21.08.2014 09:01:35
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MÄRKTE EUROPA/Börsen knapp im Plus erwartet - Dollar steigt
Von Thomas Leppert
Die Börsen in Europa werden zum Handelsbeginn am Donnerstag im Plus erwartet. Dabei stützt die Entwicklung an der Wall Street die Stimmung, denn der S&P-500-Index schloss wenig beeindruckt vom Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung nur 5 Punkte bzw. 0,2 Prozent unter seinem Rekordhoch. Dem Dax fehlen bis zu seinem Rekord dagegen noch mehr als 7 Prozent. Damit habe er noch Platz nach oben, heißt es im Handel. Der XDAX legt im Spezialistenhandel um 0,2 Prozent zu auf 9.332 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 wird ebenfalls 0,2 Prozent höher erwartet.
Während das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll an den Börsen bislang kaum größere Reaktionen hervorruft, sorgt es im Devisenhandel für einen auf breiter Front weiter steigenden Dollar. Der Euro fällt zurück auf 1,3254, nachdem er kurz zuvor mit 1,3241 ein neues Jahrestief markierte. Zum Yen steigt der Dollar mit 103,80 auf ein Viermonatshoch. Laut dem Fed-Protkoll nimmt die Diskussion innerhalb des Offenmarktausschusses über einen möglicherweise früheren Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung seit langem Fahrt auf.
An den Finanzmärkten wird daher nun davon ausgegangen, dass die erste Zinsanhebung in den USA eher früher als später kommen wird - möglicherweise bereits im Frühjahr und nicht erst Mitte 2015. Das stützt den Dollar.
Michael Carey, Chefvolkswirt von der Credit Agricole, hebt die in dem Protokoll geänderte Wortwahl hervor. Im jüngsten Protokoll sei von "vielen" Mitgliedern die Rede sei, die eine frühere Drosselung der expansiven Geldpolitik für angemessen halten könnten. Im Juni-Protokoll sei dagegen noch von "einigen" Fed-Mitgliedern die Rede gewesen.
Leichter Gegenwind für die Börsen kommt aus China. Dort ist der HSBC- Einkaufsmanagerindex mit 50,3 zwar knapp im expansiven Bereich geblieben, hat jedoch die Konsensprognose von 51,5 klar verfehlt und auch gegenüber dem Vormonat nachgegeben. Daraufhin geben die Kurse vor allem an den Börsen in Schanghai und Hongkong nach. Auch in Europa stehen neue Einkaufsmanagerindizes auf dem Terminkalender - für Frankreich, Deutschland und die Eurozone. Börsianer rechnen damit, dass sie durchweg einen kleinen Rückgang zeigen werden. Sollten die Frühindikatoren allerdings deutlicher enttäuschen, dürfte dies sowohl den Aktienmarkt wie auch den Euro belasten.
Am Aktienmarkt ist Infineon Gesprächsthema Nummer eins. Der Halbleiterhersteller will sich für rund 3 Milliarden US-Dollar in den USA mit der Übernahme von International Rectifier in seinen Kernbereichen weiter verstärken. Der Deal ist der jüngste in einer ganzen Welle von Zusammenschlüssen zwischen Chipkonzernen und Herstellern verwandter Produkte. Die Übernahme wird im Handel positiv gesehen. Die Analysten von Bernstein haben die Aktie auf "Outperform" angehoben, andere Häuser haben ihre Kaufempfehlungen bestätigt. Der Infineon-Kurs gibt im Spezialistenhandel lediglich um 0,4 Prozent nach.
"Sicher sieht die Prämie von über 50 Prozent auf den ersten Blick hoch aus", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Setze man jedoch einen Zins von 5 Prozent für den 1,5 Milliarden Euro schweren Kredit an, so ergäben sich Zinskosten von 75 Millionen Euro. Angesichts eines für 2015 prognostizierten Jahresüberschusses von Infineon von 112 Millionen Euro bedeute dies, dass die Kreditkosten vollständig aus dem Jahresüberschuss finanziert werden können. Auch dürfte es Infineon gelingen, in einem Restrukturierungsprozess die Gewinnmarge von Rectifier von 10 Prozent in zwei Jahren auf das eigene Niveau von 15 Prozent zu erhöhen, glaubt Ruland.
Positiv für GEA werten Händler die Ankündigung einer neuen Konzernstruktur. Gut daran sei, dass sich GEA künftig nur noch auf zwei Geschäftsbereich konzentrieren und damit mindestens 100 Millionen Euro einsparen wolle. Der Kurs steigt um 1,3 Prozent. Kräftig abwärts um 7 Prozent geht es für RTL nach einer Gewinnwarnung wegen Problemen auf dem ungarischen Markt.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3257 -0,0% 1,3260 1,3290 EUR/JPY 137,63 +0,1% 137,52 137,33 EUR/CHF 1,2114 +0,0% 1,2113 1,2109 USD/JPY 103,81 +0,1% 103,71 103,35 GBP/USD 1,6579 -0,1% 1,6595 1,6636 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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August 21, 2014 02:31 ET (06:31 GMT)
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