17.01.2018 16:24:45
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MÄRKTE EUROPA/Inflationssorgen drücken den DAX ins Minus
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter abwärts geht es auch am Mittwochnachmittag mit Europas Börsen. Der DAX fällt wieder unter die 13.200er-Marke zurück. Vor allem in den USA geht die Sorge vor dem Zwang zu größeren Zinsschritten um. Denn im Dezember stieg die Industrieproduktion fast doppelt so stark wie erwartet an, ebenso ging es mit der Auslastung der Kapazitäten nach oben. Dies dürfte Druck auf die Industriepreise ausüben und damit die Inflation nach oben treiben. Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 13.173 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent nach auf 3.613 Punkte.
In der Eurozone kam es dagegen im Dezember nicht zu der gefürchteten Aufwärtsrevision. Mit 0,9 Prozent in der Kernrate oder 1,4 Prozent bei der Gesamtzahl zum Vorjahr ist der Inflationsanstieg gedrosselt. "Der Euro-Anstieg wirkt zunehmend inflationshemmend, dadurch ist auch der Druck für Zinserhöhungen nicht da", sagt ein Händler. Damit könne der Euro-Anstieg demnächst auch positiv an den Börsen interpretiert werden.
Die Devise war in der Nacht erstmals über 1,23 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen. Aktuell tendiert er seitwärts bei 1,2225 Dollar. "Der Dollar kommt einfach auf keinen grünen Zweig", heißt es von den Devisenexperten der Commerzbank. Aktuell belaste der Streit um die US-Haushaltsgrenze; die Frist für eine Einigung über die Staatsausgaben verstreiche am Freitag, ansonsten drohe wieder einmal ein "Government Shutdown".
Starke Margenentwicklung stützt ASML
"Der Margenausblick ist stark", sagt ein Marktteilnehmer mit Blick auf ASML, für die es um 5,2 Prozent nach oben geht. Der Chip-Ausrüster rechnet für das erste Quartal mit einer Bruttomarge zwischen 47 und 48 Prozent. Der Umsatz lag zwar leicht unter der Prognose, gestützt wird der Kurs aber vom Aktienrückkaufprogramm. ASML will Aktien für 2,5 Milliarden Euro zurückkaufen. Insgesamt liegen die Zahlen zum vierten Quartal leicht über Erwartungen und heben die Stimmung im Chip-Sektor. Siltronic steigen um 0,9 Prozent.
Keinen stärkeren Kursimpuls löst bei Nestle der Verkauf des US-Süßwarengeschäfts an Ferrero aus. Die Aktien legen um 0,3 Prozent zu. "Das ist so erwartet worden, neu ist nur der Preis", sagt ein Marktteilnehmer. Ferrero zahlt 2,8 Milliarden Franken. "Das liegt ebenfalls im Rahmen der Erwartungen", sagt er.
Übernahmeangebote als Kurstreiber
Zahlreiche Übernahmeangebote wirken als Kurstreiber. So geht es in London für UBM um 12 Prozent nach oben. Die Konsolidierung im Sektor der Event-Manager setzt sich fort, der Wettbewerber Informa will UBM für rund 3,8 Milliarden Pfund kaufen. Nach dem Zusammenschluss entstünde der größte Event-Anbieter mit über 11.000 Angestellten.
Beim Übernahmeziel GKN in London hat Kaufinteressent Melrose Industries ein erhöhtes Angebot an die Aktionäre vorgelegt. Melrose bietet nun 7,4 Milliarden Pfund an, was GKN jedoch ablehnt. Die GKN-Aktien steigen erneut 1 Prozent und verteidigen damit die Kursgewinne von fast 50 Prozent seit den ersten Übernahmespekulationen im Dezember.
Biotest springen um 23 Prozent nach Kreise-Berichten, die US-Behörde CFIUS könnte dem Verkauf nach China zustimmen.
Zalando legen nach Zahlenausweis um 3,4 Prozent zu. "Die Story ist voll intakt", sagen die Analysten von Baader-Helvea. Sie haben ihre Kaufempfehlung und das Kursziel von 48 Euro bekräftigt. Die Geschäftszahlen bewegten sich im Rahmen der Erwartungen, heißt es in der Einschätzung.
In Wien springen Schoeller-Bleckmann um 5 Prozent nach oben. Sie reagieren damit verspätet auf die starken Jahreszahlen vom Vortag. Die Deutsche Bank hat daraufhin das Kursziel auf 100 nach 90 Euro erhöht.
Bei Burberry geht es dagegen um 8 Prozent nach Zahlen abwärts. Die Analysten von Bryan Garnier sind nach dem schwachen Schlussquartal 2017 skeptisch und empfehlen erneut den Verkauf. Burberry habe für das dritte Geschäftsquartal enttäuschende Einzelhandelsumsätze vorgelegt, heißt es.
Um ganze 15 Prozent brechen die Aktien von PVA Tepla ein. Händler sehen hier allerdings nur Gewinnmitnahmen, wenn auch sehr massive, nachdem sich der Kurs seit vergangenem Jahr versechsfacht hatte.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.612,97 -0,25 -9,04 3,11
Stoxx-50 3.230,63 -0,14 -4,50 1,66
DAX 13.172,78 -0,56 -73,55 1,98
MDAX 27.034,88 0,07 18,69 3,18
TecDAX 2.646,27 -0,20 -5,35 4,64
SDAX 12.367,00 -0,09 -10,76 4,04
FTSE 7.722,66 -0,43 -33,27 0,89
CAC 5.497,83 -0,29 -15,99 3,49
Bund-Future 160,85 0,02 -0,57
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Uhr Di, 17.15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2225 -0,03% 1,2229 1,2234 +1,8%
EUR/JPY 135,36 -0,06% 135,45 135,48 +0,1%
EUR/CHF 1,1765 -0,09% 1,1775 1,1776 +0,5%
EUR/GBP 0,8854 -0,27% 0,8878 1,1259 -0,4%
USD/JPY 110,74 -0,02% 110,76 110,74 -1,7%
GBP/USD 1,3807 +0,23% 1,3775 1,3771 +2,2%
Bitcoin
BTC/USD 9.617,54 -14,27% 11.252,62 12.246,08 -33,04
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,62 63,73 -0,2% -0,11 +5,3%
Brent/ICE 69,10 69,15 -0,1% -0,05 +3,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.335,75 1.338,49 -0,2% -2,74 +2,5%
Silber (Spot) 17,11 17,20 -0,5% -0,09 +1,0%
Platin (Spot) 1.006,15 999,00 +0,7% +7,15 +8,3%
Kupfer-Future 3,17 3,21 -1,1% -0,04 -3,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 17, 2018 10:24 ET (15:24 GMT)
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Nestlé SA (Nestle) | 91,00 | 0,53% | |
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