Dow Jones
05.11.2009 13:30:18
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Börse Frankfurt am Mittag: Erholungstendenzen, Commerzbank unter Druck
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett hat sich zum Mittag hin deutlich gebessert. Der Dax liegt aktuell noch mit 0,41 Prozent hinten bei 5.422,02 Indexpunkten. Der MDAX gibt 0,05 Prozent ab auf 6.947,69 Zähler. Beim SDAX ist ein Abschlag von 0,12 Prozent auf 3.392,56 Stellen auszumachen. Der TecDax kann inzwischen um 0,19 Prozent vorrücken auf 736,80 Punkte. Der Bund Future verliert 0,12 Prozent auf 121,11 Zähler.
Die Wall Street dürfte heute etwas fester eröffnen. Aktuell gewinnen der Dow Jones Future 0,24 Prozent, der S&P 500 Future 0,41 Prozent und der Nasdaq 100 Future 0,45 Prozent. Am Vorabend hat die Federal Reserve Bank das Zinsniveau auf unverändert tiefem Niveau belassen. In Kürze wird die Zinsentscheidung der EZB erwartet. In den USA stehen außerdem die Arbeitsproduktivität, die Lohnstückkosten und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda.
Die T-Aktie kann zur Stunde um gut 2 Prozent vorrücken. Dabei helfen die Zahlen zum dritten Quartal. Die Deutsche Telekom konnte ihre Erlöse im Berichtszeitraum um 5,2 Prozent auf 16,26 Mrd. Euro steigern. Der Konzernüberschuss kletterte um 7,2 Prozent auf 959 Mio. Euro, während er auf bereinigter Basis um 9,1 Prozent auf 1,07 Mrd. Euro abnahm. Der Free Cash-Flow lag mit 3,29 Mrd. Euro sowohl klar über dem Vorjahreswert als auch deutlich höher als der im gesamten ersten Halbjahr erzielte Wert. Außerdem hat der Konzern seine im April angepasste Jahresprognose bestätigt.
Leicht rote Vorzeichen prägen das Bild bei der "Aktie Gelb". Infolge der Wirtschaftskrise verzeichnete die Deutsche Post im dritten Quartal einen Rückgang bei Umsatz und EBIT. Die Erlöse sanken um 18,6 Prozent auf 11,2 Mrd. Euro. Das EBIT vor Einmaleffekten lag mit 378 Mio. Euro um 10 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Ohne die nicht als Einmaleffekte ausgewiesene Ergebnisbelastung aus dem Insolvenzverfahren der Arcandor AG wäre das EBIT vor Einmaleffekten um rund 25 Prozent gestiegen. Das berichtete EBIT auf Konzernebene sank auf 231 Mio. Euro, nach zuvor 953 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr hat die Post ihr bisher angepeiltes Ziel von 1,2 Mrd. Euro EBIT vor Einmaleffekten auf mindestens 1,35 Mrd. Euro erhöht. Darüber hinaus erwartet der Konzern weiterhin einen positiven Nettogewinn für 2009.
Anteile des Rückversicherers Münchener Rück, der in den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahres einen Ergebnisanstieg vorweisen konnte, geben gut 1 Prozent ab. Wie der Konzern bekannt gab, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum mit 3,32 Mrd. Euro um 25 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Konzernüberschuss nach Anteilen Dritter kletterte auf 1,77 Mrd. Euro, nach 1,37 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Die gebuchten Bruttobeiträge verbesserten sich im Vorjahresvergleich um 10,4 Prozent auf 31,05 Mrd. Euro.
Für Titel der Commerzbank geht es am DAX-Ende um knapp 4 Prozent in die Tiefe. Das Geldhaus konnte sein operatives Ergebnis im dritten Quartal spürbar verbessern. Demnach erreichte das operative Ergebnis 122 Mio. Euro, nach -1,45 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Goodwill-Abschreibungen und der planmäßige Restrukturierungsaufwand für die Dresdner Bank-Integration (904 Mio. Euro) führten zu einem Nettoergebnis von -1,06 Mrd. Euro, nach -761 Mio. Euro im zweiten Quartal. Die Commerzbank geht unverändert davon aus, unter normalen Marktbedingungen ab 2012, bei positiver Marktentwicklung bereits ab 2011 mit der Rückzahlung der stillen Einlagen des SoFFin zu beginnen.
