02.05.2023 16:09:44
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MÄRKTE EUROPA/Leichter - 16.000er-Marke zum Ausstieg genutzt
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem überraschend schwungvollen Start in den Mai mit einem neuen Jahreshoch im DAX knapp über der 16.000er-Marke tendieren die europäischen Aktienmärkte am Dienstagnachmittag leichter. Der DAX verliert 0,7 Prozent auf 15.811 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,0 Prozent auf 4.317 Punkte nach. "Der Anstieg über 16.000 Punkte ist zum Ausstieg genutzt worden,", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Dreh nach dem frühen Hoch von 16.011 Punkten. Nun wartet der Markt auf die Sitzungen der Notenbanken.
Der Markt erwartet, dass die US-Notenbank den Leitzins am Mittwoch um 25 Basispunkte in den Bereich von 5,00 bis 5,25 Prozent anheben wird. Die EZB dürfte der Fed am Donnerstag mit einem Zinsschritt um ebenfalls 25 Basispunkte auf dann 3,25 Prozent beim Einlagensatz folgen. Während der Markt damit allerdings ein Ende der US-Leitzinserhöhungen einpreist, werden von der EZB ein bis zwei weitere Schritte erwartet.
Die Inflation bleibt unterdessen nahezu unverändert hoch. Während sich der Anstieg der Verbraucherpreise in der Eurozone im April sogar schon wieder beschleunigt hat auf nun 7,0 Prozent, ging die so genannte Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel immerhin das erste Mal seit zehn Monaten zurück, wenn auch nur leicht auf 5,6 von 5,7 Prozent.
Der Euro gibt in der Folge leicht nach auf 1,0950 Dollar. Die Renditen kommen von den Tageshochs zurück und liegen nur noch geringfügig über dem Niveau vom späten Freitag.
HSBC sehr fest - BP sehr schwach
Auf der Branchenseite steht der Stoxx-Subindex der Öl- und Gaswerte (-2,8%) mit kräftigen Kursverlusten von BP sowie fallenden Öl- und Gaspreisen unter Druck, aber auch Medienaktien stehen mit Abschlägen in ähnlicher Größenordnung in ihrem Stoxx-Branchenindex auf der Verliererseite. Die Gewinnerliste wird dagegen von den Banken-Titeln angeführt. Der Stoxx-Bankenindex gewinnt 1,1 Prozent und rangiert vor dem Techniksektor (+0,6%) an der Spitze unter den Sektoren.
Große Stütze bei den Banken ist HSBC (+5,4%). Die britische Bank hat dank steigender Zinsen ihren Gewinn im ersten Quartal vervielfacht und will den Aktionären die erste Quartalsdividende seit dem Jahr 2019 zahlen. Zudem kündigte das Geldhaus einen Aktienrückkauf im Volumen von mehr als 2 Milliarden US-Dollar an. Daneben steigen aber auch die Kurse der italienischen Banken: Hier ziehen Unicredit um 2,2 Prozent an und Monte dei Paschi di Siena um 2,9 Prozent.
Für BP geht es in London nach den Quartalszahlen um 7,6 Prozent südwärts. Die angekündigten Aktienrückkäufe von 1,75 Milliarden Dollar hätten die Erwartung von 2,5 Milliarden verfehlt, heißt es am Markt. DSM verlieren in Amsterdam 2,8 Prozent. Der niederländische Chemiekonzern hat sowohl beim Umsatz wie auch beim bereinigten EBITDA die Markterwartung knapp verfehlt.
Infineon an der DAX-Spitze - Hohe Chipnachfrage der Autokonzerne
Im DAX steigen Infineon um 3,7 Prozent. Die Analysten von Equita verweisen auf guten Geschäftszahlen der Wettbewerber OnSemi sowie NXP Semiconductors. Bei OnSemi liegt der Ausblick für das zweite Quartal beim Umsatz 5 Prozent über den Erwartungen und beim Gewinn 11 Prozent. Auch NXP Semiconductors habe mit dem Ausblick auf das laufende Quartal positiv überrascht.
