27.09.2006 09:53:00

DAX am Morgen: Knapp unter der 6.000er Marke, E.ON erhöht Endesa-Offerte drastisch

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutsche Börse knüpft am Mittwochmorgen an die starke Vortagesentwicklung an und folgt damit den starken Vorgaben aus Übersee. Der Dax legt aktuell 0,38 Prozent zu und notiert bei 5.983,40 Punkten, der MDAX meldet ein Kursplus von 0,60 Prozent auf 8.451,87 Zähler. Beflügelt von starken Konjunkturdaten schloss der Dow Jones am Vorabend auf dem zweithöchsten jemals ermittelten Schlussstand, während sich auch die japanischen Marktteilnehmer in Kauflaune präsentierten und den Nikkei 225 um 2,5 Prozent anhievten. Unterstützung erhält der Markt ferner vom GfK Konsumklimaindex für Oktober, der besser als erwartet ausgefallen ist. Weitere Impulse könnten am Nachmittag US-Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter sowie Immobiliendaten liefern.

Marktbeherrschendes Thema ist nach wie vor die geplante Übernahme des spanischen Energieversorgers Endesa durch E.ON. Nachdem der DAX-Konzern mit dem spanischen Baukonzern Acciona einen weiteren Mitbewerber um das Ringen um Endesa erhalten hat, hat E.ON am Vorabend seine Übernahmeofferte deutlich angehoben. Insgesamt beläuft sich die Offerte nun auf rund 37 Mrd. Euro und liegt damit 10 Mrd. Euro über dem vorherigen Angebot. Die Anleger zeigen sich indes wenig begeistert und trennen sich von ihren E.ON-Papieren, aktuell verliert der Titel knapp 2 Prozent und lastet merklich auf dem DAX. Weitere Verlierer sind derzeit nicht auszumachen.

Dagegen setzen ThyssenKrupp den Steigflug vom Vortag fort und liegen mit +2,6 Prozent an der DAX-Spitze. Deutliche Gewinne verzeichnen ferner adidas, FMC und RWE. Interesse zieht auch weiterhin die geplante Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Scania durch MAN auf sich. Einem Zeitungsbericht zufolge ist MAN nach wie vor darum bemüht, die Übernahme unter Dach und Fach zu bringen. Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender des Scania-Großaktionärs Volkswagen, hatte gestern in einem Presseinterview die MAN-Offerte abgelehnt. MAN-Aktien legen aktuell über 1 Prozent zu, Papiere von VW rücken um 0,8 Prozent vor.

In der zweiten Reihe preschen Papiere des Triebwerkherstellers MTU um 2,5 Prozent vor. Einem Pressebericht zufolge will der Konzern bis Ende nächsten Jahres knapp fünf Prozent der Gesamtbelegschaft streichen, um die Kosten binnen zwei Jahren um rund 50 Millionen Euro zu senken.

Die E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) hat am Dienstagabend, vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung, sein nachhaltiges Interesse an einer erfolgreichen Transaktion in Bezug auf den spanischen Energieversorgers Endesa S.A. bekräftigt. Der deutsche Versorger will daher das Angebot vom 21. Februar 2006 auf nun 35 Euro je Endesa-Aktie in bar erhöhen. Zuvor hatte sich der spanische Baukonzern Acciona S.A. (ISIN ES0125220311/ WKN 865629) hat sich in den Übernahmepoker eingeschaltet. Am Montagabend hatte der Konzern erklärt, dass man sich mit 10 Prozent an Endesa beteiligt hat, wobei der Kaufpreis auf jeweils 32 Euro pro Aktie beziffert wurde. Insgesamt wurde die Investitionssumme auf 3,39 Mrd. Euro beziffert. Das neue E.ON-Angebot steht unter folgenden Bedingungen: Zum einen will E.ON im Rahmen des Angebots mindestens 529.481.934 Endesa-Aktien, entsprechend 50,01 Prozent des Grundkapitals erwerben. Zum anderen muss die Hauptversammlung von Endesa folgende Satzungsänderungen beschließen: Änderung von Art. 32 der Satzung dahingehend, dass die Stimmrechtsbeschränkung aufgehoben wird; Änderung weiterer Artikel der Satzung in Bezug auf die Anforderungen an die Zusammensetzung des Board of Directors und an die Ernennung zum Director oder Chief Executive Officer.

