01.06.2020 18:22:48
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MÄRKTE EUROPA/Börsen legen trotz China-Spannungen zu
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben zu Wochenbeginn mit Aufschlägen geschlossen. Zahlreiche europäische Börsen hatten am Pfingstmontag jedoch geschlossen, darunter auch die in Frankfurt. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,9 Prozent auf 3.078 Punkte, der Stoxx-50 erhöhte sich ebenfalls um 0,9 Prozent auf 2.919 Zähler. Die insgesamt gute Stimmung erklärten Händler mit den sehr festen Aktienkursen in Asien. Besonders positiv wurden die Aufschläge an der Börse in Hongkong zur Kenntnis genommen. Denn trotz der jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump gegen China hat der Aktienmarkt der chinesischen Sonderverwaltungszone das Börsentableau in Asien angeführt. Angesichts von Chinas Griff nach Hongkong hat US-Präsident Trump die weitgehende Aufhebung der US-Sonderrechte für die chinesische Sonderverwaltungszone angekündigt. Trump verkündete ferner, dass mit dem Schritt Exporte aus Hongkong nun mit ähnlich hohen US-Zöllen belegt würden wie solche aus Festlandchina. China soll unterdessen bereits mit der Aussetzung von US-Argrarimporten gedroht haben.
Erleichterung über Trump-Reaktion überwiegt
Im Handel sprach man trotz der steigenden Spannungen von einer gewissen Erleichterung mit Blick auf die US-Reaktion. Zum einen hatten Händler Schlimmeres befürchtet, zum anderen werden die US-Schritte als wenig konkret eingestuft. Insbesondere habe Trump das bereits ausgehandelte Phase-eins-Abkommen zum Handel mit China nicht in Frage gestellt, sagte ein Händler.
"Die asiatischen Märkte zeigen sich klar im Plus, weil Konjunkturdaten aus China gut aufgenommen werden und Donald Trump keinen neuen Handelskrieg mit Peking vom Zaun gebrochen hat. Dies stützt die Stimmung", sagte Marktstratege David Madden von CMC Markets. Es gab aber auch schon Stimmen, die sich angesichts der gewalttätigen Proteste in den USA in Kombination mit der extrem hohen Arbeitslosigkeit dort verwundert über die positive Stimmung am europäischen Aktienmarkt zeigten. Sollten sich die Unruhen in den USA ausweiten, bedeutete dies einen weiteren Schlag für die ohnehin durch die Coronakrise gebeutelte US-Konjunktur. Ein neuer Handelskonflikt käme zur Unzeit, hieß es weiter.
Für etwas Ernüchterung sorgten Konjunkturdaten aus Europa. Zwar hat sich die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums im Mai leicht und in etwa wie erwartet verstärkt, die Datenreihen verharrten aber gleichwohl tief im Rezessionsbereich. Der Einkaufsmanagerindex stieg laut IHS Markit in zweiter Veröffentlichung moderat, verfehlte jedoch knapp die Erwartungen. Laut IHS Markit ging es in sämtlichen von der Umfrage erfassten Industriebereichen erneut bergab, am stärksten im Investitionsgüterbereich. Die Industrie-PMI aus Deutschland Frankreich erholten sich ebenfalls, der Italiens indes sogar etwas deutlicher.
In China kletterte der Caixin-Einkaufmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Mai auf ein Viermonatshoch und wechselte in den Expansionsbereich. Allerdings deutet sein offizielles Pendant auf eine schon wieder nachlassende Aktivität in der Industrie hin. Der entsprechende Index für den verarbeitenden Sektor verringerte sich und verfehlte die Erwartungen. In der Dienstleistungsbranche hellte sich die Lage im Mai dagegen auf. Beide Indizes bewegen sich aber immerhin im Expansionsbereich, Händler sprachen dennoch von mäßigen Daten.
Mediobanca gesucht
Im italienischen Bankensektor zeigten sich gleich zwei Werte auffallend fest: Mediobanca zogen in Mailand 8,1 Prozent an. Banca Monte dei Paschi di Siena gewannen indes 1,5 Prozent. Im Handel verwies man bei Mediobanca auf italienische Medienberichte, wonach Großunternehmer Leonardo Del Vecchio seinen Anteil an dem Kreditinstitut auf 20 von bislang 9,9 Prozent aufstocken will. Bei Banca Monte dei Paschi di Siena setzte sich die Rally vom Wochenschluss fort. Die EU-Kommission hatte eine vorläufige Genehmigung erteilt, ein größeres Paket fauler Kredite in eine Bad Bank auszugliedern. Bereits am Freitag war der Kurs deshalb um 13 Prozent nach oben geschossen.
