19.03.2013 18:56:32

MÄRKTE EUROPA/Die Angst vor der Zypern-Pleite geht um

Von Manuel Priego Thimmel Europas Börsen sind am Dienstag im Vorfeld der Abstimmung im zyprischen Parlament zur geplanten Bankenabgabe unter erheblichen Abgabedruck geraten. Berichte über ein angebliches Rücktrittsgesuchs des zyprischen Finanzministers sorgten für erhebliche Verunsicherung unter den Börsianern. "Die Gespräche zur Bankenabgabe scheinen sich sehr schwierig zu gestalten", sagte ein Händler. Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 7.948 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 2.672 Punkte nach unten.

   "Es gibt keinen Präzedenzfall in Europa, falls Zypern mit 'Nein' stimmen sollte", kommentierte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Ein "Nein" könnte für eine Weile erhebliche Verwerfungen an den Finanzmärkten auslösen und einen Austritt des Landes aus der Eurozone zur Folge haben. "Allerdings wissen die Märkte, dass die EZB über die Werkzeuge verfügt, um eine Ansteckung einzudämmen", hieß es einschränkend.

   Der Euro fiel im Tagestief bis auf 1,2852 und damit auf ein neues Dreimonatstief zum Dollar. Newedge sieht bei einem "Nein" des zyprischen Parlaments die Gefahr einer massiven Kapitalflucht aus dem Land. Im Handel fürchtet man die Ansteckungsrisiken in andere Länder der Peripherie der Eurozone. Die Anleihemärkten in Spanien und Italien gerieten unter Druck. Dagegen suchten die Anleger die Sicherheit von Bundesanleihen - hier fiel die Rendite um 6 Basispunkte auf 1,35 Prozent.

   Banken in Europa wurden massiv abverkauft, der Sektor verlor 3,9 Prozent. Die geplante Bankenabgabe auf Zypern hat das Gespenst eines Sturms auf die Banken in anderen Ländern der Peripherie beschworen. Bei einem "Nein" des zyprischen Parlaments dürfte der Bankensektor einer der Hauptleidtragenden sein. Die Papiere der Deutschen Bank fielen um 4,4 Prozent auf 32 Euro. BBVA gaben um 4,8 Prozent nach, Santander verloren 3,6 Prozent, BNP Paribas reduzierten sich um 4,2 Prozent und UniCredit verloren 4,1 Prozent.

   Verkauft wurden auch Rohstoffaktien in Europa. Belastet wurde der Minensektor von Aussagen des CEO von Rio Tinto, der fallende Eisenerzpreise im zweiten Halbjahr in Aussicht gestellt und dies mit einem Anstieg des Angebots bei gleichzeitig nachlassender Nachfrage aus China begründet hat. Die Aktien von Rio Tinto und BHP Billiton gaben um 5,2 Prozent bzw 3,5 Prozent nach. Der Sektor gab um zwei Prozent nach.

   Der Stahlsektor litt indes unter Spekulationen über eine Kapitalerhöhung bei ThyssenKrupp. Der Stahlkonzern hat mit 11,4 Prozent eine der niedrigsten Eigenkapitalquoten in Europa. Die ThyssenKrupp-Aktie verlor daraufhin 5,5 Prozent auf 17,36 Euro und war damit der Tagesverlierer im DAX. Die Titel von ArcelorMittal gaben ebenfalls deutlich um 3,5 Prozent nach.

=== Europäische Schlussindizes am Dienstag, 19. März:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.671,96 -33,51 -1,2% 1,4 . Stoxx-50 2.703,17 -7,69 -0,3% 4,9 . Stoxx-600 295,55 -1,26 -0,4% 5,7 Frankfurt XETRA-DAX 7.947,79 -62,91 -0,8% 4,4 London FTSE-100 6.441,32 -16,60 -0,3% 9,2 Paris CAC-40 3.775,75 -49,72 -1,3% 3,7 Amsterdam AEX 352,05 -0,96 -0,3% 2,7 Athen ATHEX-20 297,77 -15,27 -4,9% -3,8 Brüssel BEL-20 2.597,40 -21,56 -0,8% 4,9 Budapest BUX 18.005,67 -146,40 -0,8% -0,9 Helsinki OMXH-25 2.359,00 -1,82 -0,1% 6,7 Istanbul ISE NAT. 30 101.811,76 -1582,60 -1,5% 4,2 Kopenhagen OMXC-20 544,66 0,96 +0,2% 9,8 Lissabon PSI 20 6.108,07 -61,23 -1,0% 6,9 Madrid IBEX-35 8.507,80 -186,80 -2,2% 1,9 Mailand FTSE-MIB 15.670,56 -253,57 -1,6% -3,7 Moskau RTS 1.478,82 -15,48 -1,0% -3,2 Oslo OBX 441,37 -1,38 -0,3% 7,6 Prag PX 980,95 -7,09 -0,7% -5,6 Stockholm OMXS-30 1.195,98 -13,69 -1,1% 8,3 Warschau WIG-20 2.421,94 -31,96 -1,3% -6,5 Wien ATX 2.443,66 -27,16 -1,1% 1,8 Zürich SMI 7.789,60 -40,77 -0,5% 14,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.16 Uhr Mo, 17.21 Uhr EUR/USD 1,2866 -0,67% 1,2953 1,2984 EUR/JPY 122,0095 -1,41% 123,7526 123,4389 EUR/CHF 1,2195 -0,53% 1,2260 1,2240 USD/JPY 94,8730 -0,71% 95,5505 95,0790 GBP/USD 1,5103 0,06% 1,5094 1,5127 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   March 19, 2013 13:25 ET (17:25 GMT)

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