12.06.2013 17:31:31

Börse Frankfurt/Marktsentiment: Erste -2-

-1 of 2- 12 Jun 2013 15:01:00 UTC  DJ Börse Frankfurt/Marktsentiment: Erste Dauer-Pessimisten finden in den Dax zurück

Zusammenfassung der Analyse

Zusammenfassung: Argumentativ wird das Schicksal der Aktienmärkte zwar eng mit dem der Anleihemärkte verbunden, vor allem in den USA, wo sich während der vergangenen Tage die Renditen lang laufender Staatsanleihen nach oben entwickelt haben. Allerdings scheinen die Vermögensverwalter hierzulande im Gegensatz zu den langfristigen Investoren aus dem Ausland, weniger Angst vor einem Anleihe-Crash als vor einem verpassten wieder Einstieg beim DAX zu haben. Während die Nachfrage langfristiger ausländischer Investoren abzuebben scheint, bewegt sich der Bull/Bear-Index der institutionellen Investoren mit 55,6 Punkten zum ersten Mal seit vier Wochen wieder in optimistischem Terrain, aber dennoch unter seinem Jahresmittel. Dies ist in erster Linie auf Eindeckungen ehemalig pessimistischer Vermögensverwalter zurückzuführen, die von einem Ende der Abwärtskorrektur ausgegangen zu sein scheinen. Dies wird auch durch das Verhalten der Privatanleger bestätigt, deren Bull/Bear-Index mit 53,7 Punkten trotz eines erneut korrigierenden DAX auf das höchste Niveau seit Anfang Mai gestiegen ist.

· DAX-Sentiment · Detailanalyse

Bull/Bear-Index: 55,6 Punkte

Vorwoche: 46,1 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.

Hirschmüller

12. Juni 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Wie schon in der vergangenen Woche standen auch diesmal im Berichtszeitraum nicht die Aktien-, sondern die Anleihemärkte im Fokus. Zwar redeten Marktteilnehmer nicht mehr unentwegt vom Platzen der Bond-Blase. Und auch was die Volatilität des japanischen Aktienmarktes angeht schienen sich die Gemüter wieder beruhigt zu haben. Aber dafür konzentrierte man sich stärker auf das Geschehen in den USA. Welche Signale erhält die Notenbank vom Arbeitsmarkt und wie reagieren US-Bonds auf die neuen Job-Daten? Obgleich es nicht den Anschein hat, dass sich die Federal Reserve Bank aufgrund des jüngsten Arbeitsmarktberichts veranlasst sieht, die Dosis ihrer monatlichen Liquiditätsspritze herabzusetzen, zogen 10-jährige Renditen weiter an. Und noch ein Umstand verunsicherte die Investoren: Nachfrage nach neuen US-Anleihe-Emissionen ist seit einer Woche faktisch nicht mehr vorhanden.

Aktieninvestoren im In-und Ausland dürften von diesen unsicheren Aussichten wenig begeistert sein. Bekanntermaßen profitiert der Aktienmarkt ja von den globalen quantitativen Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken, besonders seitens der Fed. Ebenso bekannt ist, dass der deutsche Aktienmarkt sich seit Monaten vorwiegend der Nachfrage aus dem Ausland erfreut, größtenteils aus Übersee. Insofern hängt das Schicksal des DAX auch im hohen Grad davon ab, wie US-Investoren den Einfluss der heimischen Zinsentwicklung auf die internationalen Aktienmärkte bewerten. Zur Auswahl stehen zwei Szenarien. Entweder sie entscheiden sich für die klassische Variante: Steigende Zinsen sind Gift für Dividendenpapiere. Oder sie argumentieren aus der Sicht des Anlagenotstands. Nach dem Motto: An Aktien kommt keiner vorbei, wenn am Anleihemarkt von weiteren Kursverlusten auszugehen ist.

