.09.24 |
Alibaba Cloud Unveils New AI Models and Revamped Infrastructure for AI Computing (EQS Group) | |
10.09.24 |
Alibaba-Aktie zieht an: Alibaba-Aktie wird in chinesische Handelsprogramme aufgenommen (finanzen.at) |
Analysen zu Alibabamehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Alibaba | 82,40 | 0,86% | |
Apple Inc. | 222,25 | -0,80% | |
IBM Corp. (International Business Machines) | 214,35 | -1,83% | |
Merck Co. | 97,20 | 0,62% | |
Pfizer Inc. | 24,39 | -0,75% | |
Restaurant Brands International Inc When Issued | 66,60 | 1,09% | |
United Parcel Service Inc. (UPS) | 128,34 | -0,06% |