12.03.2007 18:01:00
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DAX Schluss: Knapp behauptet, Bayer an der Spitze, Linde und E.ON schwächer
Linde rutschten nach anfänglichen Gewinnen ab und schlossen nur unverändert. Der Konzern präsentierte heute seine endgültigen Ergebnisse und gab zudem einen positiven Ausblick. Ferner meldete man den Verkauf des Komponentengeschäfts der Tochter BOC Edwards für rund 685 Mio. Euro an die internationale Private Equity-Gesellschaft CCMP Capital. E.ON litten unter der Tatsache, dass die angestrebte Übernahme des spanischen Versorgers Endesa immer schwieriger wird. So hat sich der italienische Mitbewerber Enel den Zugriff auf weitere Stimmrechte des spanischen Energieversorgers gesichert. Die Aktie verlor heute 0,7 Prozent.
Anteilsscheine der Deutschen Post zählten ebenfalls zu den Verlierern und bröckelten um 1,3 Prozent ab. Einem Pressebericht zufolge sollen die bei dem Logistikkonzern beschäftigten Beamten nach dem Willen des Vorstandschefs Klaus Zumwinkel länger arbeiten, was allerdings auf wenig Gegenliebe bei der Gewerkschaft ver.di stößt. Das Indexende markierten Henkel mit ebenfalls -1,3 Prozent.
Spürbar besser lief es dagegen für die Bayer-Aktie, hier ging es um 2,5 Prozent in Richtung Norden. Laut einem Medienbericht hat der Pharmakonzern mit der Tochter CropScience im vergangenen Jahr mit neuen Produkten rund 1 Mrd. Euro und damit mehr als erwartet umgesetzt. Ferner kündigte der Konzern eine Anhebung der Dividende an. Gewinne prägten das Bild zudem bei Siemens. Der Konzern könnte seine Automobilsparte VDO einem Zeitungsartikel zufolge auch direkt an ein anderes Unternehmen verkaufen und damit einem Börsengang abschwören.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 6.715,49 (-0,02 Prozent)
MDAX: 9.728,84 (+0,05 Prozent)
Tagesgewinner: Bayer, MAN, Commerzbank
Tagesverlierer: Henkel, Deutsche Post, Deutsche Börse
Unternehmensmeldungen:
Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann wird seine Ämter als Vorstandsvorsitzender der Deutsche Postbank AG und als Vorstandsmitglied der Deutsche Post AG (ISIN DE0005552004/ WKN 555200) mit Wirkung zum 30. Juni 2007 niederlegen. Dies teilte die Deutsche Postbank heute mit. Laut der Pressemitteilung macht von Schimmelmann dabei von seinem vertraglichen Recht Gebrauch. Gründe für diesen Schritt wurden nicht bekannt gegeben. Die Präsidien von Postbank und Deutscher Post bedauern diesen Schritt außerordentlich und bedankten sich gleichzeitig für den herausragenden unternehmerischen Beitrag, den von Schimmelmann bei der Entwicklung der Postbank zur führenden Retailbank in Deutschland und zu einem erfolgreichen DAX-Unternehmen geleistet hat. Die beiden Präsidien haben beschlossen, den Aufsichtsräten Dr. Wolfgang Klein als Nachfolger in beiden Ämtern vorzuschlagen. Er ist bisher im Privatkundensegment der Postbank als Vorstand für Produktmarketing und den Mobilen Vertrieb zuständig.
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) kündigte heute eine Anhebung der Dividende an. Demnach hat der Aufsichtsrat des im DAX30 notierten Konzerns im Rahmen seiner heutigen Sitzung die Empfehlung des Vorstands gebilligt, der am 27. April stattfindenden Hauptversammlung die Anhebung der Dividende von 0,95 Euro je Aktie im Vorjahr auf 1,00 Euro je Aktie vorzuschlagen. "Wir wollen unsere Aktionäre - trotz der hohen Aufwendungen, die mit der Schering-Übernahme verbunden sind - angemessen am Erfolg des Geschäftsjahres 2006 beteiligen", erklärte Vorstandsvorsitzender Werner Wenning. Die Dividendenerhöhung entspricht einem Plus von 5,3 Prozent. Die Ausschüttungssumme erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr dabei um 10,3 Prozent auf insgesamt 764 Mio. Euro. Aufgrund der die Kapitalerhöhung im Juli 2006 hat sich die Zahl der dividendenberechtigten Bayer-Aktien um 34 Millionen auf 764.341.920 Stück erhöht.