Neben Infineon geht es im Halbleitersektor für STMicroelectronis um 2,7 Prozent nach oben. Aixtron ziehen um 0,5 Prozent an, ASML um 0,9 Prozent. Im DAX zeigen sich auch VW freundlich, Mercedes-Benz und BMW liegen stabil im Markt. Händler sprechen von Stabilität vor den Dividenden.
Unter den weiteren Einzelwerten zeigen sich Shop Apotheke 1,1 Prozent im Minus, obwohl sich Analysten positiv äußern. Nach den bereits gemeldeten guten Umsatzzahlen überzeuge das Unternehmen nun auch auf der Ertragsseite, heißt es. Die Analysten von Jefferies sprechen sogar von einem "Monster Beat".
Auch bei Traton (-1,6%) wurden gute Nachrichten schon erwartet. Der angehobene Ausblick und die Netto-Cashflow-Prognose werden zwar als positiv gewertet. Das Unternehmen habe nach einem guten Startquartal aber bereits angekündigt, den Ausblick zu überarbeiten, heißt es.
Stabilus schwach - SGL mit Satz nach oben
Stabilus kommen um 5,6 Prozent zurück. Bei dem Gasfederhersteller hat sich die Geschäftsdynamik im zweiten Geschäftsquartal 2022/23 im Vergleich zum Vorquartal etwas abgeschwächt. SGL Carbon machen nach einer Hochstufung auf Kaufen durch die Deutsche Bank einen Satz um 8,9 Prozent. Software AG steigen um 8,5 Prozent auf 33,54 Euro, nachdem nun auch Bain Capital Anteile erworben hat. "Ein Gegengebot wird immer wahrscheinlicher", so ein Händler mit Blick auf die 30 Euro, die Silverlake bieten will.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.317,12 -1,0% -42,19 +13,8%
Stoxx-50 4.015,31 -0,9% -35,25 +10,0%
DAX 15.810,68 -0,7% -111,70 +13,6%
MDAX 27.607,96 -0,9% -247,12 +9,9%
TecDAX 3.270,95 +0,1% 2,11 +12,0%
SDAX 13.747,49 -0,4% -60,26 +15,3%
FTSE 7.812,12 -0,7% -58,45 +5,6%
CAC 7.408,00 -1,1% -83,50 +14,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,32 +0,02 -0,25
US-Zehnjahresrendite 3,49 -0,08 -0,39
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:27 Mo, 17:26 % YTD
EUR/USD 1,0964 -0,1% 1,0985 1,0969 +2,4%
EUR/JPY 150,29 -0,4% 151,21 150,62 +7,1%
EUR/CHF 0,9841 +0,1% 0,9848 0,9830 -0,6%
EUR/GBP 0,8801 +0,2% 0,8792 0,8779 -0,6%
USD/JPY 137,03 -0,3% 137,61 137,29 +4,5%
GBP/USD 1,2457 -0,3% 1,2499 1,2495 +3,0%
USD/CNH (Offshore) 6,9471 -0,1% 6,9508 6,9570 +0,3%
Bitcoin
BTC/USD 27.946,70 -0,1% 27.970,50 28.133,37 +68,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,25 75,66 -3,2% -2,41 -8,7%
Brent/ICE 77,04 79,31 -2,9% -2,27 -8,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 37,90 38,83 -2,4% -0,93 -49,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.995,84 1.982,54 +0,7% +13,31 +9,4%
Silber (Spot) 24,89 25,03 -0,5% -0,14 +3,9%
Platin (Spot) 1.048,95 1.054,50 -0,5% -5,55 -1,8%
Kupfer-Future 3,88 3,93 -1,4% -0,05 +1,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 02, 2023 10:10 ET (14:10 GMT)
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