Im MDAX stechen Symrise mit einem Plus von fast 4 Prozent ins Auge. Der Aromenhersteller hat seinen Umsatz in den ersten neun Monaten um 2,8 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro gesteigert. Der um Sondereffekte bereinigte Periodenüberschuss lag mit 100,9 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Für Fraport geht es dagegen um 0,6 Prozent nach unten. Der Flughafenbetreiber verbuchte in den ersten neun Monaten einen Umsatzrückgang von 7,6 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro. Beim EBIT wurde ein Rückgang auf 265,6 Mio. Euro verbucht, nach 334,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Anteile der Deutschen Postbank verlieren gut 1 Prozent. Der Nettogewinn des Finanzinstituts lag in den ersten neun Monaten bei 112 Mio. Euro, nachdem man im Vorjahreszeitraum einen Nettoverlust von 111 Mio. Euro ausgewiesen hatte. Das Vorsteuerergebnis blieb mit -219 Mio. Euro (Vorjahr: -108 Mio. Euro) noch negativ, wobei der positive Trend im dritten Quartal durch die am 1. November bekannt gegebene Insolvenz des US-Mittelstandsfinanzierers CIT Group verzerrt wurde. Wacker Chemie sacken um über 2 Prozent ab. Das Unternehmen hat im dritten Quartal einen herben Ergebnisrückgang hinnehmen müssen. Der Umsatz fiel um 14,7 Prozent auf 986,5 Mio. Euro. Das Konzernergebnis war mit 35,9 Mio. Euro (Vorjahr: 170,8 Mio. Euro) deutlich rückläufig.
Die Aktie von SGL CARBON liegt mit 6,6 Prozent im Minus. Umsatz und Ergebnis des Konzerns sind in den ersten neun Monaten zurückgegangen. Den Angaben zufolge sank der Konzernumsatz erwartungsgemäß um 21,6 Prozent auf 892,4 Mio. Euro. Das EBIT belief sich auf 81,9 Mio. Euro (Vorjahr: 234,6 Mio. Euro). ProSiebenSat.1 knicken nach dem gestrigen Kurssprung ebenfalls um über 6 Prozent ein. Wie zuvor bekannt wurde, hat der Medienkonzern im dritten Quartal erneut rote Zahlen geschrieben.
Der Motorenhersteller DEUTZ gab bekannt, dass sich die Nachfrage nach Motoren und Serviceleistungen trotz des anhaltend schwierigen konjunkturellen Umfelds im dritten Quartal leicht verbessert hat. Der Auftragseingang lag mit 206 Mio. Euro um rund 3 Prozent höher als im Vorquartal und auch höher als der Umsatz im dritten Quartal. Das Konzernergebnis lag im Berichtszeitraum bei -25,3 Mio. Euro, nach -2,3 Mio. Euro im dritten Quartal 2008. Der Wert gewinnt im SDAX 2,5 Prozent. MEDION legen 1,7 Prozent zu. Der Elektronikhändler konnte im dritten Quartal bei Umsatz und EBIT nicht das Vorjahresniveau erreichen. Die Billigfluglinie Air Berlin musste im Oktober einen leichten Passagierrückgang hinnehmen. Der Titel verliert 0,6 Prozent.
Für die Aktie der Software AG geht es im TecDAX um gut 8 Prozent in die Höhe. Der Konzern hat auch im dritten Quartal eine Umsatz- und Ergebnissteigerung erzielt. Der Umsatz stieg um 19 Prozent auf 214 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 16 Prozent auf 56 Mio. Euro. Nach der Akquisition von IDS Scheer wurde die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Papiere des Medizintechnik- und Sicherheitstechnikanbieters Drägerwerk, der im dritten Quartal von der Schweinegrippe profitiert hat und Umsatz und Ergebnis steigern konnte, legen knapp 8 Prozent zu. United Internet geben dagegen fast 2 Prozent ab. Einem Pressebericht zufolge will sich der Internet-Provider offenbar nicht am Rennen um Hansenet ("Alice") beteiligen und Telefonica und Telecom Italia das Feld überlassen.
DAX: 5.422,02 (-0,41 Prozent) MDAX: 6.947,69 (-0,05 Prozent) SDAX: 3.392,56 (-0,12 Prozent) TecDAX: 736,80 (+0,19 Prozent) (05.11.2009/ac/n/m)
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