Der italienische Energieversorger Enel S.p.A. (ISIN IT0003128367/ WKN 928624) hat sich den Zugriff auf weitere Stimmrechte des spanischen Energieversorgers Endesa S.A. (ISIN ES0130670112/ WKN 871028) gesichert. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des italienischen Energiekonzerns hervorgeht, wurde mit der italienischen Großbank Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. (ISIN IT0000062957/ WKN 851715) ein Abkommen über einen Aktientausch vereinbart, im Rahmen dessen Enel weitere 2,98 Prozent der Anteile von Endesa zu einem Preis von 39 Euro je Aktie übernimmt. Zuvor hatte sich Enel bereits überraschend 9,99 Prozent der Anteile von Endesa für 39 Euro je Aktie gesichert. Inklusive der zuvor vereinbarten Optionen mit verschiedenen Großbanken wie der schweizerischen UBS AG (ISIN CH0024899483/ WKN UB0BL6) und Mediobanca erhöht sich die Beteiligung von Enel an Endesa damit auf 24,99 Prozent. Damit wird es für den deutschen Energiekonzern E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) zunehmend schwieriger, die Übernahme von Endesa abzuschließen.
Der kanadische Automobilzulieferer Magna International Inc. (ISIN CA5592224011/ WKN 868610) wird Presseangaben zufolge noch diese Woche Verhandlungen über den Kauf von Teilen der angeschlagenen US-Tochter der DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) aufnehmen. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland", die sich bei ihren Angaben auf unternehmensnahe Kreise beruft, hängt von diesem Treffen ab, ob der Zulieferer bei Chrysler zu einer ausführlichen Unternehmensprüfung, der Due Diligence, vorgelassen wird. Magna-Mehrheitseigner Frank Stronach hatte laut dem Bericht am Wochenende erstmals offiziell Interesse an Teilen von Chrysler geäußert: "Magna hat umfangreiche Verträge mit Chrysler, von denen bei uns Tausende Beschäftigte abhängen.", erklärte der Manager laut dem Bericht gegenüber kanadischen Medien. Neben Magna International zählen auch einige Finanzinvestoren zu den Interessenten für Chrysler. Unter anderem werden derzeit Blackstone, Cerberus und Ripplewood in einigen Medienberichten als mögliche Kandidaten für ein Gebot für den US-Automobilhersteller genannt. Daneben wird der US-Branchenprimus General Motors Corp. (GM) (ISIN US3704421052/ WKN 850000) als möglicher Chrysler-Interessent gehandelt, obwohl GM-Chef Rick Wagoner derartige Spekulationen in der Vergangenheit bereits dementiert hatte. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung ist Magna International nur an Teilen der US-Tochter von DaimlerChrysler interessiert. Eine Komplettübernahme wird nicht erwogen, zitiert die "FTD" informierte Kreise. Interesse besteht etwa an der Engineering-Sparte, die sich mit der Entwicklung und Konstruktion von Fahrzeugen beschäftigt. Bei einer Übernahme könnte sich der Konzern laut Branchenkreisen mit Finanzinvestoren zusammentun. George Magliano, Analyst bei Global Insight, hält eine solche Allianz für realistisch. "Magna will es, kann es aber nicht allein stemmen", sagte Magliano.
Der Technologiekonzern Linde AG (ISIN DE0006483001/ WKN 648300) legte heute die endgültigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr vor. Demnach verzeichnete der im DAX30 notierte Industriegasehersteller im Geschäftsjahr 2006 einen Gesamtumsatz von 12,44 Mrd. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreswert von 9,51 Mrd. Euro einem Plus von 30,8 Prozent entspricht. Ohne die Berücksichtigung der Übernahme der britischen BOC Group verbesserten sich die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich von 9,51 Mrd. Euro auf 10,52 Mrd. Euro. Der Gesamtumsatz der fortgeführten Geschäftsaktivitäten wurde auf 8,11 Mrd. Euro beziffert, was im Vergleich zum Vorjahr (5,88 Mrd. Euro) einem Plus von 37,9 Prozent entspricht. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verzeichnete Linde auf Konzernebene einen Anstieg von 953 Mio. Euro auf 1,37 Mrd. Euro. Bei den fortgeführten Aktivitäten wurde auf vergleichbarer Basis beim EBIT ein Anstieg von 702 Mio. Euro auf 990 Mio. Euro verzeichnet. Beim Nachsteuerergebnis verzeichnete Linde einen überproportionalen Anstieg von 523 Mio. Euro auf 1,86 Mrd. Euro, wobei man hier von dem aus dem Verkauf der Sparte Material Handling erzielten Buchgewinn profitieren konnte. Für das laufende Fiskaljahr erwartet Linde einen weiteren Umsatzanstieg. In Zusammenhang mit der Übernahme der BOC Group sieht sich der Industriegasehersteller auf gutem Weg, die angestrebten Kostensynergien in Höhe von 250 Mio. Euro jährlich ab dem Jahr 2009 wie geplant vollständig zu realisieren. Mittelfristig strebt Linde ab dem Jahr 2010 beim um Sondereffekte bereinigten EBITDA ein Ergebnis von 3 Mrd. Euro an. Am Montagmorgen hatte Linde bereits den Verkauf des Komponentengeschäfts seiner Tochter BOC Edwards für rund 685 Mio. Euro an die internationale Private Equity-Gesellschaft CCMP Capital bekannt gegeben.
