09.11.2005 19:44:00

Börsen in Europa schließen leichter, Quartalszahlen im Blickpunkt

Die europäischen Leitbörsen gingen am Mittwochabend leicht unter dem Vortagesstand aus dem Handel. Trotz der im Handelsverlauf gestiegenen US-Vorgaben konnten in Europa die Abschläge nicht reduziert werden.

Auch zur Wochenmitte standen in Europa die Quartalszahlen im Fokus. Besonders die Energietitel machten dabei von sich reden. Neben den italienischen Konzernen Enel und ENI meldete auch Gaz de France Quartalszahlen. Weitere viel beachtete Zahlenwerke wurden vom europäischen Luft- und Raumfahrkonzern EADS und vom weltgrößten Stahlkonzern Mittal Steel veröffentlicht.

Indexschlussstände:

Dow Jones Euro Stoxx 50: 3.355,77 (-0,18 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.264,41 (-0,22 Prozent)

EURONEXT 100: 765,68 (-0,19 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Der italienische Energieversorger Enel S.p.A. (ISIN IT0003128367/ WKN 928624) verbuchte im dritten Quartal einen Gewinnanstieg. Wie der Konzern heute bekannt gab, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 1,26 Mrd. Euro, nach 0,99 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn verbesserte sich von 0,45 Mrd. Euro auf 1,36 Mrd. Euro. Beim Konzernumsatz verbuchte Enel einen Anstieg von 7,80 Mrd. Euro auf 8,21 Mrd. Euro. Wesentlichen Anteil an der deutlichen Ergebnissteigerung hatten dabei Veräußerungsgewinne in Zusammenhang mit Beteiligungen an der Mobilfunktochter Wind sowie der Stromnetztochter Terna.

Der italienischen Öl- und Erdgaskonzern ENI S.p.A. (ISIN IT0003132476/ WKN 897791) verbuchte im dritten Quartal aufgrund deutlich gestiegener Ölpreisnotierungen sowie einer höheren Fördermenge einen Gewinnsprung. Wie der Konzern heute bekannt gab, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 4,19 Mrd. Euro, nach 2,92 Mrd. Euro. Der Nettogewinn verbesserte sich von 1,59 Mrd. Euro auf 2,34 Mrd. Euro. Beim Konzernumsatz verzeichnete ENI einen Anstieg von 12,65 Mrd. Euro auf 17,36 Mrd. Euro.

Der britische Flughafenbetreiber BAA plc (ISIN GB0000673409/ WKN 873580) konnte die Zahl der abgefertigten Passagiere im Oktober leicht steigern. Wie der Konzern heute bekannt gab, wurden im Berichtszeitraum insgesamt 12,58 Millionen Fluggäste abgefertigt, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Anstieg von 1,0 Prozent entspricht. Der nur leichte Zuwachs bei den Passagierzahlen wurde dabei im Wesentlichen auf die Bombenattentate im Juli sowie die Unwetterkatastrophen in den USA zurückgeführt. Der Londoner Flughafen Heathrow meldete einen leichten Rückgang der Passagierzahlen im Berichtsmonat um 0,8 Prozent auf 5,71 Millionen Passagiere.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) verbuchte in den ersten neun Monaten 2005 ein kräftiges Umsatz- und Gewinnwachstum. Wie das Unternehmen heute bekannt gab, wuchsen die Umsatzerlöse um 9 Prozent auf 23,4 Mrd. Euro. Der Auftragseingang ist um 88 Prozent auf 38,8 Mrd. Euro gestiegen (2004: 20,6 Mrd. Euro) und der Auftragsbestand erhöhte sich auf 210,4 Mrd. (Jahresende 2004: 184,3 Mrd.) Euro. Das EBIT (vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten) übertraf mit 2,1 Mrd. Euro den Wert des Vorjahreszeitraums (2004: 1,5 Mrd. Euro) um 41 Prozent. Die EBIT-Marge stieg von 7 auf 9 Prozent. Dieser Zuwachs resultiert aus dem erneuten Anstieg der Auslieferungen bei Airbus, höheren Umsätzen und Ergebnisbeiträgen aus dem Verteidigungsgeschäft sowie der anhaltenden Rentabilitätssteigerung im Geschäftsbereich Raumfahrt. Der Free Cash-Flow vor Kundenfinanzierungen betrug 1,4 Mrd. (2004: 147 Mio.) Euro. Die Nettoliquidität lag Ende September 2005 mit 4,7 Mrd. Euro geringfügig über dem Wert zum Ende des ersten Halbjahres 2005 (Jahresende 2004: 4,1 Mrd. Euro). EADS verzeichnete zudem ein Konzernergebnis von rund 1,03 Mrd. (2004: 588 Mio.) Euro bzw. 1,29 Euro (2004: 0,73 Euro) je Aktie. Gründe für diesen Anstieg waren das starke EBIT-Wachstum und das verbesserte Finanzergebnis. Für das Gesamtjahr 2005 erhöht die EADS ihre EBIT-Prognose auf 2,75 Mrd. (2004: 2,43 Mrd.) Euro. Die bisherige Prognose lag bei mehr als 2,60 Mrd. Euro. Ferner erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf über 33 Mrd. Euro. Im Jahr 2004 war ein Umsatz in Höhe von 31,8 Mrd. Euro erzielt worden. Der Gewinn je Aktie dürfte 2005 auf rund 1,65 Euro ansteigen (2004: 1,27 Euro). Bisher war für das Jahr 2005 ein Gewinn je Aktie von mehr als 1,50 Euro erwartet worden.

