IPO wohl am 25. Juni |
04.06.2014 14:54:59
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FACC fährt Landeklappen für Börsengang aus
Obwohl Europas Fluggesellschaften derzeit ums Überleben kämpfen, brummt das weltweite Geschäft der Flugzeughersteller. Vor allem in Asien werden laufend neue Flugzeuge bestellt. FACC ist bei allen großen Flugzeugbauern an Bord und mischt auch bei den neuesten Boeing- und Airbus-Jets, dem Dreamliner und dem A350, mit.
FACC-Vorstandschef Walter Stephan rechnet in den nächsten 20 Jahren mit einem Wachstum von sechs Prozent jährlich. Die aktuelle Prognose von Airbus bestätigt das: Bis 2032 werden die Airlines satte 4,4 Billionen Dollar (3,2 Billionen Euro) in neue Flugzeuge investieren. Die weltweite Flotte werde sich so auf 36.560 Flugzeuge verdoppeln, so Airbus. Zum Vergleich: Heute sind gerade einmal 17.740 Passagierflieger unterwegs.
Die Zeichnungsfrist für die FACC-Aktien läuft von heute, Mittwoch bis zum 23. Juni. Der Preis soll am 24. Juni feststehen und der erste Handelstag ist für den 25. Juni 2014 geplant. AVIC gibt auch einen Teil seiner Aktien ab. Dass die Chinesen mit dem Börsengang den Ausstieg planen, wies Stephan heute in einer Pressekonferenz aber zurück: "AVIC hat von Anfang an vor gehabt, an die Börse zu gehen." Stephan geht davon aus, dass AVIC sich langfristig auf 30 bis 35 Prozent der Anteile zurückzieht.
Für die Wiener Börse ist es der erste richtige IPO (Initial Public Offering) seit dem Amag-Börsengang 2011. FACC selbst dachte schon vor 15 Jahren erstmals vorsichtig über einen Börsengang nach. Seit einem Jahr seien die Pläne wieder intensiver verfolgt worden, so Stephan. Man habe sich mehrere Finanzplätze angesehen. "Für die USA sind wir aber zu klein und in Hongkong gibt es keinen Aerospace-Sektor". In Wien ist dafür die Freude umso größer. "Lieber ein großer Fisch im kleinen Teich, statt ein kleiner Fisch im großen Teich", meinte Wiener-Börse-Vorständin Birgit Kuras bei der FACC-Pressekonferenz.
Seinen künftigen Aktionären verspricht FACC im Börsenprospekt eine Dividende von 20 bis 30 Prozent des Gewinns. 2013/14 verdiente FACC unterm Strich 28,9 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 geht der Vorstand von einer leichten Steigerung aus. Dementsprechend können die Börsianer nächstes Jahr auf eine Dividendenausschüttung von rund sechs bis neun Millionen Euro hoffen, pro Aktie wären das so in etwa 0,12 bis 0,18 Euro. Zum Vergleich: AVIC gönnte sich zuletzt für 2013/14 eine Dividende von 19 Millionen Euro.
Die Produktion von FACC soll in den nächsten Jahren zunehmend von Österreich nach Asien wandern, kündigte Stephan an. "Ich weiß, das kommt hier nicht gut an, aber Niedriglohnländer sind wichtig." FACC betreibt u.a. Werke in Abu Dhabi oder in Indien gemeinsam mit Tata. Demnächst soll auch eine Produktionsstätte in China dazukommen. Die Angst, dass FACC Mitarbeiter aus Österreich abzieht, zerstreute Stephan aber. "Wir hatten 2009 beim Einstieg von AVIC 1.800 Mitarbeiter, jetzt sind es 3.000, davon fast 2.700 in Österreich." Es würden hierzulande keine Arbeitsplätze verloren gehen, betonte der CEO. Im Gegenteil: FACC wolle heuer an die 150 neue Mitarbeiter aufnehmen
Vor der AVIC-Übernahme gehörte FACC den Österreichischen Salinen AG (48,125 Prozent) von Hannes Androsch, der Treuhandgesellschaft ACC Kooperationen und Beteiligungen GmbH (48,125 Prozent) und der Stephan GmbH (3,75 Prozent). FACC ging 1989 aus dem Skihersteller Fischer hervor, der ab 1981 Faserverbundtechnologie erforschte. 1987 gab es den ersten Großauftrag von McDonnell Douglas beim Langstreckenjet MD-11. Vor der AVIC-Übernahme schrieb FACC aber jahrelang Verluste.
pro/tsk
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