15.02.2007 17:57:00
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DAX Schluss: Kaum verändert, DaimlerChrysler erneut im Aufwind
DaimlerChrysler knüpften an die massiven Vortagesgewinne an und lagen mit +3,7 Prozent einsam an der Indexspitze. Nachdem der Konzern am Vortag einen Sanierungsplan für seine angeschlagene Tochter Chrysler vorgestellt hatte, äußerten sich heute zahlreiche Analysten positiv. Ferner mehren sich auch Spekulationen über eine mögliche Abspaltung der US-Tochter. So befindet sich Konzernchef Dieter Zetsche einem Pressebericht vom Vortag zufolge mit Rick Wagoner, dem Konzernchef von General Motors, in Gesprächen über einen Verkauf von Chrysler. Daneben profitierten ThyssenKrupp ebenfalls von Analystenstimmen und schoben sich um 1,3 Prozent nach oben. Continental legten nach einem positiven Ausblick des französischen Mitbewerbers Michelin 1,4 Prozent zu. Ferner griffen die Investoren am Tag nach den Zahlen verstärkt bei Commerzbank-Titeln zu.
BASF und Bayer litten dagegen unter enttäuschenden Ergebnissen des belgischen Chemie- und Pharmakonzerns Solvay und schlossen schwächer. Mit einem Abschlag von 1,5 Prozent hatte die Aktie der Deutschen Post die rote Laterne inne. Papiere von Infineon standen ebenfalls unter Abgabedruck. Der Halbleiterkonzern blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft und will mittelfristig mindestens um 10 Prozent jährlich wachsen und eine EBIT-Marge von ebenfalls mindestens 10 Prozent erzielen.
Belastet von Gewinnmitnahmen drehten im MDAX Aktien des Spezialchemiekonzerns Wacker Chemie, der im Gesamtjahr 2006 vor allem dank eines guten Halbleitergeschäfts zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und EBITDA verzeichnete, in negatives Terrain und büßten mehr als 2 Prozent ein. Anteilsscheine des Chemiekonzerns LANXESS, der seine Investitionen in Indien intensivieren will, verloren 2,9 Prozent. SCHWARZ PHARMA profitierten hingegen von positiven Studienergebnissen und tendierten zuletzt rund 1 Prozent fester. Nach der Vorlage von Geschäftszahlen legten TAKKT und Dürr im SDAX deutlich zu.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 6.958,62 (-0,04 Prozent)
MDAX: 10.173,20 (+0,17 Prozent)
Tagesgewinner: DaimlerChrysler, Continental, ThyssenKrupp
Tagesverlierer: Deutsche Post, Infineon, Deutsche Telekom
Unternehmensmeldungen:
Der Halbleiterkonzern Infineon Technologies AG blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft und sieht sich aufgrund der erfolgreichen Umstrukturierung für das laufende Fiskaljahr gut positioniert. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Ziebart erläuterte anlässlich der Jahreshauptversammlung die strategische Ausrichtung und die mittelfristige Zielsetzung des Unternehmens. Ziebart bekräftigte, dass Infineon mindestens um 10 Prozent jährlich wachsen und eine EBIT-Marge von ebenfalls mindestens 10 Prozent erzielen will. "Für das laufende Geschäftsjahr werden wir alles tun, um ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen. Im nächsten Geschäftsjahr sollten wir dann die halbe Strecke zu diesem Ziel zurückgelegt haben. Und im darauf folgenden Jahr sollten wir unserem Ziel dann schon nahe gekommen sein", so Ziebart. Dabei will Infineon diese Zielsetzungen nach den Worten des Vorstandschefs sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Zukäufe erreichen: "Wir haben unsere Restrukturierungsmaßnahmen im zurückliegenden Geschäftsjahr konsequent vorangetrieben und haben damit auf unserem Weg zu profitablem Wachstum deutliche Fortschritte gemacht", sagte Ziebart. Infineon werde sich nunmehr mit ganzer Kraft darauf konzentrieren, alle Geschäftsfelder spätestens im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres in die Gewinnzone zu bringen. Ausnahme ist das Mobilfunkgeschäft. "Hier halten wir an unserer Aussage fest, den Break-Even im vierten Quartal des Kalenderjahres zu erreichen", führte der Vorstandsvorsitzende aus. Wie der Konzern weiter bekannt gab, haben Aufsichtsrat und Vorstand auf der heutigen Aufsichtsratssitzung Rüdiger Andreas Günther (48) mit Wirkung zum 1. April 2007 zum Mitglied des Vorstands des Unternehmens berufen. Günther wird zum 1. Mai 2007 als CFO sowie Arbeitsdirektor die Nachfolge von Peter J. Fischl (60) antreten, der in den Ruhestand geht.