In London stiegen Associated British Foods um 8,0 Prozent. Im Juni sollen die Modegeschäfte der Marke Primark alle wieder öffnen. Der britische Pharmakonzern Astrazeneca hat mit zwei Medikamenten Erfolge verbucht und eine Zulassung in den USA bzw. eine Empfehlung für eine solche in Europa erhalten. Der Kurs gewann 1,5 Prozent. Nach einer Hochstufung auf "Kaufen" durch Jefferies erhöhten sich Standard Chartered um 8,6 Prozent.
In Madrid stiegen Inditex 0,5 Prozent. Die RBC-Analysten haben ihr Urteil zur Aktie des Modeeinzelhändlers bei leicht verbessertem Kursziel mit "Outperform" bestätigt. Nokia zogen in Helsinki um 4,5 Prozent an. JP Morgan hat die Empfehlung zur Aktie des Telekomausrüsters erhöht.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.077,92 +27,72 +0,9% -17,8%
Stoxx-50 2.919,89 +27,05 +0,9% -14,2%
Stoxx-600 354,20 +3,84 +1,1% -14,8%
XETRA-DAX FEIERTAG
FTSE-100 London 6.166,42 +89,82 +1,5% -19,4%
CAC-40 Paris 4.762,78 +67,35 +1,4% -20,3%
AEX Amsterdam 539,54 +6,97 +1,3% -10,8%
ATHEX-20 Athen 1.579,70 +8,24 +0,5% -31,3%
BEL-20 Bruessel 3.268,03 +65,08 +2,0% -17,4%
OMXH-25 Helsinki 3.999,21 +41,22 +1,0% -5,3%
ISE NAT. 30 Istanbul 124.950,48 +2032,63 +1,7% -10,0%
OMXC-20 Kopenhagen FEIERTAG
PSI 20 Lissabon 4.330,67 +95,19 +2,2% -15,1%
IBEX-35 Madrid 7.221,40 +124,90 +1,8% -24,4%
FTSE-MIB Mailand 18.523,71 +326,15 +1,8% -22,6%
RTS Moskau 1.247,61 +27,85 +2,3% -19,5%
OBX Oslo FEIERTAG
PX Prag 907,62 +12,10 +1,4% -18,7%
OMXS-30 Stockholm 1.649,38 +19,62 +1,2% -6,9%
WIG-20 Warschau 1.733,52 +10,87 +0,6% -19,4%
ATX Wien FEIERTAG
SMI Zuerich FEIERTAG
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:09h Fr, 17:14 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1127 +0,12% 1,1143 1,1106 -0,8%
EUR/JPY 119,73 +0,03% 119,90 119,67 -1,8%
EUR/CHF 1,0694 +0,08% 1,0697 1,0688 -1,5%
EUR/GBP 0,8921 -0,92% 0,8981 0,9005 +5,4%
USD/JPY 107,58 -0,11% 107,59 107,78 -1,1%
GBP/USD 1,2473 +1,05% 1,2407 1,2332 -5,9%
USD/CNH (Offshore) 7,1357 +0,01% 7,1309 7,1655 +2,4%
Bitcoin
BTC/USD 9.576,01 +1,22% 9.543,51 9.425,26 +32,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 34,65 35,49 -2,4% -0,84 -41,1%
Brent/ICE 37,67 37,84 -0,4% -0,17 -40,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.739,99 1.729,40 +0,6% +10,59 +14,7%
Silber (Spot) 18,29 17,85 +2,4% +0,44 +2,5%
Platin (Spot) 854,35 836,10 +2,2% +18,25 -11,5%
Kupfer-Future 2,47 2,43 +2,0% +0,05 -12,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/err
(END) Dow Jones Newswires
June 01, 2020 12:23 ET (16:23 GMT)
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Associated British Foods plc | 24,81 | -0,36% | |
AstraZeneca PLC (spons. ADRs) | 63,50 | 0,00% | |
AstraZeneca PLC | 127,10 | -0,12% | |
Inditex S.A. (Industria de Diseno Textil) | 50,32 | -0,32% | |
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. | 13,94 | -1,59% | |
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario SPA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,79 | -1,54% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) (Spons. ADRS) | 4,22 | 0,00% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 4,25 | 0,21% | |
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