03.03.2008 17:59:00
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DAX Schluss: Im Minus, MAN und Volkswagen auf der Überholspur, EADS heben ab
Gegen den Trend gewannen Anteilsscheine von MAN als Spitzenreiter 4,3 Prozent. Wie zuvor bekannt wurde, hat der MAN-Großaktionär Volkswagen seinen Stimmrechtsanteil an dem schwedischen LKW-Bauer Scania auf 68,6 Prozent erhöht. Die Aktie von Volkswagen schloss 1,6 Prozent fester. Einem Pressebericht zufolge wollen die Wolfsburger ihre Lkw-Sparte in Scania einbringen. Ferner hat der Porsche-Aufsichtsrat grünes Licht für die Erhöhung der Beteiligung an dem Autobauer auf über 50 Prozent gegeben.
Aufgrund der anhaltenden Spekulationen um mögliche weitere Abschreibungen trennten sich die Anleger hingegen verstärkt von Finanzwerten. Mit einem Minus von 4,1 Prozent lag die Aktie der Deutschen Postbank, die mit Ralf Appel einen neuen Aufsichtsratschef hat, auf dem letzten Platz. Dahinter folgten die HRE und die Commerzbank.
Ungeachtet der derzeitigen Turbulenzen befanden sich EADS im MDAX im Steigflug. Der Luft- und Raumfahrtkonzern und sein US-Partner Northrop Grumman haben von den US-Luftstreitkräften einen milliardenschweren Auftrag erhalten. Insgesamt umfasst der Auftrag 179 Tankflugzeuge und hat ein Volumen von rund 40 Mrd. Dollar. Die EADS-Aktie gewann 8,9 Prozent. Titel der IKB rückten um über 14 Prozent vor, obwohl sich das Bieterverfahren um die angeschlagene Mittelstandsbank laut einem Zeitungsbericht schwieriger als zunächst gedacht gestalte. Anteilsscheine von Fraport gewannen nach einem schwachen Auftakt 1,3 Prozent. Das heute vorgelegte Zahlenwerk barg keine größeren Überraschungen.
ESCADA gewannen im SDAX gut 3 Prozent. Einem Pressebericht zufolge prüft der Finanzinvestor Apax den Einstieg bei dem angeschlagenen Modekonzern.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 6.689,95 (-0,86 Prozent)
MDAX: 9.034,65 (-0,65 Prozent)
Tagesgewinner: MAN, Deutsche Börse, Volkswagen
Tagesverlierer: Deutsche Postbank, HRE, Commerzbank
Unternehmensnachrichten:
Die Volkswagen AG (Volkswagen St (VW)) will einem Pressebericht zufolge ihre Lkw-Sparte in die Scania AB (ISIN SE0000308272/ WKN 899845) einbringen. Laut einem Bericht der Tageszeitung "DIE WELT" (Onlineausgabe) planen VW und Scania jetzt eine gemeinsame Lkw-Sparte mit Sitz in Schweden. Nach Informationen der Zeitung wurde zwischen VW und Scania vereinbart, dass der Wolfsburger Autokonzern mittelfristig seine LKW-Sparte bei Scania einbringen kann. Am Morgen hatte sich Volkswagen die Mehrheit an dem schwedischen Nutzfahrzeughersteller gesichert, nachdem man die von der Investor AB (ISIN SE0000107419/ WKN 869202) und den Wallenberg Stiftungen gehaltenen Scania-Anteile erworben hatte. Durch die Transaktion erhöht sich der Stimmrechtsanteil von Volkswagen an Scania von 37,98 auf 68,60 Prozent.
Der Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE (ISIN DE0006937733/ WKN 693773) hat grünes Licht für die Erhöhung der Beteiligung an der Volkswagen AG auf über 50 Prozent gegeben. Wie der Sportwagenhersteller heute bekannt gab, ermächtigte das Kontrollgremium den Vorstand, weltweit alle dafür notwendigen aufsichts- und kartellrechtlichen Schritte einzuleiten. Eine Fusion der beiden Unternehmen sei jedoch nicht geplant.