Die französische AXA S.A. (ISIN FR0000120628/ WKN 855705) hat ihre Beteiligung an dem deutschen Automobilzulieferer Continental AG (ISIN DE0005439004/ WKN 543900) verringert. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, hat der Stimmrechtsanteil von AXA an dem im DAX30 notierten Konzern am 9. Februar die Schwelle von 5 Prozent unterschritten und lag zuletzt bei 4,34 Prozent.
Die Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) wird mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg in vollem Umfang kooperieren, nachdem Siemens-Standorte in München, Erlangen und Nürnberg durchsucht wurden. Dies teilte der Industriekonzern am Mittwoch mit. Nach Konzernangaben geht es bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft um den Verdacht, dass es zu Zahlungen ohne den Nachweis einer konkreten Gegenleistung an einen Vertragspartner gekommen ist. In diesem Zusammenhang wird unter anderem untersucht, ob eine Verletzung von steuerlichen Vorschriften gegeben ist. Der Fall ist der Mitteilung zufolge dem Konzern bekannt und war auch Gegenstand eigener interner Untersuchungen. Die Zwischenergebnisse der noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen wurden demnach der Staatsanwaltschaft Nürnberg heute übergeben. Aufgrund des schwebenden Verfahrens kann Siemens derzeit keine weiteren Details bekannt geben.
Die Wacker Chemie AG (ISIN DE000WCH8881/ WKN WCH888), der weltweit zweitgrößte Anbieter von Polysilizium für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie, konnte im Gesamtjahr 2006 vor allem dank eines guten Halbleitergeschäfts zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und EBITDA verzeichnen. Wie der im MDAX notierte Spezialchemiekonzern heute verkündete, wuchsen die Umsatzerlöse auf 3,33 Mrd. Euro, nach 2,76 Mrd. Euro im Vorjahr. Dies bedeutet ein Plus von 21 Prozent. Gleichzeitig kletterten das EBITDA um 38 Prozent von 609 Mio. auf 785 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie von 2,90 auf 6,40 Euro. Die unternehmenseigenen EBITDA-Prognose von 750 Mio. Euro wurde damit übertroffen, während die Umsatzprognose erreicht wurde. Für 2007 ist Wacker Chemie weiterhin zuversichtlich, weitere Steigerungen bei Umsatz und EBITDA erzielen zu können.
Der Pharmahersteller SCHWARZ PHARMA AG (ISIN DE0007221905/ WKN 722190) konnte in einer Phase III Studie erfreuliche mit Lacosamid erzielen. Wie das im MDAX notierte Unternehmen heute bekannt gab, zeigen erste Ergebnisse einer Phase III Studie eine statistisch signifikante Reduktion neuropathischer Schmerzen bei guter Verträglichkeit. Infolge dessen plant man nun, die Zulassungsunterlagen im Laufe des zweiten Halbjahres 2007 einzureichen.
