16.10.2015 16:37:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen halten Gewinne - DAX hinkt leicht hinterher

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa verteidigen mit der Handelseröffnung an der Wall Street ihre Aufschlage vom Mittag. Zwischenzeitlich etwas höhere Gewinne gaben sie zum Verfall-Termin der Optionen auf die Indizes am Mittag ab, vor allem der DAX. Zudem verunsicherte zwischenzeitlich die Nachricht, dass das türkische Militär eine Drohne nahe der syrischen Grenze abgeschossen hat. Übergeordnet stützt weiter die Erwartung, dass eine Zinserhöhung in den USA aufgrund schwächerer Wirtschaftsdaten in diesem Jahr immer unwahrscheinlicher wird. Hinzu kommen Hoffnungen auf eine noch lockerere Geldpolitik in Europa.

   Der Dax liegt mit 0,1 Prozent im Plus auf 10.076 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 3.257 Punkte nach oben. Die Anleihemärkte leiden nicht unter der zuletzt gestiegenen Risikobereitschaft der Investoren, sondern werden gestützt von den Spekulationen über weitere Lockerungen der EZB. Die zehnjährigen Bundesanleihen rentieren kaum verändert mit 0,55 Prozent.

   Am Devisenmarkt drücken die geldpolitischen Spekulationen auf den Euro und stützen den Dollar. Der Euro kostet aktuell 1,1380 Dollar. Bereits am Donnerstag war er bei Kursen nahe 1,15 Dollar nach Aussagen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny unter Druck geraten. Dieser hält weitere geldpolitische Maßnahmen für notwendig, damit die EZB ihr Inflationsziel von 2 Prozent erreicht.

   Am Aktienmarkt sorgt weiter die Quartalsberichtssaison für Gesprächsstoff. Die noch junge Berichtssaison hat bisher nicht überzeugt. Bislang haben 12 Prozent der Unternehmen im MDAX ihre Zahlen vorgelegt. Noch kein einziges hat dabei die Erwartungen der Commerzbank-Analysten übertroffen, 33 Prozent hätten Zahlen im Rahmen der Prognosen geliefert. Damit sind 67 Prozent der Quartalsberichte unter den Erwartungen ausgefallen, vor allem wegen der schwächeren Nachfrage aus China sowie wegen Abwertungen von Schwellenländer-Währungen. Die Commerzbank geht davon aus, dass der negative Trend anhält.

   Der DAX wird gebremst von Verlusten vor allem der schwer gewichteten Autoaktien VW, Daimler und BMW. Im MDAX gehören Zulieferer wie LEONI und Dürr zu den schwächsten Aktien. Europaweit gibt der Sektorindex um 0,6 Prozent nach.

   Nach einer Gewinnwarnungen geht es für die Aktie von Hugo Boss um gut 11 Prozent abwärts. Das Unternehmen hat die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt, was unmittelbar einige Kurszielsenkungen zur Folge hatte. Die jetzt gesenkten Ziele bedeuteten eine nur 2-prozentige Kürzung im Vergleich zur ursprünglichen Prognose, das berge zusätzliches Abwärtsrisiko, befürchten die Analysten von Hauck & Aufhäuser. Bereits am Vortag hatte der britische Wettbewerber Burberry mit Verweis auf die schwache Nachfrage in China enttäuscht. Die Analysten der Credit Suisse bemängeln den aktuell einen hohen Lagerbestand von Hugo Boss in den USA, während sich die Lage in Asien verbessere und in Europa gut sei. Die Damenbekleidungssparte entwickelt sich laut den Experten sogar stark.

   Auch der Lebensmittel-Gigant Nestle hat mit Problemen zu kämpfen. Nach der Senkung der Umsatzprognose verliert die Aktie 2,4 Prozent. Der Schweizer Konzern hat unter anderem mit Rückrufen von Maggi-Instantnudeln in Indien und dem starken Schweizer Franken zu kämpfen. Nestle rechnet nun für das Gesamtjahr nur noch mit einem organischen Wachstum von 4,5 nach bislang 5 Prozent.

   Als "resistent" stuft die Societe Generale die Drittquartalszahlen von Carrefour ein. Positiv heben die Analysten die Entwicklung der französischen Supermärkte hervor. Außerhalb Frankreichs seien die flächenbereinigten Umsätze in Spanien stärker als erwartet gewachsen. Für Italien ergebe sich ein ähnliches Bild. Carrefour gewinnen 6,2 Prozent.

   Weiter im Blick steht die Übernahmewelle im Immobiliensektor. Der Aktionärsberater Institutional Shareholder Services (ISS) hat seine Unterstützung für die Übernahme von LEG Immobilien durch Deutsche Wohnen zurückgezogen. Stattdessen spricht sich ISS nun für das Vonovia-Gebot für Deutsche Wohnen aus. Bereits zuvor hatten sich Aktionäre wie der niederländische Pensionsfonds PGGM dafür ausgesprochen. "Die Wahrscheinlichkeit eines Vonovia-Wohnen-Deals steigt damit", so ein Händler. Die betroffenen Aktien reagieren mit Verlusten. Vonovia geben um 0,8 Prozent nach, Deutsche Wohnen um 0,4 und LEG um 0,9 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.51 Uhr Do, 17.46 Uhr EUR/USD 1,1370 -0,11% 1,1383 1,1405 EUR/JPY 135,51 -0,08% 135,61 134,94 EUR/CHF 1,0821 -0,17% 1,0839 1,0841 USD/JPY 119,22 0,05% 119,16 118,30 GBP/USD 1,5454 -0,09% 1,5468 1,5470 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   October 16, 2015 10:06 ET (14:06 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 06 AM EDT 10-16-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Analysen

16.01.25 Mercedes-Benz Group Market-Perform Bernstein Research
14.01.25 Mercedes-Benz Group Neutral Goldman Sachs Group Inc.
13.01.25 Mercedes-Benz Group Overweight JP Morgan Chase & Co.
13.01.25 Mercedes-Benz Group Neutral UBS AG
13.01.25 Mercedes-Benz Group Underweight Barclays Capital
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BMW AG 77,22 1,23% BMW AG
Carrefour S.A. 13,52 -3,53% Carrefour S.A.
Deutsche Wohnen SE 22,95 1,10% Deutsche Wohnen SE
Dürr AG 22,26 2,77% Dürr AG
HUGO BOSS AG 41,55 1,02% HUGO BOSS AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 54,95 -0,24% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Nestle S.A. (spons. ADRs) 78,40 0,51% Nestle S.A. (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 95,30 0,69% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 903,39 1,20%
MDAX 25 834,72 1,27%