11.10.2013 15:20:41

dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN vom 11.10.2013 - 15.15 Uhr

    Rechtsstreitigkeiten reißen JPMorgan in die roten Zahlen

    NEW YORK  - Fragwürdige Geschäfte aus der Vergangenheit kommen die erfolgsverwöhnte US-Großbank JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) jetzt teuer zu stehen. Wegen hoher Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten rutschte das Institut im dritten Quartal in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 380 Millionen Dollar, wie das Institut am Freitag mitteilte. Vor einem Jahr hatte es noch 5,7 Milliarden Dollar verdient. Für die zahlreichen juristischen Auseinandersetzungen legte die Bank nun 7,2 Milliarden Dollar zurück. Zuletzt war die Rede davon, dass JPMorgan mit den Aufsichtsbehörden allein wegen fragwürdiger Hypothekengeschäfte vor der Finanzkrise über einen 11 Milliarden Dollar schweren Vergleich verhandele.

IPO/ROUNDUP: Royal Mail hebt bei vorläufigem Börsenstart ab

    LONDON  - Die britische Post Royal Mail hat bei ihrem Gang an die Londoner Börse einen königlichen Start hingelegt. Zu Beginn des eingeschränkten Handels am Freitagmorgen sprang der Kurs auf bis zu 450,75 Pence in die Höhe, nachdem die Papiere den Aktionären zum Höchstpreis von 330 britische Pence zugeteilt worden waren. Nach einer Handelsstunde lagen die Aktien mit 445,50 Pence immer noch mehr als ein Drittel über dem Ausgabepreis. Der reguläre Handel startet erst am Dienstag (15. Oktober). Kleinanleger hatten sich bereits in der Zeichnungsfrist auf die Papiere gestürzt. Das für sie vorgesehene Aktienkontingent war siebenfach überzeichnet.  

ROUNDUP 2: Italiens Post soll trudelnde Alitalia vor dem Absturz retten

     ROM/BRÜSSEL  - Italiens Regierung macht der kriselnden Fluggesellschaft Alitalia ein Rettungsangebot: Bei der dringend benötigten Kapitalerhöhung für die private Airline will sich die staatliche Post engagieren, kündigte Ministerpräsident Enrico Letta an. Die von Massimo Sarmi geleitete Post-Gruppe dürfte sich mit 75 Millionen Euro an der angestrebten Kapitalerhöhung von insgesamt 300 Millionen beteiligen, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg und italienische Medien am Freitag. Die Kassen der traditionsreichen Fluggesellschaft sind fast leer, die Alitalia-Flugzeuge könnten schon bald am Boden bleiben.

Wells Fargo verdient trotz schwächelndem Neugeschäft mehr

    SAN FRANCISCO  - Die Erholung der US-Wirtschaft treibt den Gewinn der Großbank Wells Fargo (Wells FargoCo) an. Im dritten Quartal stieg das Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 5,58 Milliarden Dollar, wie das Institut am Freitag in San Francisco mitteilte. Dabei profitierte es von sinkenden Kreditausfällen seiner Kunden und vom eingeleiteten Sparprogramm. So konnte Wells Fargo auch ein wegen gestiegener Zinsen schwächeres Geschäft bei der Neuvergabe von Krediten wettmachen. Die Erwartungen von Analysten übertraf der Konzern.

ROUNDUP 2: VW-Konzern steuert zum Jahresende auf neuen Absatzrekord zu

    WOLFSBURG  - Europas größtem Autobauer Volkswagen (Volkswagen vz) scheint zum Start des letzten Quartals ein neuerlicher Absatzrekord kaum noch zu nehmen. Zum ersten Mal verkaufte der Mehrmarkenkonzern in den ersten drei Vierteln des laufenden Jahres weltweit bereits 7,03 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, wie der Dax (DAX)-Riese am Freitag mitteilte. Aufs Neue zeigte sich die große Abhängigkeit vom entscheidenden Markt China.    Im Gesamtjahr 2012 waren bei den Pkw und leichten Nutzfahrzeugen aus der Konzernfamilie 9,143 Millionen Einheiten zusammengekommen - es fehlen nun also in den letzten drei Monaten des Jahres noch gut zwei Millionen, um diese Marke zu übertreffen.

