05.10.2022 17:56:40
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Zykliker unter Druck
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der fulminanten Erholungsrally der vergangenen beiden Handelstage haben an den europäischen Börsen am Mittwoch Gewinnmitnahmen eingesetzt. Der DAX verlor 1,2 Prozent auf 12.517 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 1,1 Prozent ab auf 3.445 Punkte. Auch der Euro kam wieder zurück auf knapp 0,99 Dollar, nachdem er am Dienstagabend noch die Parität getestet hatte. Und am Rentenmarkt hat ebenfalls eine Gegenbewegung eingesetzt, die Renditen der Bundesanleihen zogen wieder deutlich an.
Die hohe Förderkürzung der Opec+-Staaten dämpfte laut Marktteilnehmern die Hoffnungen auf schnell und deutlich fallende Inflationsraten. "Das Inflationsszenario bleibt intakt", so ein Marktteilnehmer. Damit sei aber auch ein nachhaltiges Umschlagen der Aktienkurse nach oben unwahrscheinlich geworden. Die Opec+-Staaten wollen täglich 2 Millionen Barrel weniger Öl fördern.
Gewinner des Szenarios waren die Öl-Aktien. Ihr Stoxx-Subindex stand auf der Gewinnerseite, er zog um 0,7 Prozent an. Alle anderen großen Stoxx-Branchenindizes schlossen mehr oder weniger deutlich im Minus.
Autozulieferer schwach - und Tesco nach Zahlen
Unter besonders starkem Druck standen die Aktien der Autohersteller und ihrer Zulieferer mit einem Minus ihres Stoxx-Subindex von 2,8 Prozent. Faurecia fielen um 7,7 Prozent, Valeo um 6,5 Prozent und Conti um 5,6 Prozent.
Auch die Papiere des Einzelhandels verloren wieder deutlich an Boden, ihr Index verlor 3,2 Prozent. In London fielen Tesco um 4,1 Prozent. Die Citi-Analysten glauben zwar, dass der nach Marktanteilen größte britische Einzelhändler in der Lage sein werde, nachhaltiges Wachstum über alle Zyklen hinweg zu erzielen. Im ersten Halbjahr ist der Gewinn aber gesunken, und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Aldi und Lidl gehe zu Lasten der Margen, hieß es bei AJ Bell. Am deutschen Markt gaben Metro 5,3 Prozent ab, Hellofresh verloren 8,1 Prozent, Delivery Hero 5,8 Prozent. In Paris fielen Casino um 7,3 Prozent.
Auch die Titel der Banken, der Telekom-Branche sowie der Reise- und Freizeitkonzerne gaben gemessen an ihren Stoxx-Indizes überdurchschnittlich nach. Daneben blieb der Markt defensiv: Pharma-Aktien hielten sich mit einem Minus von 0,3 Prozent relativ gut.
Infineon gegen den Trend fest
Im DAX gerieten neben Conti auch Siemens Energy mit 5,6 Prozent Minus unter Druck. Gegen den Trend stiegen Infineon um weitere 3,1 Prozent: Analysten berichteten von einer Unternehmenspräsentation zum Bereich Automotive, die positiv aufgenommen worden sei. Stark und dynamisch entwickle sich der Bereich SiC (Siliziumkabid-Leistungshalbleiter), so die Analysten von Jefferies. Equita verweist darauf, dass Infineon seit der Corona-Pandemie die Preise der laufenden Verträge eingehalten habe, das Haus sieht hier nun ein erhebliches Potenzial für Steigerungen.
Daneben hielten sich einige defensive Werte vergleichsweise gut, so RWE, die mit einer Kaufbekräftigung durch Jefferies um 1,1 Prozent anzogen. Und Deutsche Börse gewannen 1,3 Prozent. In der zweiten Reihe fielen Wacker Chemie nach Kurszielsenkungen um 6,6 Prozent.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 3.447,72 -36,76 -1,1% -19,8%
Stoxx-50 3.426,27 -20,80 -0,6% -10,3%
Stoxx-600 398,91 -4,12 -1,0% -18,2%
XETRA-DAX 12.517,18 -153,30 -1,2% -21,2%
FTSE-100 London 7.051,60 -34,86 -0,5% -4,0%
CAC-40 Paris 5.985,46 -54,23 -0,9% -16,3%
AEX Amsterdam 664,45 -5,14 -0,8% -16,7%
ATHEX-20 Athen 1.974,69 -9,56 -0,5% -7,8%
BEL-20 Bruessel 3.446,50 -32,22 -0,9% -20,0%
BUX Budapest 39.385,30 -525,90 -1,3% -22,4%
OMXH-25 Helsinki 4.525,99 -61,42 -1,3% -20,2%
ISE NAT. 30 Istanbul 3.823,04 +33,42 +0,9% +88,8%
OMXC-20 Kopenhagen 1.576,73 -11,65 -0,7% -15,4%
PSI 20 Lissabon 5.526,41 -82,32 -1,5% -2,3%
IBEX-35 Madrid 7.579,90 -116,70 -1,5% -13,0%
FTSE-MIB Mailand 21.360,72 -329,93 -1,5% -23,3%
RTS Moskau 1.061,97 -38,17 -3,5% -33,5%
OBX Oslo 1.052,58 -6,78 -0,6% -1,5%
PX Prag 1.176,15 -1,20 -0,1% -17,5%
OMXS-30 Stockholm 1.882,92 -26,72 -1,4% -22,2%
WIG-20 Warschau 1.419,12 -30,69 -2,1% -37,4%
ATX Wien 2.797,11 -17,23 -0,6% -26,7%
SMI Zuerich 10.477,69 -113,23 -1,1% -18,6%
* zu Vortagsschluss
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:37 Di, 18:35 % YTD
EUR/USD 0,9870 -1,2% 0,9988 0,9987 -13,2%
EUR/JPY 142,85 -0,8% 143,94 143,90 +9,2%
EUR/CHF 0,9713 -0,7% 0,9782 1,0213 -6,4%
EUR/GBP 0,8755 +0,6% 0,8707 0,8698 +4,2%
USD/JPY 144,74 +0,4% 144,13 144,09 +25,7%
GBP/USD 1,1275 -1,7% 1,1470 1,1485 -16,7%
USD/CNH (Offshore) 7,0775 +0,5% 7,0180 7,0401 +11,4%
Bitcoin
BTC/USD 19.987,43 -1,5% 20.206,35 20.071,39 -56,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 87,77 86,52 +1,4% +1,25 +24,7%
Brent/ICE 93,91 91,8 +2,3% +2,11 +27,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 177,00 161,95 +9,3% +15,05 +161,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.708,37 1.726,50 -1,1% -18,14 -6,6%
Silber (Spot) 20,35 21,13 -3,7% -0,77 -12,7%
Platin (Spot) 914,13 934,00 -2,1% -19,88 -5,8%
Kupfer-Future 3,51 3,52 -0,4% -0,01 -20,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 05, 2022 11:57 ET (15:57 GMT)
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