Der Büroartikel-Versandhändler TAKKT AG (ISIN DE0007446007/ WKN 744600) verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr aufgrund deutlicher operativer Verbesserungen in allen drei Kerngeschäftsbereichen einen Ergebnisanstieg. Wie der im SDAX notierte Konzern heute erklärte, lag der Gesamtumsatz nach vorläufigen Berechnungen bei 958,5 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahr (773,2 Mio. Euro) einem Plus von rund 24 Prozent entspricht. Auf Basis konstanter Wechselkurse legte der Konzernumsatz um 24,4 Prozent zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich von 88,9 Mio. Euro auf 105,2 Mio. Euro. Beim Vorsteuergewinn verbuchte TAKKT einen Anstieg von 78,7 Mio. Euro auf 92,9 Mio. Euro. "Aufgrund des perfektionierten Geschäftsmodells des B2B-Versandhandels wächst TAKKT zweistellig und damit deutlich stärker als die Volkswirtschaften, in denen wir tätig sind", sagt Georg Gayer, Vorstandsvorsitzender der TAKKT AG. "Durch die Akquisition und Gründungen in neuen aussichtsreichen Märkten haben wir 2006 zudem die Basis für weiteres profitables Wachstum ausgebaut." Für das laufende Fiskaljahr erwartet der Konzern eine Fortsetzung der positiven operativen Entwicklung, wobei man vor allem auf dem US-Markt in Verbindung mit der 2006 erworbenen Tochter NBF von weiteren Zuwächsen ausgeht. Die endgültigen Zahlen veröffentlicht TAKKT am 22. März.
Der Maschinenbaukonzern Dürr AG (ISIN DE0005565204/ WKN 556520) verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr einen Ergebnisanstieg. Wie der auf Lackieranlagen für die Automobilindustrie spezialisierte Konzern heute auf Basis vorläufiger Geschäftszahlen erklärte, lag der um restrukturierungsbedingte Einmalaufwendungen bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Gesamtjahr bei 39 Mio. Euro, nach 3,5 Mio. Euro im Vorjahr. Beim Ergebnis der weitergeführten Geschäftsaktivitäten wurde ein Gewinn von 6 Mio. Euro ausgewiesen, nachdem im Vorjahr ein Minus von 104,5 Mio. Euro angefallen war. Der Jahresüberschuss verbesserte sich dabei von 4,3 Mio. Euro auf 7 Mio. Euro. Beim Konzernumsatz verbuchte Dürr einen Rückgang von 1,40 Mrd. Euro auf 1,36 Mrd. Euro. "2006 war wie angekündigt ein Jahr des Übergangs. Unsere klare Zielsetzung, das operative Ergebnis deutlich zu steigern, haben wir dank des engagierten Einsatzes der Dürr-Mannschaft erreicht. Die Verbesserungen durch das Konzernprogramm FOCUS haben gegriffen", sagte der Vorstandsvorsitzende Ralf W. Dieter. Dürr rechnet aufgrund des guten Auftragsbestands zum Jahresende 2006 für 2007 mit einem Umsatzwachstum zwischen 5 und 10 Prozent. Zusätzlich wirken sich FOCUS-Effekte positiv auf Ergebnis und Cash-Flow aus. Ziel ist es, eine angemessene Dividende für das Geschäftsjahr 2007 auszuschütten, teilte der Konzern weiter mit. Der komplette Jahresabschluss 2006 wird nach Billigung durch den Aufsichtsrat auf der Bilanzpressekonferenz am 29. März 2007 in Stuttgart vorgestellt. (15.02.2007/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
Continental AG | 61,84 | 0,49% | |
Dürr AG | 21,72 | 0,65% | |
Infineon AG | 30,01 | -0,60% | |
Siemens AG | 180,74 | 0,92% | |
TAKKT AG | 8,14 | -0,61% | |
UCB S.A. | 185,90 | 2,17% | |
WACKER CHEMIE AG | 71,00 | 1,69% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 425,73 | 0,85% | |
TecDAX | 3 396,83 | 0,18% | |
MDAX | 26 225,82 | 0,15% | |
SDAX | 13 449,89 | 0,44% | |
STOXX 50 | 4 294,93 | 0,47% | |
EURO STOXX 50 | 4 758,65 | 0,54% | |
EURO STOXX Technology | 1 003,00 | 0,80% | |
Prime All Share | 7 562,64 | 0,77% | |
HDAX | 10 215,13 | 0,80% | |
CDAX | 1 667,09 | 0,59% | |
NYSE International 100 | 7 535,50 | 0,03% | |
EURO STOXX | 495,14 | 0,55% |