10.09.2013 23:56:39
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GESAMT-ROUNDUP2: Langer Weg aus dunklem Tal - Autobauer hoffen auf Besserung
Europas Marktführer Volkswagen (Volkswagen vz) beispielsweise sieht Lichtblicke auf dem Heimatkontinent, warnt aber vor übertriebener Euphorie. "Wir erwarten eine gewisse Stabilisierung in Europa und hoffen, dass der Tiefpunkt erreicht ist", sagte VW-Chef Martin Winterkorn am Dienstag zum Start der Pressetage der Internationalen Automobil-Ausstellung. Die Statistik der Wolfsburger zeigt jüngst Dämpfer: Sie verkauften von ihrer Kernmarke VW den zweiten Monat in Folge weniger als vor einem Jahr - Europa liegt 7 Prozent im Minus. China als wichtigster Einzelmarkt rettet aber weiter das bisher positive Jahresergebnis.
ERHOLUNG FRÜHESTENS ZWEITE HÄLFTE 2014 ERWARTET
Auch die Chefs der drei Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes üben sich in vorsichtigem Optimismus. Frühstens in der zweiten Hälfte 2014 sei eine Erholung zu erwarten, sagte BMW-Chef Norbert Reithofer. "In diesem Jahr sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels." Womöglich könne die Krise aber auch die Branche noch drei oder sogar fünf Jahre beschäftigen. Auch Daimler
Dabei jammern die Hersteller hierzulande auf hohem Niveau. Die Krisenkinder Opel und Ford (Ford Motor)
AMERIKA UND ASIEN STÜTZEN
Die drei deutschen Oberklassehersteller Audi, BMW und Mercedes konnte die Flaute in vielen europäischen Ländern hingegen nicht richtig ausbremsen - die Konzerne glänzen mit Absatzrekorden, Amerika und Asien sei Dank. "Insgesamt, weltweit gesehen, haben wir eine stabile Situation", sagte Audi-Chef Stadler. Und so passt es auch ins Bild, dass die Audi-Mutter Volkswagen für ihr Mehrmarkenreich insgesamt mit einem Absatzrekord für das laufende Jahr rechnet: 9,5 Millionen Fahrzeuge sollen es sein, ein spürbares Plus nach den gut 9,3 Millionen im Vorjahr.
Und wenn es in der Tendenz so weiter gehen soll, muss Übersee weiter mehr als ausgleichen. Auch daher richten sich die Augen der Nobelmarken vor allem auf Brasilien. Nach BMW prüfen auch Audi und Daimler den Bau von Fabriken dort. Die Investitionen haben jedoch auch einen profanen Grund: Mit hohen Einfuhrzöllen zwingt der Staat die Hersteller dort zur Errichtung einer eignen Produktion im Land.
Den Schwung neuen Wachstums brauchen die Hersteller mit Blick auf ihre prallvolle Agenda mehr denn je. "Das Automobil hat es schwerer als noch vor 10 oder 20 Jahren", sagte Winterkorn. "Wir stehen mitten in einem fundamentalen Wertewandel." Trends wie Car-Sharing oder das wachsende Umweltbewusstsein vieler Kunden sorgten zunehmend für eine grundlegend neue Einstellung zur individuellen Mobilität. Auch vor diesem Hintergrund ist die Ansage von VW zu sehen, 2018 nicht nur der weltgrößte Autobauer zu sein, sondern auch Primus der E-Mobilität.
ZUKUNFTSTHEMA VERNETZTES FAHREN
Hinzu kommt das Zukunftsthema vernetztes Fahren, das die Branche zunehmend zu Allianzen mit bisher ungewohnten Partnern treibt - und so auch die Abhängigkeiten neu absteckt. Der Zulieferer Continental etwa gab am Dienstag die Zusammenarbeit mit dem US-Technologieriesen IBM
Partnerschaften wie diese bündelten nicht nur Kompetenzen, sie reduzierten zu heiklen Zeiten auch Risiken, sagte Conti-Chef Elmar Degenhart. Auch seine Prognose für Europa klingt bekannt: "Es wird langsam nach oben gehen." 2014 stehe eine "leichte Besserung" an./loh/DP/she
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