21.06.2006 14:14:00

Börsen in Europa: Durchweg Verluste, Philips und H&M gefragt

Westerburg, 21. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Mittwochmittag angesichts ausbleibender Impulse aus Übersee sowie im Vorfeld der US-Zinsentscheidung in der kommenden Woche durchweg schwächer. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 sinkt aktuell um 0,75 Prozent auf 3.488,41 Punkte, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 verliert daneben 0,86 Prozent auf 3.262,39 Zähler. Der in Paris beheimatete EURONEXT 100 büßt 0,85 Prozent auf 807,27 Punkte ein. Die europäischen Länderbörsen melden ebenfalls durchweg rote Vorzeichen.

In Amsterdam preschen Philips-Papiere um knapp 3 Prozent vor. Der Elektronikkonzern gab heute bekannt, dass er seine Halbleiter-Sparte bis zum Jahresende entweder verkaufen oder über einen Spin-Off an die Börse bringen wird. Nach Schätzungen von Analysten könnte die Sparte 5 bis 6 Mrd. Euro wert sein. Aktien des Einzelhandelskonzerns Ahold verlieren nach Zahlen hingegen ein halbes Prozent.

In London trennen sich die Anleger verstärkt von Anteilsscheinen der Bankgesellschaft HBOS, die für das laufende Fiskaljahr von einem Ergebnis im Rahmen der durchschnittlichen Markterwartungen ausgeht. Unter Druck stehen außerdem Sainsbury, hier nehmen die Anleger trotz guter Ergebnisse Gewinne mit. In Paris stehen neben EADS insbesondere die Automobiltitel unter Druck, Renault büßen 1,9 Prozent und Peugeot mehr als 3 Prozent ein.

In Stockholm stürmen Titel von H&M um mehr als 4 Prozent vor. Der Bekleidungskonzern erzielte im zweiten Quartal eine Gewinnsteigerung um 12 Prozent und konnte die Erwartungen des Marktes schlagen.

Indexstände (14:06 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.488,41 (-0,75 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.262,39 (-0,86 Prozent)

EURONEXT 100: 807,27 (-0,85 Prozent)

FTSE 100 (London): 5.623,30 (-0,62 Prozent)

CAC40 (Paris): 4.727,24 (-0,91 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 35.203,00 (-0,43 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 11.078,00 (-0,23 Prozent)

SMI (Zürich): 7.379,37 (-0,25 Prozent)

ATX (Wien): 3.490,99 (-0,26 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die Bankgesellschaft HBOS plc geht für das laufende Fiskaljahr von einem Ergebnis im Rahmen der durchschnittlichen Markterwartungen aus. Wie das britische Kreditinstitut heute erklärte, geht man für das im Juli 2006 endende Fiskaljahr von stabilen Gewinnmargen und einem weiteren Ergebniswachstum aus. Wesentlichen Anteil an der positiven Geschäftsentwicklung hat neben der im Rahmen der Planungen liegenden Kostensenkungsmaßnahmen auch die operative Performance der einzelnen Geschäftsbereiche. Besonders gut haben sich während des laufenden Fiskaljahres der Vertrieb von Investment-Produkten und Sachversicherungen sowie die internationalen Aktivitäten entwickelt. In diesem Zusammenhang äußerte man sich zuversichtlich die durchschnittlichen Markterwartungen, welche bei einem Vorsteuergewinn von 5,20 Mrd. Britischen Pfund sowie einem EPS von 94,9 Pence liegen, erreichen zu können.

