23.12.2014 18:42:33

MÄRKTE EUROPA/Börsen profitieren von neuen Rekorden an Wall Street

   Von Thomas Leppert

   Die Börsen in Europa profitierten am Dienstag von der guten Stimmung an der Wall Street. Nach überzeugenden Wirtschaftsdaten kletterte dort der Dow-Jones-Index über die Marke von 18.000 Punkten, das erste Mal in seiner Geschichte. Allerdings verlief der Handel einen Tag vor Heiligabend sehr ruhig bei unterdurchschnittlichen Umsätzen. Dank der Kursgewinne im späten Handel schloss der Dax mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 9.922 Punkten auf seinem Tageshoch. Für den Euro-Stoxx-50 ging es sogar um 1,2 Prozent auf 3.192 Punkte nach oben. Dabei stellten die Börsen in Mailand und Lissabon die größten Gewinner.

   Die politische Unsicherheit in Griechenland belastete dagegen die Börse in Athen, der ASE-Index büßte 1,4 Prozent ein. Belastend wirkte, das der Regierungskandidat Stavros Dimas bei der Präsidentschaftswahl auch im zweiten Durchgang die Mehrheit verfehlte. Er verpasste mit 168 Ja-Stimmen die nötige Stimmenzahl von 200, erhielt allerdings mehr Stimmen als im ersten Wahlgang.

   Nun bleibt ein letzter und entscheidender Wahlgang am kommenden Montag, dann reichen bereits 180 Stimmen. Scheitert Dimas erneut, stehen in dem krisengeschüttelten Land Neuwahlen an. In Umfragen liegt die linkspopulistische Oppositionspartei Syriza vorn. Sie will den von der EU verordneten Sparkurs aufkündigen. Athen würde damit die Zahlungsunfähigkeit drohen. Sollte dieses Szenario eintreten, dürften die Aktienkurse wie auch die Staatsanleihen mit kräftigen Abschlägen reagieren.

   Der Euro tendiert gegenüber dem Dollar leichter und ist mit rund 1,2180 deutlich unter die Marke von 1,22 gefallen. Gute Wirtschaftsdaten aus den USA sprechen momentan dafür, dass die Fed die Zinsen eher früher als später anhebt - und das wiederum spricht für den Dollar. So ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal verglichen mit dem Vorquartal so stark gewachsen wie seit über zehn Jahren nicht mehr. In der dritten Veröffentlichung wurde der Wert nochmals überraschend deutlich von 3,9 auf 5,0 Prozent nach oben revidiert.

   Der Sektor der europäischen Bauwerte stellte mit einem Plus von 1,7 Prozent den Gewinner in Europa. Im Handel wird darauf verwiesen, dass sich die Konsolidierung des Sektors im kommenden Jahr fortsetzen dürfte. Der Zusammenschluss von Holcim und Lafarge werde als erster Schritt gewertet. Zudem sollte der Sektor stark von Infrastrukturprojekten profitieren. "Das geplante 315 Milliarden Euro schwere Investitionspaket der EU dürfte zu einem großen Teil in Infrastrukturprojekte fließen, so ein Händler. So legten Eiffage um 3,2 Prozent, Saint-Gobain um 2,3 Prozent und HeidelbergCement um 1,7 Prozent zu.

   Die Aktie des niederländischen Tierfutter-Anbieters Nutreco fiel an der Börse in Amsterdam, nachdem der US-Konzern Cargill seinen Übernahme-Plan aufgegeben hatte. Die Analysten der Rabobank gehen davon aus, dass damit der Übernahmekampf beendet ist. Sie empfehlen den Aktionären, das Gebot der SHV-Holding in Höhe von 44,50 Euro je Aktie anzunehmen. "Cargill hat erkannt, dass SHV einen fairen Preis für das Unternehmen bietet", so die Analysten. Die Aktie von Nutreco verlor rund 5 Prozent und notierte mit 44,20 Euro knapp unter dem Gebot von SHV.

