04.08.2008 17:58:00

DAX Schluss: Schwach, Daimler und Infineon gesucht, Deutsche Börse am Indexende

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich mit recht deutlichen Verlusten aus der Sitzung verabschiedet. Bis Handelsende gab der Dax 0,73 Prozent ab auf 6.349,81 Zähler. Gleichzeitig verschlechterte sich der MDAX um 1,31 Prozent auf 8.049,76 Zähler. Belastet von neuerlichen Inflationssorgen sind am Nachmittag auch die US-Indizes mit Abschlägen in den Tag gestartet. Zum Xetra-Schluss lag der Dow Jones mit 0,7 Prozent im Minus, der Nasdaq Composite sogar mit 1,1 Prozent.

Im Blick stand mitunter die Aktie von Daimler. Einem Pressebericht zufolge ist der Automobilkonzern ins Visier eines Hedgefonds gerückt, wobei noch unklar sei, welche konkreten Pläne der Finanzinvestor verfolge und wie viele Aktien er tatsächlich erwerben wolle. Der Titel gewann gegen den negativen Trend 0,9 Prozent. An der Indexspitze rangierten Infineon mit +4,7 Prozent. Weitere Gewinner waren die Allianz und die Deutsche Telekom. Letztere könnten im laufenden Jahr Presseangaben zufolge erstmals in der Geschichte einen Umsatzrückgang verbuchen. Außerdem würden sich einige Analysten fragen, ob das Anfang des Jahres ausgegebene operative Gewinnziel noch zu halten ist.

Belastet von einem negativen Analystenkommentar fuhren Papiere der Deutschen Börse (-5 Prozent) die kräftigsten Verluste ein. Deutlich schwächer präsentierten sich mitunter auch BMW, die Deutsche Postbank und adidas mit Abschlägen von jeweils mehr als 2 Prozent.

Im MDAX gewannen Pfleiderer fast 3 Prozent. Der Konzern gab heute bekannt, dass seine US-Tochter Uniboard ihre HDF-Fertigung vom kanadischen La Baie in die USA verlagert. Der Konzern strebt dabei die Kostenführerschaft für die Herstellung von Laminatfußböden in Nordamerika an. ProSiebenSat.1 legten 2 Prozent zu, nachdem bekannt wurde, dass sich die niederländische Telegraaf Media Groep an dem Medienkonzern beteiligt hat. Am Indexende fanden sich KlöCo mit -5,4 Prozent.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 6.349,81 (-0,73 Prozent)

MDAX: 8.049,76 (-1,31 Prozent)

Tagesgewinner: Infineon, Daimler, Deutsche Telekom

Tagesverlierer: Deutsche Börse, BMW, Deutsche Postbank

Unternehmensnachrichten:

Der Automobilkonzern Volkswagen AG (Volkswagen St (VW)) will seinen Marktanteil auf dem schnell wachsenden indischen Markt deutlich steigern. "Wir wollen im Volumensegment schnell vorankommen", sagte Jörg Müller, Präsident der Volkswagen-Gruppe in Indien, gegenüber dem "Handelsblatt". Dabei will der Wolfsburger Konzern seinen derzeitigen Anteil von 1 Prozent auf 10 Prozent ausbauen. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, zieht der Konzern die Eröffnung seines neuen Werkes in Pune um ein halbes Jahr auf Anfang 2009 vor.

Der Automobilkonzern Daimler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) ist einem Pressebericht zufolge ins Visier von Finanzinvestoren gerückt. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "FOCUS" hätten Banken in der vergangenen Woche den Automobilkonzern über umfangreiche Käufe von Daimler-Aktien durch einen Hedgefonds informiert. Dies sei von einem Aufsichtsratsmitglied gegenüber dem Magazin bestätigt worden. Umso größer sei nun die Angst in der Stuttgarter Konzernzentrale vor dem Einstieg einer Heuschrecke. Noch sei zwar unklar, welche konkreten Pläne der Finanzinvestor verfolge und wie viele Aktien er tatsächlich erwerben wolle. In Alarmstimmung sei Vorstandschef Dieter Zetsche aber auch deshalb, weil der Autoriese schon seit längerem als Übernahmekandidat gilt.

Die Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) könnte 2008 Presseangaben zufolge erstmals in ihrer Geschichte einen Umsatzrückgang verbuchen. Wie die "WirtschaftsWoche" am Samstag in einer Vorabausgabe berichtete, erwarten Analysten der Bankhäuser Credit Suisse und Sal. Oppenheim, dass der massive Kundenschwund im Festnetz sowie der Preisverfall im Mobilfunk und bei der IT-Sparte T-Systems zu derart starken Einbrüchen führen, dass die Telekom im laufenden Geschäftsjahr nur noch auf einen Umsatz von gut 61 Mrd. Euro kommt. Das wären knapp 1,5 Mrd. Euro weniger als 2007. Einige Analysten würden sich bereits fragen, ob das Anfang des Jahres ausgegebene operative Gewinnziel von 19,3 Mrd. Euro noch zu halten ist.

Die Pfleiderer AG (ISIN DE0006764749/ WKN 676474), ein Hersteller von Holzwerkstoffen, Oberflächenveredelungen und Laminatfußböden, gab heute bekannt, dass ihre US-Tochter Uniboard ihre HDF-Fertigung vom kanadischen La Baie nach Moncure in den USA/North Carolina verlagert. Den Angaben zufolge hat die Pfleiderer-Tochter dort das Spanplatten-Werk des Wettbewerbers ATC Panel gekauft. Mit der Schließung des nicht profitabel laufenden Werks in Kanada und Investitionen von rund 80 Mio. Euro in den US-Standort schafft der führende Hersteller von Holzwerkstoffen die Voraussetzung, auch Kostenführer für die Herstellung von Laminatfußböden in Nordamerika zu werden, hieß es.

Die niederländische Telegraaf Media Groep N. V. (TMG) (ISIN NL0000386605/ WKN A0HHA3) hat sich an der deutschen ProSiebenSat.1 Media AG (ISIN DE0007771172/ WKN 777117) beteiligt. Wie aus einer am Sonntagabend veröffentlichten Pressemitteilung der niederländischen Mediengruppe hervorgeht, hat man insgesamt 12 Prozent der ausstehenden Aktien von ProSiebenSat.1 erworben. Insgesamt wurde der Kaufpreis für die Beteiligung auf 377 Mio. Euro beziffert. (04.08.2008/ac/n/m)

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Aktien in diesem Artikel

Deutsche Telekom AG 30,23 0,37% Deutsche Telekom AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,84 0,53% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
ProSiebenSat.1 Media SE 4,62 0,52% ProSiebenSat.1 Media SE
Volkswagen (VW) St. 83,15 0,30% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%
MDAX 26 320,47 0,36%
STOXX 50 4 328,45 0,78%
EURO STOXX 50 4 804,40 0,96%
EURO STOXX Auto & Parts 507,50 -0,53%
AMX 870,28 0,80%
Prime All Share 7 635,14 0,96%
HDAX 10 310,83 0,94%
CDAX 1 682,51 0,92%
DivDAX 184,01 0,62%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 498,81 0,74%