ROUNDUP: Russlands größte Fluglinie Aeroflot gründet eigenen Billigflieger

    MOSKAU  - Russlands größte Fluglinie Aeroflot will sich mit einer eigenen Billigflug-Tochter aus finanziellen Turbulenzen befreien. Die erste Maschine des neuen Unternehmens Dobroljot solle bereits Mitte 2014 abheben, sagte der Chef des Staatsunternehmens, Witali Saweljew. Der Konzern will damit auch vom massiv wachsenden innerrussischen Luftverkehr profitieren und der Staatsbahn RZD Konkurrenz machen.    Flugtickets für Dobroljot sollen bis zu 40 Prozent billiger angeboten werden als bei Aeroflot und wären damit günstiger als viele Zugkarten. Inlandsflüge kosten derzeit in Russland häufig mehr als vergleichbare Auslandsstrecken. Schon in fünf Jahren rechnet Saweljew mit jährlich zehn Millionen Passagieren. Die Erwartung, die Marktanteile von derzeit knapp 40 Prozent weiter auszubauen, ist nach Ansicht von Experten größer als die Furcht, sich selbst Konkurrenz zu machen.

ROUNDUP: Chinas Automarkt bleibt auf Wachstumskurs - Deutsche profitieren

    PEKING  - Der weltgrößte Automarkt China hat im September weiter kräftig zugelegt. Vergangenen Monat wurden rund 1,59 Millionen Wagen verkauft und damit über 20 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der örtliche Branchenverband CAAM am Freitag mitteilte. Der große prozentuale Zuwachs liegt allerdings auch an einem schwächeren Vorjahresmonat. Im September 2012 hatte ein Territorialstreit mit Japan zum Boykott japanischer Produkte und eben auch Autos geführt. Deswegen legten diese Hersteller nun auch besonders kräftig zu: Honda (Honda Motor) verdoppelte seinen September-Absatz, Nissan (Nissan Motor) legte um 83 Prozent zu, Branchenprimus Toyota (Toyota Motor) immerhin um 63 Prozent. Aber auch die deutschen Hersteller profitieren von der kaum enden wollenden Nachfrage im bevölkerungsreichsten Land der Erde.

Brüssel empfiehlt Reform der Förderung erneuerbarer Energien

    BRÜSSEL  - Die EU-Kommission will die Staaten zu einer Änderung ihrer Förderpolitik bei Wind- und Sonnenenergie bewegen. Noch im Oktober werde die Kommission Reformen dazu vorschlagen, kündigte die Sprecherin von EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Freitag in Brüssel an. "Wir sehen, dass Subventionen für neue Technologien auch sehr hohe Kosten mit sich bringen", sagte die Sprecherin. "Nicht wenige Mitgliedsstaaten mussten ihre Systeme reformieren oder wollen es tun." Die EU-Kommission werde eine Liste mit vorbildlichen Modellen veröffentlichen, die den Staaten angeraten würden. Die Empfehlungen der EU-Kommission sind für die Mitgliedsstaaten unverbindlich.

ROUNDUP: Blackberry-Gründer arbeiten an Gebot für Firma

    NEW YORK  - Die beiden Gründer von Blackberry wollen den notleidenden Smartphone-Pionier retten. Sie versuchten, ein Übernahmeangebot auf die Beine zu stellen, teilten der ehemalige Co-Chef Michael Lazaridis und sein einstiger Kompagnon Douglas (DOUGLAS) Fregin am späten Donnerstag mit. Sie hätten einen Plan für einen Neuanfang und arbeiteten jetzt an der Finanzierung. Gemeinsam kämen sie auf einen Anteil von acht Prozent an Blackberry.    Ein eventuelles Gebot der beiden Gründer würde mit einem bereits grundsätzlich vereinbarten Übernahmedeal konkurrieren: Die kanadische Finanzfirma Fairfax Financial will 4,7 Milliarden Dollar für Blackberry zahlen. Zuletzt hatten sich aber Zweifel verstärkt, ob die Finanzierung dieses Geschäfts gelingt. Hinter Fairfax steht der Finanzier Prem Watsa, die Gruppe hielt nach bisherigen Informationen rund zehn Prozent an Blackberry.