   Im DAX wurden einen Tag vor Heiligabend verstärkt die Nachzügler gekauft. Dies sind die Aktien der Unternehmen, die 2014 eine schwache Performance abgeliefert haben. Investoren trauen ihnen zu, dass sie 2015 besser als der Markt abschneiden. So legten LANXESS um 1,6 Prozent zu, auf Jahressicht hat die Aktie knapp ein Fünftel an Wert eingebüßt. Die Aktie der streikgeplagten Lufthansa stieg um 1,8 Prozent, seit Jahresbeginn hat sie indessen 10 Prozent verloren.

   Zu den Verlierern gehörten dagegen die defensiven Werte, die dieses Jahr deutlich besser als der DAX performten. So stellten Merck mit einem Abschlag von 1,4 Prozent den Verlierer des Tages, seit Jahresbeginn hat die Aktie dagegen um 20 Prozent zugelegt. Auch Fresenius und Fresenius und Fresenius Medical Care, die 2014 zu den Top Performern im DAX gehörten, wurden nur zwei Tage vor Jahresende von den Investoren verkauft.

   Die Story des Tages lieferte Gerry Weber, die Aktie legte um 3,2 Prozent zu. Der Bekleidungskonzern treibt mit der Übernahme von Hallhuber sein Wachstum voran und erschließt sich eine neue Zielgruppe. Wie der MDAX-Konzern bekannt gab, übernimmt er das Modeunternehmen vom Finanzinvestor Change Capital Partners. "Die Übernahme von Hallhuber entspricht der Strategie von Gerry Weber, sukzessive durch Zukäufe zu wachsen", hieß es von den Analysten von equinet. Vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz sei Hallhuber eine bekannte Marke.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.192,47 +37,56 +1,2% +2,7% Stoxx-50 3.019,16 +13,86 +0,5% +3,4% Stoxx-600 344,06 +2,09 +0,6% +4,8% XETRA-DAX 9.922,11 +56,35 +0,6% +3,9% FTSE-100 London 6.598,18 +21,44 +0,3% -2,2% CAC-40 Paris 4.314,97 +60,54 +1,4% +0,4% AEX Amsterdam 426,77 +5,19 +1,2% +6,2% ATHEX-20 Athen 275,65 -3,99 -1,4% -28,4% BEL-20 Bruessel 3.319,71 +36,23 +1,1% +13,5% BUX Budapest 16.519,04 -21,45 -0,1% -11,0% OMXH-25 Helsinki 3.028,27 +31,35 +1,0% +6,8% ISE NAT. 30 Istanbul 104.472,97 -988,12 -0,9% +26,7% OMXC-20 Kopenhagen 746,45 -6,92 -0,9% +21,3% PSI 20 Lissabon 4.869,89 +89,09 +1,8% -24,4% IBEX-35 Madrid 10.477,70 +106,70 +1,0% +5,7% FTSE-MIB Mailand 19.352,13 +278,09 +1,5% +2,0% RTS Moskau 794,99 -16,04 -2,0% -44,9% OBX Oslo 530,77 +2,15 +0,4% +5,4% PX Prag 951,59 -5,38 -0,6% -3,8% OMXS-30 Stockholm 1.470,49 +8,73 +0,6% +10,3% ATX Wien 2.172,19 +18,59 +0,9% -14,7% SMI Zuerich 9.021,67 -11,78 -0,1% +10,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Di. 8.28 Uhr Mo, 17.40 Uhr EUR/USD 1,2181 -0,45% 1,2236 1,2265 EUR/JPY 146,98 0,01% 146,96 146,96 EUR/CHF 1,2028 -0,03% 1,2031 1,2032 USD/JPY 120,63 0,42% 120,12 119,89 GBP/USD 1,5521 -0,45% 1,5591 1,5614 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   December 23, 2014 12:11 ET (17:11 GMT)

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Heidelberg Materials 119,40 0,25% Heidelberg Materials
LANXESS AG 23,59 -0,55% LANXESS AG
Lufthansa AG 6,30 0,25% Lufthansa AG
Merck KGaA 141,25 0,07% Merck KGaA
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