Der russische Stahlhersteller SeverStal hat sein Übernahmeangebot für den in Luxemburg ansässigen Stahlkocher Arcelor S.A. (ISIN LU0140205948/ WKN 529385) verbessert. Wie der russische Stahlkonzern heute im Rahmen einer Pressemitteilung erklärte, wird Großaktionär des russischen Stahlherstellers Alexey A. Mordashov im Rahmen des Zusammenschlusses mit Arcelor 210 Millionen Aktien an dem neu formierten Stahlkonzern halten, was einer Beteiligung von insgesamt 25 Prozent entspricht. Zuvor hatte das von SeverStal unterbreitete Angebot eine Beteiligung von 32 Prozent bzw. 295 Millionen neuen Anteilsscheinen für Mordashov vorgesehen. Dabei wird Mordashov jedoch, wie ursprünglich angekündigt, auf seine Bareinlage im Gesamtwert von insgesamt 1,25 Mrd. Euro verzichten. Gleichzeitig erklärte sich Mordashov bereit, seine Beteiligung an dem neuen Stahlkonzern nicht über die Grenze von 33,3 Prozent aufzustocken. Sollte die Beteiligung des russischen Industriellen diese Grenze überschreiten, muss er den verbleibenden Anteilseignern des fusionierten Stahlherstellers ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten. Durch die nun angekündigte Modifikation der Übernahmeofferte erhöht sich der Wert für die Anteilseigner von Arcelor um insgesamt 2 Mrd. Euro, teilte SeverStal weiter mit. SeverStal hatte Ende Mai eine Übernahmeofferte für Arcelor vorgelegt. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Stahlkonzern mit einem Gesamtumsatz von 46 Mrd. Euro, einem EBITDA von 9 Mrd. Euro und einem Produktionsvolumen von 70 Millionen Tonnen Stahl. Der Zusammenschluss von Arcelor mit dem russischen Branchenprimus Severstal kommt überraschend, zumal der niederländische Stahlkonzern Mittal Steel Company N.V. (ISIN NL0000361947/ WKN A0F41U) zuletzt seine Übernahmeofferte für den in Luxemburg ansässigen Mitbewerber deutlich angehoben hatte. Mittal Steel hatte im Januar 2006 ein feindliches Übernahmeangebot für Arcelor gemacht, welches jedoch zurückgewiesen worden war.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips Electronics N.V. gab heute bekannt, dass er seine Halbleiter-Sparte bis zum Jahresende entweder verkaufen oder über einen Spin-Off an die Börse bringen wird und danach lediglich einen Minderheitsanteil halten wird. Die Chip-Sparte, die Nummer zehn weltweit, erwirtschaftete in 2005 Umsätze von 4,62 Mrd. Euro und könnte nach Schätzungen von Analysten 5 bis 6 Mrd. Euro wert sein. Der Wert sei abhängig davon, wie hoch die Verbindlichkeiten in einer Transaktion sind bzw. welche anderen Vermögenswerte darin enthalten sind. Ein Verkauf der Sparte an Finanzinvestoren wird einem IPO derzeit vorgezogen, hieß es. Nach einer Abspaltung von Philips Semiconductors könnte das eigenständige Unternehmen auch eine Fusion oder Partnerschaft mit einem Wettbewerber eingehen. In diesem Zusammenhang werden von Analysten die amerikanische Freescale Semiconductor Inc. , die deutsche Infineon Technologies AG und die niederländische STMicroelectronics N.V. genannt.

Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold N.V. (Koninklijke Ahold) meldete heute, dass sein Gewinn im ersten Quartal um 76 Prozent gestiegen ist, was mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung bei der Sparte U.S. Foodservice zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 236 Mio. Euro, gegenüber 136 Mio. Euro im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 197 Mio. Euro ausgegangen. Der Umsatz nahm im Berichtszeitraum um 8,6 Prozent auf 14,1 Mrd. Euro zu. Bei der Vertriebssparte U.S. Foodservice hat sich der operative Gewinn im abgelaufenen Quartal den Angaben zufolge auf 80 Mio. Dollar nahezu vervierfacht.

Der österreichische Stahlkonzern voestalpine AG hat über seine Tochter voestalpine Profilform GmbH zwei Profilhersteller in Frankreich übernommen. Wie der Konzern heute erklärte, handelt es sich dabei bei den beiden übernommenen Gesellschaften Profil à froid (Profilafroid) und Société Automatique de Profilage (SAP) um die beiden führenden französischen Anbieter von Stahlleichtprofilen, welche vorrangig in der Bauindustrie sowie in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Insgesamt beschäftigen die beiden in Gisors (SAP) und Bailleul-sur-Thérain (Profilafroid), nördlich von Paris beheimateten Unternehmen 200 Mitarbeiter und generieren einen Jahresumsatz von 85 Mio. Euro. Die Division Profilform ist damit durch insgesamt zehn Produktionsstätten in allen wichtigen Regionen Europas vertreten. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

Der schwedische Bekleidungskonzern Hennes & Mauritz AB (H&M) (HennesMauritz AB (HM, H&M)) gab heute bekannt, dass er im zweiten Quartal eine Gewinnsteigerung um 12 Prozent erzielt hat, was mit 50 zusätzlichen Filialen in den USA und Europa zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 2,65 Mrd. Schwedische Kronen (SEK) bzw. 3,20 SEK pro Aktie, nach 2,36 Mrd. SEK bzw. 2,85 SEK pro Aktie im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 2,6 Mrd. SEK ausgegangen. Der Umsatz erhöhte sich im Berichtszeitraum um 10 Prozent auf 17,06 Mrd. SEK. Europas größter Bekleidungshändler verfügte Ende Mai über 1.244 Filialen. Im laufenden Geschäftsjahr soll die Anzahl der Filialen gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 1.343 gesteigert werden.

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Indizes in diesem Artikel

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