Preisgetriebene Kaufentscheidung

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Offensichtlich tendiert ein Großteil der von der Börse Frankfurt befragten Institutionellen zu letzterer Deutung. Denn unser Bull/Bear-Index hat sich zum ersten Mal seit sechs Wochen aus dem pessimistischen Bereich herausgewunden und liegt bei 55,6 Punkte. Die jüngste Korrektur, die den DAX am Freitag nahe an die 8.000-Punkte-Marke führte, war für 9 Prozent des Panels genau das, worauf man seit Wochen sehnlichst wartete. Da sich die Verschiebung fast vollständig aus dem Bärenlager speist, ist davon auszugehen, dass dort auch Gewinne mitgenommen werden konnten. Am Freitag vor dem US-Arbeitsmarktbericht markierte der DAX seinen Boden. Nach der Veröffentlichung der Zahlen drehte er und schloss bombenfest. Diese Entwicklung legt zwar nahe, dass die Akteure den Risikofaktor US-Daten ausgeräumt haben wollten, bevor sie zuschlugen. Andererseits wirkt die Entscheidung, den DAX zu kaufen, preisgetrieben.

Diese These bestätigt auch der Blick auf die Privatanleger. Hier stieg der Bull/Bear-Index ebenfalls. Er liegt nun bei 53,7 Punkte - das höchste Niveau seit Anfang Mai.

Die Befragten unseres Panels wurden also aktiv und ihre Aktionen sind im DAX sichtbar geworden. Der Strom ausländischer Nachfrage dürfte indes abgeebbt sein. Um mit der restlichen zur Verfügung stehenden Kaufkraft der heimischen Akteure ein neues DAX-Allzeithoch zu erreichen, müssen Kursgewinne sich nun möglichst schnell entfalten - noch vor dem Halbjahres-Ultimo, am besten noch vor dem großen Juni-Verfallstermin. Nur dann hätten die verbleibenden DAX-Bären das Gefühl, eine wichtige Einstiegsgelegenheit verpasst zu haben.

© 12. Juni 2013/Gianni Hirschmüller, cognitrend

· Instutionelle Anleger · Private Anleger

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

Bullish Bearish Neutral

Total 40 % 30 % 30 % ggü. letzter Erhebung +9 % -8 % -1 %

*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (12. Juni): 8.200 Punkte (-0,91 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 55,6 Punkte

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

*Mit Unterstützung von*

Bullish Bearish Neutral

Total 44 % 37 % 19 % ggü. letzter Erhebung +5 % -5 % +0 %

*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (12. Juni): 8.200 Punkte (-0,91 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 53,7 Punkte

Weiterführende Links =========================

· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]

Weniger Absturzangst nach vollzogenen Aktienkäufen

Goldberg

Mit der jüngsten Stimmungserhebung der Börse Frankfurt, begleitet vom Einstieg eines Teils früherer Aktien-Pessimisten beim DAX, hat sich auch das zuletzt asymmetrische Prognose-Umfeld wieder weitgehend normalisiert. Zum einen zeigt die Verschiebung von gut einem Viertel der DAX-Bären ins Bullenlager, dass ein Teil der Korrektur-Kursziele erreicht wurde. Allerdings sind bei weitem nicht alle zum Zuge gekommen, die - im Nachhinein betrachtet - vor den US-Arbeitsmarkdaten noch gerne deutsche Standardwerte gekauft hätten. Denn die Erwartungen an einen starken Kurseinbruch waren schlicht zu hochgesteckt. Dies hat sich nun geändert, denn die verbliebenen Pessimisten haben im Gegensatz zum DAX, der sich im Wochenvergleich um knapp ein Prozent verschlechterte, ihre Prognosen wieder nach oben geschoben. Und so liegt die mittlere Prognose zwar 45 DAX-Zähler über dem Vorwochenstand, aber immer noch knapp unter der 8.000er Marke. Diese Veränderung gegen den Trend dürfte vor allen Dingen auf das DAX-Tief während des Berichtszeitraums von etwa 8.035 Zählern zurückzuführen sein. Denn diejenigen die als Käufer nicht zum Zuge gekommen waren mussten mit zusehen, wie sich das Börsenbarometer in der Folge immerhin vorübergehend um rund 4 Prozent erholen konnte.

