Börsen-Experte warnt vor Markteinbruch: "Es wird eine Rezession geben"

Im bisherigen Jahresverlauf (Stand: 26. Dezember 2019) hat der S&P 500, der die Entwicklung des breiten US-Aktienmarktes wiederspiegelt, um fast 30 Prozent zugelegt. Doch für 2020 müssen sich Anleger auf kräftige Verluste gefasst machen, warnte der für seine bärische Haltung bekannte Investor David Tice.

Zunächst weitere Gewinne möglich

Der S&P 500 eilt derzeit von einem Rekordhoch zum nächsten. Dabei hält es Tice durchaus für möglich, dass sich die Rally in der ersten Jahreshälfte fortsetzen wird: So sieht er die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg des S&P 500 um weitere 15 Prozent bei 50 bis 60 Prozent. Trotzdem hält er es derzeit für zu gefährlich, Aktien zu kaufen.

Drastischer Einbruch erwartet

Der Wall Street-Bär sieht nämlich eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Aktienmarkt im neuen Jahr um 40 bis 60 Prozent einstürzen könnte. Angesichts dieses beträchtlichen Verlustpotentials zieht er es vor, kein Risiko einzugehen.

"Man sollte nicht langfristig in diesen Markt investieren", erklärte Tice im US-Sender "CNBC". "Dieser Markt wird nach unten gehen. Es wird eine Rezession geben. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur wann dies eintritt."

Weiter führte er aus: "Die Übertreibungen sind so groß. Die Unternehmensverschuldung ist so signifikant. Im Grunde haben die Exporte, der Gewerbe- sowie der Wohnungsbau und auch die Investitionen bereits das Rezessions-Level erreicht."

Außerdem warnte er vor weiteren Problemen. So werde der Markt derzeit von der verfügbaren Liquidität angetrieben, obwohl die Unternehmen bereits schlechtere Ergebnisse ablieferten.

Das rät David Tice jetzt den Anlegern

Angesichts dieser Situation rät David Tice nun zu Puts. Auch Gold und Goldaktien seien eine gute Anlageoption.

Allerdings sollte auch erwähnt werden, dass Tice für seine pessimistischen Einschätzungen bekannt ist und bereits in den Jahren 2012, 2014 und 2017 vor einer bevorstehenden Rezession gewarnt hat. In 2008 bewies er hingegen ein gutes Timing, als er seinen Prudent Bear Fund veräußerte, als die Finanzkrise gerade dabei war auszubrechen.

Redaktion finanzen.at