K+S-Konkurrent Potash senkt Gewinnprognose

    SASKATOON  - Der weltgrößte Düngemittelproduzent Potash schraubt die Erwartungen an das dritte Quartal deutlich nach unten. Für den Zeitraum Juli bis September rechnet der Konzern nun mit einem Gewinn je Aktie von rund 41 US-Cent, wie der Konkurrent des deutschen Unternehmens K+S am Donnerstagabend (Ortszeit) im kanadischen Saskatoon mitteilte. Ende Juli hatten die Kanadier noch 0,45 bis 0,60 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt. Die Jahresprognose hatte Potash wegen des Preisrückgangs bei Düngemitteln schon im Juli gekappt. Hierzu äußerte sich der Konzern aktuell nicht. Die Aktie verlor nachbörslich rund 2 Prozent.

Bei Europas neuer Bankenaufsicht droht neue Verzögerung

    BRÜSSEL - Großbritannien blockiert weiter die Schaffung einer gemeinsamen Aufsicht für Großbanken der Eurozone. Wie EU-Diplomaten am Freitag in Brüssel berichteten, ist es immer noch fraglich, ob die europäischen Finanzminister die Rechtstexte an diesem Dienstag (15.10.) in Luxemburg billigen können. Damit drohen bei dem - eigentlich ausverhandelten - Riesenvorhaben weitere Verzögerungen.

^ Weitere Meldungen: - Presse: Commerzbank-Aufsichtsrat entscheidet Montag über Vorstände - Stromkonzerne fordern energiepolitischen Kurswechsel - Größere Flugzeuge: Lufthansa und Germanwings bieten im Winter mehr Tickets an - ROUNDUP: Nachtschichten für Praktikanten: Foxconn räumt Verstöße ein - INTERVIEW: IG-BCE-Chef sieht Ideenmangel als Standortgefahr für Deutschland - ROUNDUP: 64 Kommunen beteiligen sich an EWE-Netzgesellschaft - ROUNDUP: Sparkassen-Präsident kündigt harten Schnitt bei Landesbank Berlin an - ROUNDUP: Klage gegen Fracking-Verbot in Frankreich scheitert - Provinzial-Gespräche: LWL bläst Vollfusion ab - Dommermuth verkauft kleinen Teil seiner United-Internet-Aktien - Diskussion um Braunkohle - Stadt Erkelenz stoppt Vorbereitungen für Umsiedlungen - ROUNDUP: Klage gegen Fracking-Verbot in Frankreich scheitert - Lloyds verkauft Australien-Geschäft an Westpac - Roche reicht in USA Zulassungsantrag für Xolair bei Nesselsucht ein - INTERVIEW: Bauindustrie rechnet fest mit mehr Geld für Infrastruktur - Ein Jahr nach Lufthansa-Streik: Fraport erzielt September-Rekord - Ergebnis bei Chemiekonzern H&R unter Druck - Ölkosten belasten °

/kja

Kundenhinweis: ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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Honda Motor Co. Ltd. 8,06 -1,68% Honda Motor Co. Ltd.
JPMorgan Chase & Co. 238,10 0,98% JPMorgan Chase & Co.
K+S AG 11,25 -0,22% K+S AG
Nissan Motor Co. Ltd. 2,31 0,02% Nissan Motor Co. Ltd.
Toyota Motor Corp. 16,40 2,65% Toyota Motor Corp.
Volkswagen (VW) AG Vz. 80,62 0,55% Volkswagen (VW) AG Vz.
Wells Fargo & Co. 73,01 0,44% Wells Fargo & Co.