08.03.2013 16:04:32

Dax über 8.000 Punkte - Angst vor der neuen Blase?

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax im Höhenrausch, bei vielen Anlegern knallen die Sektkorken. Der deutsche Leitindex ist am Freitag erstmals seit dem 2. Januar 2008 wieder über 8.000 Punkte geklettert. Das Rekordhoch vom 13. Juli 2007 bei gut 8.151 Punkten ist nur noch knapp zwei Prozent entfernt. Trotz Feierlaune geistert schon die große Angst-Frage über das Börsenparkett: Ist das eine neue Blase wie zu den Hochzeiten des Neuen Marktes? Nein, lautet die klare Antwort der Experten. Sie sehen sogar noch viel Luft nach oben.

    "Für mich ist die aktuelle Lage an den internationalen Aktienmärkten überhaupt nicht vergleichbar mit den Hochs in 2007 und erst recht nicht mit der Neuen-Markt-Blase vom Jahr 2000", sagte Chefanalyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. Im Vergleich zu den vorherigen Höchstständen sei der Dax derzeit im historischen Maßstab fundamental unterbewertet, die Aktien sind also billig zu haben. Im Schnitt würden die so erfolgreich wie noch nie agierenden deutschen Großkonzerne nahe ihres Buchwerts sehr günstig gehandelt, und auch andere Bewertungskennziffern lägen vergleichsweise niedrig, so Hellmeyer. Zudem starte die globale Volkswirtschaft erst eine Erholungsphase, die deutlich positives Überraschungspotenzial beinhalte.

    Hier sieht Hellmeyer weiteren Aufholbedarf, nachdem die Dynamik im vergangenen Jahr noch von der Sorge um einen Zerfall der Eurozone gebremst worden war. "Das politische Risiko ist geschwunden und das arbeitet der Dax gerade erst ab." Zudem sei die Dividendenrendite im Index mit durchschnittlich mehr als 3,5 Prozent sehr attraktiv im Vergleich zu Bundesanleihen. Hellmeyer sagt: "Wir bleiben bei unserer Jahresendprognose für den Dax bei 8.700 Punkten - und das ist überhaupt nicht euphorisch sondern eher hanseatisch konservativ."

    Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank sagt: "Das Gerede von der Aktienblase ist Gebabbel." Eine Blase bei Aktien sei nicht auszumachen. Denn das fundamentale Bild helle sich weiter auf. Ab dem zweiten Quartal 2013 zeichne sich eine allmähliche weltwirtschaftliche Erholung ab, die die Aktien auch aus seiner Sicht weiter stützt. Mit der üppigen Geldpolitik werde die Konjunktur angeregt und das treibe den Dax mit seinen zyklischen Titeln kräftig an. Die Bewertungskennziffern machen auch ihm keine Angst. "Damit hat der Dax die Kraft der drei Herzen: Billiges Geld, Konjunkturstütze und Alternativlosigkeit. Es hat schon weniger Gründe für steigende Aktien gegeben."

    Und das dürfte sich so schnell auch nicht ändern, ist Portfoliomanager Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel überzeugt. Somit ist die jetzt knapp gerissene Hürde für ihn nur eine Zwischenstation. Ludwig Donnert von TAO Capital ergänzt mit Blick in die Zukunft: "Die Rally im Dax wird sich fortsetzen, weil es keine Alternative zu Aktien gibt. Viele Anleger sind nicht voll investiert und nutzen jede Gelegenheit zum Einstieg."

    Börsenbriefautor Hans Bernecker verweist auch auf positive Signale aus dem aktuellen Kursverlauf, die sogenannte  Charttechnik sollte bis in den Frühsommer stark bleiben. In dem Thema "Dax 8.000" stecke für ihn sehr viel Psychologie - weitaus mehr als für den weltweit bekanntesten Aktienindex Dow Jones Industrial (Dow Jones), der an der Wall Street ohne großen Lärm bereits einen neuen Rekord erreicht habe. Er rät dem deutschen Privatanleger dabei zu bleiben. Trotz der schlechten Erfahrungen vieler Anleger in Folge der Lehmanpleite oder des Neuen-Markt-Absturzes sagt Bernecker: "Jetzt zu verkaufen, ist genau falsch."/fat/stk/fbr

    --- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---

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