24.05.2016 08:55:54

MÄRKTE EUROPA/Schwächere Kurse zur Eröffnung erwartet

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zum Auftakt am Dienstag zeichnen sich schwächere Kurse an Europas Börsen ab. Fallende Rohstoffpreise und ein anziehender Yen drücken auf das Sentiment. Im Handel geht man von einem weiter sehr volatilen Geschäft und erratischen Kursbewegungen aus - häufig ohne substanzielle Nachrichten. Für den Dax zeichnet sich eine Eröffnung bei 9.807 Punkten ab - ein Abschlag zum Vortagesschluss von 0,4 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 wird 0,3 Prozent leichter mit 2.925 Zählern indiziert.

   Am Devisenmarkt zieht der Euro leicht an auf 1,1225 Dollar. Seit der Veröffentlichung des falkenhaften Fed-Protokolls und der damit einhergehenden Euro-Korrektur hat sich nicht mehr viel getan. Nach Einschätzung der Commerzbank bleibt der Devisenmarkt skeptisch und preise einen US-Zinsschritt im Juni weiterhin nur mit knapp 30 Prozent ein. "Die Fed hat im letzten Jahr ständig einen Grund gefunden, mit einer Zinserhöhung noch zu warten - warum sollte es diesmal anders sein", versucht die Commerzbank eine Erklärung.

Deutsche Bank bleibt in den Schlagzeilen Mit erneutem Druck auf die Aktien der Deutschen Bank rechnen Händler am Dienstag. "Die Nachrichtenlage ist einfach wieder zu schlecht", sagt ein Händler. Grund sei dabei nicht nur die erneute Abstufung der Bonitätsbewertung durch Moody's. Das Kreditrating wurde auf "Baa2" von "Baa1" gesenkt und rangiert damit nur noch zwei Stufen oberhalb von Ramschniveau. Dazu kämen nun auch eine Wiederbelebung des Libor-Skandals und neuer Stress mit der US-Börsenaufsicht.

   So ermittelt die US-Börsenaufsicht SEC wegen des Vorwurfs, im Geschäft mit Hypothekenanleihen Verluste nicht zeitgerecht bilanziert zu haben. Beim Thema Libor hat ein New Yorker Berufungsgericht weitere Klagen gegen 16 Banken zugelassen, zu denen auch die Deutsche Bank gehört. "Wenn selbst für abgeschlossen gehaltene Themen wie Libor wiederbelebt werden können, wird das Risikobewusstsein der Investoren wieder kräftig nach oben schießen", meint ein anderer Händler. Bei Tradegate büßen die Titel vorbörslich 1,6 Prozent ein.

CVC steigt bei Evonik aus Mit deutlicheren Kursverlusten auch bei Evonik rechnen Händler. Mit der Platzierung ihres Restbestands von 4,2 Prozent durch CVC Capital dürften die Aktien zunächst unter Druck stehen. Evonik waren im Frankfurter Späthandel bei 26,46 Euro aus dem Handel gegangen, die Platzierung finde jedoch zu 25,50 Euro statt, heißt es. CVC nimmt damit knapp über einer halben Milliarde Euro ein.

   "Langfristig ist das gut, weil damit ein Damoklesschwert über Evonik weg ist, das immer über der Aktie gehangen hat", sagt ein Händler. Der Markt habe jederzeit mit der Platzierung durch CVC gerechnet. Lediglich die RAG Stiftung sei nun noch ein größerer potenzieller Abgeber. Kurzfristig könnten Evonik jedoch noch einige Tage gedrückt bleiben: "Die Aktie hat bei Platzierungen immer mehrere Tage gebraucht, um sich wieder zu erholen", so der Händler. Bei Tradegate geht es 5,2 Prozent talwärts.

Frankreich geht das Benzin aus Sollte sich die durch Streiks in Frankreich verursachte Benzinverknappung noch verschärfen, könnten an der Pariser Börse die Kurse von Vinci und Eiffage nachgeben, die unter anderem im Mautgeschäft engagiert sind. "Es versteht sich von selbst, dass die Leute ohne Benzin nicht auf den Mautstraßen fahren können, die von Vinci und Eiffage betrieben werden", merkt die Berenberg an. Der Einnahmeausfall eines Tages schlage sich für Vinci mit 0,17 Prozent negativ im Ergebnis nieder und bei Eiffage mit 0,2 Prozent.

   Die Streiks gegen neue Arbeitsmarktgesetze der französischen Regierung haben laut den Analysten den Ausstoß der Raffinerien in der vergangenen Wochen stark beeinträchtigt. Arbeiter hätten Raffinerien und Öllager bestreikt.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17:30 Uhr EUR/USD 1,1214 -0,1% 1,1220 1,1203 EUR/JPY 122,53 -0,0% 122,55 122,62 EUR/CHF 1,1106 +0,0% 1,1103 1,1111 GBP/EUR 1,2915 +0,0% 1,2909 1,2920 USD/JPY 109,27 +0,0% 109,24 109,45 GBP/USD 1,4484 +0,0% 1,4484 1,4475 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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