Der französische Energieversorger Gaz de France S.A. (ISIN FR0010208488/ WKN A0ER6Q) verbuchte im dritten Quartal aufgrund höherer Energiepreise sowie höheren Absätzen bei Erdgas und Elektrizität einen Umsatzanstieg. Wie der im CAC40 notierte Konzern heute bekannt gab, lag der Konzernumsatz im Berichtszeitraum bei 3,38 Mrd. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Anstieg von 33 Prozent entspricht.

Die niederländische Mittal Steel Company N.V. (ISIN NL0000361947/ WKN A0F41U), der größte Stahlkonzern der Welt, teilte heute mit, dass ihr Gewinn im dritten Quartal drastisch eingebrochen ist, was auf einen harten Wettbewerb auf dem globalen Markt zurückzuführen ist. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 478 Mio. Dollar bzw. 68 Cents je Aktie, gegenüber 1,33 Mrd. Dollar bzw. 2,07 Dollar je Aktie im Vorjahr. Das operative Ergebnis sank von 1,93 Mrd. Dollar auf 765 Mio. Dollar. Der Umsatz erhöhte sich von 6,29 Mrd. Dollar auf 7,05 Mrd. Dollar, während die Auslieferungen von 11,03 auf rund 12,98 Millionen Tonnen zulegten. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 58 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 7,04 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 84 Cents bei Erlösen von 7,53 Mrd. Dollar in Aussicht.

Die schweizerische Serono S.A. (ISIN CH0010751920/ WKN 873438), Europas größtes Biotechnologie-Unternehmen, hat nach Angaben des "Wall Street Journal" Übernahmegespräche mit der Novartis AG (ISIN CH0012005267/ WKN 904278), der Sanofi-Aventis S.A. (ISIN FR0000120578/ WKN 920657) und der Pfizer Inc. (ISIN US7170811035/ WKN 852009) geführt. Wie die Zeitung am Mittwoch berichtet, hat das weltweit drittgrößte Biotech-Unternehmen, das gestern die Berufung von Goldman Sachs zur Prüfung strategischer Optionen bestätigte, wahrscheinlich auch mit weiteren Interessenten hinsichtlich einer möglichen 15 Mrd. Dollar schweren Akquisition gesprochen, vor allem in den USA. Einige der potenziellen Bieter, einschließlich Pfizer und Sanofi-Aventis, könnten jedoch von den Wettbewerbsbehörden zu hohe Hürden auferlegt bekommen, die eine Transaktion nicht mehr attraktiv erscheinen lassen würden, hieß es weiter.

Der schweizerische Zementhersteller Holcim Ltd. (ISIN CH0012214059/ WKN 869898) konnte in den ersten neun Monaten aufgrund einer deutlich stärkeren Nachfrage, Kostensenkungen sowie positiven Beiträgen aus Zukäufen beim Ergebnis deutlich zulegen. Wie der Konzern heute bekannt gab, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 2,58 Mrd. Schweizer Franken (CHF), nach 1,79 Mrd. CHF im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter verbesserte sich ebenfalls deutlich von 689 Mio. CHF auf 1,18 Mrd. CHF. Beim Konzernumsatz verbuchte Holcim einen Anstieg von 10,02 Mrd. CHF auf 13,43 Mrd. CHF.

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