Die Deutsche Postbank AG (ISIN DE0008001009/ WKN 800100) hat einen neuen Aufsichtsratschef. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, hat der Aufsichtsrat in seiner turnusmäßigen Sitzung den Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Post AG (ISIN DE0005552004/ WKN 555200), Ralf Appel, zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Appel tritt dabei die Nachfolge von Dr. Klaus Zumwinkel an, der sein Mandat abgegeben hatte. Appel sagte mit Blick auf die aktuelle Frage der Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes, dass die Postbank über eine im Wettbewerb einzigartige Plattform verfügt: "Wir werden deshalb eine selbstbewusste Rolle in der Konsolidierung des deutschen Bankensektors spielen."
Der Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) hat einen Großauftrag aus den USA erhalten. Wie aus einer am Freitagabend veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, hat man gemeinsam mit dem US-Rüstungskonzern Northrop Grumman Corp. (ISIN US6668071029/ WKN 851915) von den US-Luftstreitkräften den Zuschlag für die Lieferung von 179 Tankflugzeugen erhalten. Das von Northrop Grumman entwickelte Tankflugzeug KC-30 basiert auf der A330 MRTT (Multi Role Tanker Transport) von EADS. Das Gesamtvolumen des Auftrags wurde auf rund 40 Mrd. Dollar beziffert.
Die Fraport AG (ISIN DE0005773303/ WKN 577330) musste im Jahr 2007 trotz wachsender Umsätze einen Gewinnrückgang ausweisen. Wie der Flughafenbetreiber heute erklärte, kletterten die Umsatzerlöse um rund 9 Prozent. Ferner stiegen das EBITDA und das EBIT leicht. Das Ergebnis nach Steuern sank um gut 6 Prozent. Für 2008 hat der Flughafenbetreiber sein Ziel bekräftigt, das EBITDA weiter steigern zu wollen.
Das Bieterverfahren um die angeschlagene IKB Deutsche Industriebank AG (ISIN DE0008063306/ WKN 806330) gestaltet sich einem Pressebericht zufolge schwieriger als zunächst gedacht. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, liege die Zahl der Offerten für die durch Engagements auf dem US-Hypothekenmarkt in Schieflage geratene Mittelstandsbank sowie die Höhe der Gebote weit unter den ursprünglichen Erwartungen der staatseigenen Bankengruppe KfW. Noch Mitte Januar war laut dem Bericht von bis zu 40 möglichen Interessenten die Rede gewesen. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung, die sich bei ihren Angaben auf Finanzkreise beruft, werde mit sechs bis sieben Bietern gerechnet. Auch die Höhe der Gebote dürfte unterhalb der Erwartungen liegen.
Der Finanzinvestor Apax prüft einem Pressebericht zufolge den Einstieg beim angeschlagenen Modekonzern ESCADA AG (ISIN DE0005692107/ WKN 56921). Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, prüfe der Finanzinvestor derzeit ein Engagement an dem Modehersteller. Unklar blieb zunächst jedoch, ob der Finanzinvestor lediglich eine Minderheitsbeteiligung anstrebe oder aber den Konzern mehrheitlich übernehmen wolle, hieß es.
Erik Hinrich Bischoff hat ein Angebot für eine 100-prozentige Übernahme der Germania Fluggesellschaft durch die im SDAX notierte Billigfluglinie Air Berlin plc (ISIN GB00B128C026/ WKN AB1000) abgelehnt. "Ich werde weder Herrn Hunold noch seiner Firma Air Berlin meine Anteile an der Germania Fluggesellschaft verkaufen", erklärte Bischoff in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. Der einzige Sohn vom im November 2005 verstorbenen Germania-Gründer Dr. Hinrich Bischoff tritt damit einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der "WirtschaftsWoche" entgegen, in der von einer bereits erfolgten Übernahme die Rede ist. (03.03.2008/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
Air Berlin plc | 0,01 | -2,00% | |
Airbus SE (ex EADS) | 147,08 | 1,28% | |
Fraport AG | 51,85 | -0,29% | |
Porsche Automobil Holding SE Vz | 34,76 | 1,25% | |
Volkswagen (VW) St. | 83,15 | 0,30% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 626,45 | 1,03% | |
MDAX | 26 320,47 | 0,36% | |
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EURO STOXX 50 | 4 804,40 | 0,96% | |
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OMXS30 | 2 513,85 | 0,20% | |
EURO STOXX Auto & Parts | 507,50 | -0,53% | |
EURONEXT 100 | 1 439,34 | 0,68% | |
Prime All Share | 7 635,14 | 0,96% | |
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CDAX | 1 682,51 | 0,92% | |
EURO STOXX | 498,81 | 0,74% |