ATX
04.12.2012 18:58:31
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MÄRKTE EUROPA/Nach neuen Hochs machen Europas Börsen Pause
Von Benjamin Krieger
An Europas Aktienmärkten war am Dienstag nicht viel zu holen für die Bullen. Die Kurse der Blue-Chips pendelten in der Mehrzahl um ihre Schlusskurse vom Vortag. Der DAX, der in den zurückliegenden elf Handelstagen um fast 500 Punkte zulegen konnte, schloss unverändert zum Vortag. Am Montag war er noch auf ein neues Jahreshoch gestiegen, und auch die Börsen in Amsterdam, Paris, Zürich und Wien hatten neue Jahreshöchststände gemeldet.
Aus Washington gab es den ganzen Tag über keine Signale für eine Annäherung im Streit um den US-Staatshaushalt für 2013. "Je länger die Hängepartie andauert, desto mehr könnten die Pessimisten am Markt das Zepter in die Hand nehmen", sagte ein Händler. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,3 Prozent auf 2.591 Zähler zu.
Für den Euro reichte es dagegen zum US-Dollar für ein neues Hoch. Gegen 15.00 Uhr stieg die Gemeinschaftswährung erstmals seit sieben Wochen wieder über die Marke von 1,31 Dollar. Die Zinsen von Staatsanleihen aus der überschuldeten Peripherie der Eurozone gaben nochmals leicht nach. Die Finanzierungskonditionen für diese Länder verbessern sich also weiter, was dem Euro Rückenwind verschafft. Auch Bankenaktien profitierten von den sinkenden Zinsen, der Bankensektor war mit einem Plus von 0,7 Prozent der stärkste Sektor.
"Der Anleihe-Rückkauf, der vor einer Woche Teil des Deals zur Schuldenreduktion Griechenlands war, dürfte wohl ein Erfolg werden", begründete Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank den festen Euro. "Allseits besteht Konsens, dass der Umtausch gelingt." Die Marktakteure blendeten jedoch die nach wie vor großen Risiken bei spanischen Banken sowie ein quasi täglich steigendes Hilfsvolumen für Zypern konsequent aus. Erklärbar sei diese Missachtung der Risiken nur damit, dass die Drohung unbegrenzter Interventionen seitens der Europäischen Zentralbank weiter starke Wirkung entfalte.
Spekulation um Aktienrückkauf treibt EADS-Aktie an
Aktien von EADS stiegen den sechsten Tag in Folge, diesmal um 0,6 Prozent. Damit summieren sich die Kursgewinne seit Dienstag vergangener Woche auf mehr als neun Prozent. Kurstreiber sind Spekulationen um einen Aktienrückkauf durch den Luftfahrt- und Rüstungskonzern. Ein solcher würde Händlern zufolge den geplanten Umbau der Staatsbeteiligungen Frankreichs und Deutschlands an EADS erleichtern.
Aktien der Deutschen Post verloren 1,4 Prozent. Der Logistikkonzern will mit Anleihen zwei Milliarden Euro einsammeln, um damit die Pensionsansprüche der deutschen Beschäftigten zu sichern. Laut Händlern verkauften Investoren daraufhin Post-Aktien und zeichneten stattdessen die Anleihe. Diese kann später teilweise in Aktien gewandelt werden.
Papiere von Henkel, die seit Jahresbeginn um 42 Prozent gestiegen sind, büßten 2,2 Prozent ein, belastet von einer Abstufung auf "Underperform" durch Credit Suisse. Eine Abstufung der Fresenius-Aktie durch Morgan Stanley ließ diese um 1,1 Prozent nachgeben. Goldman Sachs strich die Infineon-Aktie von einer Kaufliste, was das Papier um 3,8 Prozent nach unten drückte.
In London zogen Aktien von TUI Travel um mehr als drei Prozent auf ein neues Rekordhoch von gut 279 Pence an. Dank eines kräftigen Endspurts in der Haupturlaubszeit steigerte die britische Tochter der TUI AG den Gewinn im Schlussquartal und will nun auch die Dividende erhöhen. Aktien der Mutter TUI AG legten um 2,4 Prozent zu.
Unter die Kursräder gerieten dagegen die Papiere von United Internet. Laut Händlern ließ die Platzierung eines großen Aktienpakets durch den Investor Warburg Pincus die Aktien um mehr als acht Prozent nachgeben.
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2590,83 8,47 +0,3% 11,8 . Stoxx-50 2556,50 1,78 +0,1% 7,9 . Stoxx-600 276,24 0,11 +0,0% 12,9 Frankfurt XETRA-DAX 7435,12 -0,09 -0,0% 26,1 London FTSE-100 5869,04 -2,20 -0,0% 5,4 Paris CAC-40 3580,48 13,89 +0,4% 13,3 Amsterdam AEX 337,62 0,34 +0,1% 8,0 Athen ATHEX-20 281,09 -4,69 -1,6% 6,1 Brüssel BEL-20 2442,81 2,44 +0,1% 17,3 Budapest BUX 18132,88 -78,07 -0,4% 6,8 Helsinki OMXH-25 2161,84 3,99 +0,2% 11,3 Istanbul ISE NAT. 30 94608,40 1813,14 +2,0% 53,3 Kopenhagen OMXC-20 492,97 -1,01 -0,2% 26,4 Lissabon PSI 20 5252,51 26,52 +0,5% -3,9 Madrid IBEX-35 7889,20 13,20 +0,2% -7,8 Mailand FTSE-MIB 16041,54 165,48 +1,0% 6,3 Moskau RTS 1445,85 9,90 +0,7% 4,6 Oslo OBX 406,25 -4,99 -1,2% 13,6 Prag PX 994,30 -0,03 -0,0% 9,1 Stockholm OMXS-30 1088,60 -0,28 -0,0% 10,2 Warschau WIG-20 2457,52 14,94 +0,6% 14,6 Wien ATX 2297,92 -6,48 -0,3% 21,5 Zürich SMI 6853,15 14,45 +0,2% 15,4DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.38 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3087 0,18% 1,3064 1,3065 EUR/JPY 107,0508 -0,18% 107,2448 107,4351 EUR/CHF 1,2130 0,29% 1,2095 1,2085 USD/JPY 81,7980 -0,35% 82,0840 82,2450 GBP/USD 1,6090 -0,07% 1,6101 1,6092 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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December 04, 2012 12:28 ET (17:28 GMT)
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