01.06.2006 13:37:00

DAX am Mittag: Schwach, Deutsche Börse legt gegen den Trend zu

Westerburg, 01. Juni 2006 (aktiencheck.de AG)

Im Vorfeld einer ganzen Reihe von US-Konjunkturdaten, die am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehen, lassen die deutschen Marktteilnehmer überwiegend Vorsicht walten. Der Dax verzeichnet derzeit ein Minus von 1,03 Prozent auf 5.634,32 Punkte, daneben verliert der MDAX 0,64 Prozent auf 8.082,81 Zähler.

Papiere der Deutschen Börse legen aktuell 1,8 Prozent zu und schaffen es mit an die Indexspitze, nachdem der Börsenbetreiber eine Absichtserklärung zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem chinesischen CFETS unterzeichnet hat. Deutliche Kursgewinne in ähnlicher Größenordnung verbuchen daneben Infineon und Hypo Real Estate.

Die T-Aktie verteidigt am Mittag die Vortagesgewinne und gibt nur marginal ab. Presseangaben zufolge ist der Konzern im Streit um die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga zu einem Kompromiss bereit. Für den Bezahlfernsehsender Premiere wäre ein möglicher Kompromiss zwischen der DFL und der Deutschen Telekom indessen ein herber Rückschlag. In der Folge verlieren Premiere-Papiere im MDAX mehr als 5 Prozent.

Schwächer tendieren auch die beiden Versorger RWE und E.ON, für die es um 1,9 bzw. 2,1 Prozent südwärts geht. Presseangaben zufolge wurden am vergangenen Dienstag die Konzerzentralen von E-ON in Düsseldorf und München wegen des Verdachts der Existenz von Vereinbarungen zur Marktaufteilung von der EU-Kommission und dem Bundeskartellamt durchsucht. Daneben soll auch der Essener Konkurrent RWE involviert sein. Die rote Laterne hat indes die Commerzbank-Aktie mit einem 2,5-prozentigen Abschlag inne. Der Konzern steht Presseangaben zufolge möglicherweise vor dem Abbau von rund 3.000 Vollzeitarbeitsplätzen in Deutschland.

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer AG hält mehr als 24 Prozent der ausstehenden Aktien des Berliner Pharmaherstellers Schering AG (Bayer Schering Pharma). Wie der im DAX30 notierte Konzern am Donnerstag erklärte, wurden im Rahmen des am 13. April 2006 veröffentlichten Übernahmeangebots in Höhe von 86,00 Euro je Aktie bis zum 31. Mai insgesamt 47.630.844 Schering-Aktien angedient. Dies entspricht einem Anteil von 24,55 Prozent der ausstehenden Aktien des Berliner Pharmaherstellers. Zuletzt hatte Bayer die Übernahmeofferte für Schering bis zum 14. Juni 2006 (24.00 Uhr MESZ) verlängert.

Die Deutsche Bank AG will ihren Wachstumskurs der vergangenen Jahre weiter fortsetzen und stellt Zukäufe in Aussicht. "Wir bringen damit zugleich unsere Zuversicht zum Ausdruck, auch künftig die Profitabilität der Deutschen Bank nicht nur auf hohem Niveau halten, sondern noch steigern zu können", zitiert das "Handelsblatt" den Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann anlässlich der heute stattfindenden Hauptversammlung des Kreditinstituts. Nachdem der im DAX30 notierte Bankkonzern im vergangenen Jahr die Zielmarke einer Eigenkapitalrendite vor Steuern in Höhe von 25 Prozent wie geplant erreicht hat, ist eine Anhebung des Renditeziels laut dem Bericht nicht mehr ausgeschlossen. In den ersten drei Monaten des laufenden Fiskaljahres erreichte die Deutsche Bank eine Rendite von 40 Prozent. In Zukunft will das Kreditinstitut seine Marktposition sowohl international als auch auf dem Heimatmarkt durch Zukäufe verstärken und sich auf Wachstumsmärkte konzentrieren: "Dabei verbinden wir organische Investitionen in interessante Geschäftsfelder mit sinnvollen Akquisitionen", erklärte Ackermann. In Deutschland will das Kreditinstitut seine Privatkundensparte durch Zukäufe verstärken. In diesem Zusammenhang bestätigte Ackermann indirekt auch das Interesse an einer Übernahme der von der Bankgesellschaft Berlin AG (Landesbank Berlin) zum Verkauf gestellte Berliner Bank: "Dies belegt zum Beispiel unser Interesse an der Berliner Bank zum Ausbau unseres Filialgeschäfts in Deutschland." Die Bankgesellschaft Berlin muss die Berliner Bank auf Druck der EU bis Herbst 2006 verkaufen.

