23.02.2024 15:57:41

MÄRKTE EUROPA/DAX baut Gewinne etwas aus - Viele neue Allzeithochs

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen weiten ihre Gewinne am Freitagnachmittag noch etwas aus. Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 17.423 Punkte und steht auf Tageshoch. Der Euro-Stoxx-50 zieht um ein halbes Prozent auf 4.879 Punkte an. Wie erhofft hat sich der deutsche Ifo-Konjunkturindex stabilisiert und ist auf niedrigem Niveau wie prognostiziert etwas gestiegen. "Eine Trendwende lässt sich daraus aber nicht ableiten", warnt ein Händler. Der Euro liegt kaum verändert bei 1,0830 Dollar, am Rentenmarkt geben die Renditen noch etwas an. Bei den Einzeltiteln stehen Allianz, BASF und Deutsche Telekom, aber auch Rheinmetall im Fokus. Positiv für den DAX ist, dass die beiden Index-Schwergewichte SAP und Siemens ihre Konsolidierungsphasen mit neuen Allzeithochs beenden. Auch Munich Re, Hannover Rück, Deutsche Börse und Rheinmetall markieren neue Rekordstände.

Allianz schüttet mehr aus

Größter Verlierer im DAX sind am Mittag Allianz (-2,8%). Zwar kommt zum einen die erhöhte Ausschüttungspolitik des Versicherers gut an, wenngleich Wettbewerber wie Axa oder Zurich Insurance hier noch mehr geboten hatten. Zum anderen werden die Geschäftszahlen als durchwachsen bezeichnet. Laut den Citi-Analysten hat der Bereich Schaden und Unfall die Erwartungen um 12 Prozent verfehlt und auch der Ausblick für den operativen Gewinn im laufenden Jahr liege etwas unter Erwarten.

Auch BASF haben mittlerweile ins Minus gedreht. Der Chemiekonzern legt nach "deutlich negativen Zahlen" im Stammwerk Ludwigshafen ein weiteres Sparprogramm auf. Damit sollen die Kosten bis Ende 2026 um jährlich eine weitere Milliarde gesenkt werden. Der Kurs verliert angesichts der nach wie vor schwierigen Aussichten 0,2 Prozent, nachdem er zunächst um gut 2 Prozent gestiegen war.

Für Deutsche Telekom geht es um 1,8 Prozent abwärts. Die Geschäftszahlen werden zwar als ordentlich bezeichnet. Im Gegensatz zur US-Tochter sehe das Geschäft hierzulande aber nicht so glänzend aus. Die Schlüsselzahlen lägen aber im erwarteten Rahmen, heißt es im Handel.

Rheinmetall auf Allzeithoch - Hensoldt unter Druck

Rheinmetall gewinnen dagegen 2,9 Prozent auf 413,40 Euro und markieren neue Allzeithochs. Rheinmetall hat vom österreichischen Bundesheer einen Auftrag über Skyranger-Flugabwehrsysteme im Volumen eines mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrags erhalten. Die Auslieferung wird ab 2026 erfolgen, wie der Rüstungskonzern mitteilte.

Um über 6 Prozent nach unten geht es dagegen für die Hensoldt-Aktie. Börsianer zeigen sich in ersten Einschätzungen mit den Geschäftszahlen zwar einigermaßen zufrieden; allerdings legte der Aktienkurs zuletzt bereits sehr stark zu, so dass nun auch Gewinne mitgenommen werden dürften. Treiber waren jüngst diverse Forderungen nach deutlich steigenden Rüstungsausgaben der Europäer.

Bei Lufthansa (-2,6%) wird ein am Vorabend mitgeteilter Managementumbau nicht von allen positiv gesehen, weil damit auch eine Neubesetzung des Finanzressorts einhergeht. Dazu wird die Stimmung für die Aktie von Streikdrohungen belastet.

Einen Satz um rund 8 Prozent nach oben machen in London Standard Chartered. Während die Geschäftszahlen als durchwachsen bezeichnet werden, überwiegen hier offenbar Aktenrückkaufpläne.

Synbiotic weiter auf Haussekurs

Weiter auf Haussekurs ist die Cannabis-Aktie Synbiotic. Der Kurs schießt um weitere 22 Prozent nach oben auf 14,40 Euro. Zu Beginn des Monats lag er noch bei gut 4 Euro. Hintergrund ist die Freigabe von Cannabis, die am Berichtstag mit der Abstimmung im Bundestag die letzte Hürde nehmen dürfte.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.878,55 +0,5% 23,19 +7,9%

Stoxx-50 4.312,96 +0,6% 24,08 +5,4%

DAX 17.423,15 +0,3% 52,70 +4,0%

MDAX 26.018,08 -0,3% -81,68 -4,1%

TecDAX 3.394,87 -0,3% -10,14 +1,7%

SDAX 13.763,47 -0,4% -61,29 -1,4%

FTSE 7.699,92 +0,2% 15,43 -0,9%

CAC 7.972,54 +0,8% 60,94 +5,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,39 -0,05 -0,19

US-Zehnjahresrendite 4,29 -0,03 +0,41

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:40 Do, 17:22 % YTD

EUR/USD 1,0827 +0,0% 1,0826 1,0817 -2,0%

EUR/JPY 162,79 -0,1% 163,02 162,83 +4,6%

EUR/CHF 0,9530 +0,0% 0,9536 0,9534 +2,7%

EUR/GBP 0,8531 -0,2% 0,8550 0,8559 -1,7%

USD/JPY 150,34 -0,1% 150,58 150,54 +6,7%

GBP/USD 1,2692 +0,3% 1,2662 1,2638 -0,2%

USD/CNH (Offshore) 7,2076 +0,1% 7,2083 7,2029 +1,2%

Bitcoin

BTC/USD 51.113,70 -0,7% 51.083,11 51.558,31 +17,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,00 78,61 -2,0% -1,61 +6,4%

Brent/ICE 81,94 83,67 -2,1% -1,73 +6,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 22,89 22,98 -0,4% -0,09 -25,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.027,80 2.024,96 +0,1% +2,84 -1,7%

Silber (Spot) 22,69 22,75 -0,2% -0,06 -4,6%

Platin (Spot) 901,50 901,50 0% 0 -9,1%

Kupfer-Future 3,86 3,90 -1,0% -0,04 -0,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 23, 2024 09:58 ET (14:58 GMT)

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