Zwischengewinne scheinen schon wieder zerronnen

Diese Zwischengewinne sind allerdings fast schon wieder Makulatur und diejenigen, die nach den US-Arbeitsmarkdaten am Freitag den Einstieg verpasst haben, dürften nunmehr bereits deutlich oberhalb des Vorwochentiefs, nämlich bei 8.090, aktiv werden. Interessant in diesem Zusammenhang: Die Streubreite der Prognosen, die bei der vergangenen Stimmungserhebung ausgesprochen groß ausgefallen war, hat sich wieder auf ein Normalmaß zurückgebildet. Zwar besteht immer noch eine ungleiche Verteilung der Prognosen in Richtung Unterseite, aber die allergrößte Angst vor neuerlichen schlechten Nachrichten für den Aktienmarkt scheint wieder zurückgegangen zu sein.

Die Erwartungen der Optimisten haben sich zumindest teilweise mit dem schwächeren DAX ebenfalls um 100 Stellen zurückgebildet, was vor allen Dingen auf die neu hinzugekommenen Optimisten zurückzuführen sein dürfte. Sie sorgen dafür, dass der Median der Vorhersagen nunmehr bei 8.400 DAX Zählern liegt, wobei erste Gewinnmitnahmen sogar schon bei 8.290 angesagt wären. Die Prognosesicherheit liegt übrigens etwa auf dem Niveau der Pessimisten.

Obwohl die Prognosebänder der neutral gestimmten Akteure sich während der vergangenen beiden Wochen bereits als zu eng herausgestellt haben, verzeichnen wir hier nochmal ein weiteres Schrumpfen. Dabei hat sich die Größe dieser Gruppe kaum verändert.

Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung

Bullen 8.400 / -100 8.600 8.290 155 / +20 Bären 7.995 / +45 8.090 7.750 170 / -155 Neutrale 8.250 / -50 8.300 8.170 65/ -5

* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.

DAX-Gewinner und -Verlierer: Wochengewinner BASF

Einzelwertanalyse

Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.

Bei den Tops und Flops setzt sich ein Trend der Vorwoche fort: Die (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   June 12, 2013 11:01 ET (15:01 GMT)- - 11 01 AM EDT 06-12-13

-2 of 2- 12 Jun 2013 15:01:00 UTC  DJ Börse Frankfurt/Marktsentiment: Erste -2-
Vermögensverwalter picken sich die Werte heraus, die mit Abstand die beiden Rennlisten anführen, während das Verfolgerfeld distanziert und breit gestreut ist. Immerhin zeigt sich bei den Kauf-Favoriten ein neuer Spitzenwert, die BASF, die sich in der Vorwoche noch den dritten Rang mit SAP teilen mussten. Letztere werden jedoch bei den befragten Teilnehmern unseres Panels nur noch unter "ferner liefen" geführt. BASF wurde von 9 Prozent der befragten Akteure zum Favoriten gekürt, so dass Commerzbank mit 6 Prozent nur noch den zweiten Platz belegt. "Bronze" geht an die Deutsche Telekom.

Im Großen und Ganzen unverändert gestaltet sich derweil die Flop-Liste, wo Commerzbank immer noch von mehr als einem Viertel der Befragten als "Verkauf" geführt wird. ThyssenKrupp "zieren" weiterhin den zweiten Platz, allerdings im Vergleich zur Vorwoche mit noch größerem Abstand auf den Spitzenreiter. Dass das Papier 4 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte, dürfte genauso wenig ins Gewicht fallen wie der Wert von 3 Prozent beim Drittplatzierten Daimler. Bemerkenswert immer noch: Ein Drittel der DAX-Werte ist derzeit für die Vermögensverwalter im Guten wie im Schlechten nicht von Interesse.

© 12. Juni 2013/Joachim Goldberg, cognitrend

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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php

(END) Dow Jones Newswires

   June 12, 2013 11:01 ET (15:01 GMT)- - 11 01 AM EDT 06-12-13

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