Die Deutsche Börse AG gab heute bekannt, dass sie mit dem China Foreign Exchange Trade System & National Interbank Funding Center (CFETS) eine Absichtserklärung zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien im Hinblick auf die Entwicklung der Finanzmärkte in China unterzeichnet hat. Damit haben sich die Deutsche Börse und CFETS auf ein Rahmenwerk zur Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien sowie auf den Beitrag der Deutschen Börse zur Entwicklung moderner Interbanken- und Devisenmärkte in China geeinigt. Die Deutsche Börse pflegt schon seit langem eine formelle Zusammenarbeit mit führenden chinesischen Finanzinstituten. Bereits seit vielen Jahren arbeitet die Gruppe eng mit nationalen Aufsichtsbehörden, Börsen und Industrieverbänden in Ostasien zusammen. Im vergangenen Jahr zeichnete Ostasien für rund 45 Mio. Euro des direkten Umsatzes der Deutschen Börse verantwortlich. Als Technologieanbieter ist die Deutsche Börse in der Region stark engagiert, insbesondere für die Shanghai Stock Exchange, über Marktteilnehmer sowie durch die Hongkonger Niederlassung von Clearstream, einem Unternehmen der Deutsche Börse Group. Die Verwaltung der konzernweiten Tätigkeiten, der strategischen Interessen sowie der Zusammenarbeit mit anderen Instituten in der Region läuft im Unternehmensbereich Asian Business Development zusammen.

Die Deutsche Telekom AG ist Presseangaben zufolge im Streit um die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga zu einem Kompromiss bereit. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" würde der im DAX30 notierte Konzern seine Anspruch auf die Kabel- und Satellitenrechte fallen lassen, wenn er im Gegenzug die Mobilfunk- und Namensrechte an der Bundesliga zu entsprechend günstigeren Bedingungen bekäme. Wie die Wirtschaftszeitung weiter berichtet, haben die Deutsche Telekom und die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Mittwoch noch über den Preis sowie über weitere Details verhandelt. Die Telekom steht bei den Verhandlungen laut dem Bericht unter Zugzwang, zumal der Konzern bis Freitag auf einen Kompromissvorschlag der Liga eingehen muss. Anderenfalls droht der Bundesliga-Vermarkter mit juristischen Schritten, hieß es weiter. Sollte der Telekom-Konzern tatsächlich einlenken, wäre ein monatelanger Streit um die Nutzung der Internetrechte an der Fußball-Bundesliga vom Tisch. Die Telekom, die die Rechte für rund 45 Mio. Euro gekauft hat, hatte bisher darauf beharrt, dass ihre Onlinerechte nicht nur die Verbreitung über das superschnelle VDSL-Netz umfassen, sondern auch die Übertragung des IP-Signals per Kabel und Satellit auf den TV-Schirm. Die Deutsche Telekom greift mit dieser Haltung die Exklusivrechte der Kabelfirma Arena an. Die Tochter des Netzbetreibers Unity Media hatte 220 Mio. Euro für die TV-Rechte gezahlt. DFL und Arena hatten der Telekom daher mit Klage gedroht. Für den Bezahlfernsehsender Premiere AG wäre ein möglicher Kompromiss zwischen der DFL und der Deutschen Telekom indessen ein herber Rückschlag. Premiere müsste dann den Angaben zufolge die Hoffnung begraben, dem Großteil seiner Abonnenten doch noch Bundesligaspiele zeigen zu können. Der Sender hatte die Live-TV-Rechte im Dezember verloren und seither auf die Hilfe der Telekom gehofft. Vor zwei Wochen verkündeten beide Unternehmen zwar, bei der Übertragung der Spiele über VDSL zu kooperieren. Das Angebot aber wäre zum Saisonstart am 11. August nur für wenige Premiere-Kunden verfügbar. Bei einer Übertragung per Kabel und Satellit hätte der im MDAX notierte Konzern weiterhin alle seine Kunden weiter bedienen können.

Die zum Chemiekonzern BASF AG gehörende BASF Electronic Materials kündigte heute die Errichtung einer neuen Anlage zur Herstellung von hochreinen Chemikalien und Chemikalienmischungen für die Elektronikindustrie an. Die Anlage soll in der chinesischen Stadt Shanghai gebaut werden und im dritten Quartal in Betrieb genommen werden. "Die Investition in diese neue Anlage unterstreicht das Engagement der BASF, unseren chinesischen Kunden eine verlässliche Belieferung mit maßgeschneiderten Formulierungen aus lokaler Produktion anbieten zu können", sagte Dr. Karl-Rudolf Kurtz, Group Vice President BASF Electronic Materials. Zu der Anlage gehören Produktionsanlagen, ein Lagerhaus, Büros sowie ein Labor. Die Anlage wird 33 Mitarbeiter beschäftigen. Das Investitionsvolumen wurde auf 4 Mio. Euro beziffert.

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