Der Nutzfahrzeughersteller MAN AG (ISIN DE0005937007/ WKN 593700) versucht Presseangaben zufolge die Übernahme des schwedischen Konkurrenten Scania AB (ISIN SE0000308272/ WKN 899845) doch noch durchzusetzen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, will MAN versuchen, den Scania-Großaktionär Volkswagen AG (ISIN DE0007664005 / WKN 766400), der die Übernahmeofferte von MAN zunächst zurückgewiesen hatte, durch ein zweistufiges Vorgehen zu überzeugen. Volkswagen solle demnach zunächst im Rahmen der von MAN vorgelegten Übernahmeofferte für Scania sein Aktienpaket von 34 Prozent andienen. In einem zweiten Schritt ist laut dem Bericht dann geplant, dass VW sein südamerikanisches Geschäft mit schweren Lastwagen in den dann fusionierten MAN-Scania-Konzern einbringt und dafür weitere Aktien des Unternehmens erhalte. Eine von VW geforderte Sperrminorität von 25 Prozent will MAN den Wolfsburgern aber offenbar nicht gewähren. Laut dem Bericht will sich MAN außerdem nicht gegen die von VW-Chef Bernd Pischetsrieder geforderte Prämie für die sogenannten A-Aktien von Scania sperren. Diese sind mit einem Mehrfachstimmrecht versehen und bieten deshalb mehr Mitspracherechte.

Die zur Deutsche Lufthansa AG (ISIN DE0008232125/ WKN 823212) gehörende Swiss International Air Lines AG (SWISS) (ISIN CH0013269698/ WKN 868556) hat gestern Nacht mitgeteilt, dass der Flugbetrieb ab dem heutigen Mittwoch weitestgehend normal verlaufen wird. Wie das Unternehmen erklärte, wurde der eintägige von der Swiss Pilots Association (SPA) ausgerufene Streik im Europaverkehr am Abend für beendet erklärt. Der Flugbetrieb wird normal aufgenommen werden. Als Konsequenz des Streiks wird Swiss European von Swiss Pilots und deren Organen Schadenersatz fordern. Die streikenden Avro-Pilotinnen und -Piloten werden verwarnt und erhalten für den Streiktag kein Salär. Der von der Pilotengewerkschaft Swiss Pilots organisierte Streik hat zu insgesamt 128 Flugannullationen geführt. Insgesamt waren rund 8.300 Passagiere vom Streik betroffen.

Die IVG Immobilien AG (ISIN DE0006205701/ WKN 620570) gab heute bekannt, dass sie zwei Büro-Immobilienportfolios zum Preis von 879 Mio. Euro für den eigenen Bestand erwirbt. Die Portfolios umfassen 31 Immobilien mit einer Gesamtmietfläche von 279.000 Quadratmeter. Für 505 Mio. Euro kauft man 25 Objekte von einem offenen Immobilienfonds der WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH. Alle Immobilien befinden sich in Deutschland, mit Schwerpunkten in München, Hamburg und Düsseldorf. Sechs Objekte erwirbt IVG für 374 Mio. Euro von dem offenen Immobilienfonds CS EUROREAL der Credit Suisse Asset Management Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH. Je zwei Immobilien befinden sich in London und Paris, zwei weitere in Hamburg und im Großraum Düsseldorf. Mit einem Wertanteil von rund zwei Drittel ist Deutschland bei diesen Neuakquisitionen Investitionsschwerpunkt. Bei den Immobilien sieht IVG Wertsteigerungspotenzial durch eine aktive Vermietung: Der durchschnittliche wirtschaftliche Vermietungsgrad der Immobilienportfolios beträgt rund 90 Prozent. Die Gebäude wurden in den 90er Jahren gebaut oder modernisiert, befinden sich in einem sehr guten Zustand sowie in durchgehend guten und sehr guten Lagen. (27.09.2006/ac/n/m)

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