Die bei der Deutsche Post AG (ISIN DE0005552004/ WKN 555200) beschäftigten Beamten sollen nach dem Willen des Vorstandschefs Klaus Zumwinkel länger arbeiten. "Ich finde, 41 Stunden ist eine gute Zahl. So, wie die Lohnsituation bei unseren Wettbewerbern derzeit ist, haben wir da gute Argumente", erklärte der Vorstandsvorsitzenden des Logistikkonzerns in einem Interview mit der Tageszeitung "DIE WELT", das am Samstag auf der Internetseite der Zeitung veröffentlicht wurde. Die rund 60.000 Beamten bei der Deutschen Post arbeiten derzeit rund 38,5 Stunden pro Woche. Die Pläne von Zumwinkel stoßen bei der Gewerkschaft ver.di hingegen auf wenig Gegenliebe: "Da geht gar nichts. Die Zeit ist falsch für das Thema. Wir werden uns mit aller Macht gegen die 41-Stunden-Woche für Beamte zur Wehr setzen", sagte Andrea Kocsis, die seit März im ver.di-Bundesvorstand für Post zuständig ist, gegenüber der "WELT ONLINE". Rein rechnerisch wären von der Arbeitszeitverlängerung nach Aussage von Kocsis rund 5.000 Stellen bei der Deutschen Post bedroht. Hintergrund des Streits ist eine Sonderregelung für die Post-Beamten, die am 30. Juni des laufenden Jahres ausläuft. Danach gilt die in Deutschland übliche 41-Stunden-Woche für Bundesbeamte nicht mehr für den Ex-Staatskonzern Post. Die Gewerkschaft hat im Falle einer Arbeitszeitverlängerung laut dem Bericht bereits erkennen lassen, dass sie Streiks und Massenproteste plant. Da die Beamten der Post nicht in den Streik treten dürfen, wird dies von den rund 100.000 angestellten Kollegen im Briefdienst organisiert.
Der Industriekonzern Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) bereitet sich im Rahmen der geplanten Veräußerung der Konzernsparte VDO Automotive neben dem geplanten Börsengang auch auf einen Direktverkauf der Konzernsparte vor. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland", ist Goldman Sachs als beratende Bank für den Fall vorgesehen, dass Siemens die Sparte entgegen aktuellen Plänen komplett an eine andere Firma veräußert. Den Vorzug gibt Siemens laut dem Bericht jedoch weiterhin einem Börsengang von VDO Automotive. Wie die Wirtschaftszeitung weiter unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, wählt Lazard in den kommenden Wochen eine Investmentbank für den Börsengang aus. Dabei wurde laut dem Bericht von dem für VDO Automotive agierenden IPO-Berater Sven Peter der Investmentbank Lazard bereits eine Vorauswahl getroffen, wobei sich eine Entscheidung jedoch bis Mai hinziehen könnte. Hintergrund der zweigleisigen Verkaufsstrategie sind unter anderem aktienrechtliche Zwänge. Siemens hat zwar angekündigt, die Sparte mit 10 Mrd. Euro Umsatz zumindest zum Teil über die Börse zu verkaufen - auch aus Imagegründen. Der Konzern will ein weiteres Desaster wie nach dem Verkauf der Telekomsparte an BenQ vermeiden. Bislang hat der Automobilzulieferer Continental AG (ISIN DE0005439004/ WKN 543900) bereits öffentliches Interesse an Siemens VDO bekundet. Durch die Übernahme der Konzernsparte würde Continental in die weltweite Spitzengruppe der Autozulieferer hinter Bosch vorrücken. (12.03.2007/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
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DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,69 | 0,67% | |
E.ON SE | 12,09 | 1,34% | |
Endesa S.A. | 20,62 | 0,68% | |
Enel S.p.A. | 6,78 | 0,77% | |
Magna Inc | 42,48 | 0,24% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,56 | 0,82% | |
Siemens AG | 180,74 | 0,92% |
Indizes in diesem Artikel
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