NASDAQ 100
Geändert am: 16.12.2021 22:15:55
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Dow stabil, Tech-Werte auf Talfahrt -- ATX legt markant zu -- DAX schließt im Plus -- Börsen in Fernost letztendlich in Grün
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt präsentierte sich am Donnerstag klar in Grün.
Der ATX hat den Handel mit fester Tendenz beendet und legte schlussendlich um 1,51 auf 3.787,71 Punkte zu.
Auch an den europäischen Leitbörsen ging es klar bergauf. Im Fokus standen international die Entscheidungen der führenden Notenbanken.
Bereits am Vorabend hatte die US-Notenbank die Zinsen unverändert belassen und im kommenden Jahre drei Zinserhöhungen signalisiert. Die internationalen Investoren begrüßten, dass es nun Klarheit über die Zinsentwicklung in den USA gibt. Die Bank von England (BoE) hat heute als erste der großen Zentralbanken weltweit die Zinsen seit Ausbruch der Coronapandemie erhöht. Der geldpolitische Schlüsselsatz wurde überraschend von zuvor 0,1 auf 0,25 Prozent angehoben. Die Währungshüter reagierten damit auf den rasanten Preisanstieg auf der Insel. Die EZB beließ die Leitzinssätze wie Experten im Vorfeld erwartet hatten unverändert. EZB-Chefin Christine Lagarde sagte zudem, dass eine Zinserhöhung im Euroraum im Jahr 2022 sehr unwahrscheinlich sei.
Am heimischen Markt rückte die EVN mit vorgelegten Zahlen ins Blickfeld der Anleger. Die Aktie des niederösterreichischen Energieversorgers verbuchte einen starken Kursanstieg in Höhe von 4,9 Prozent. Dank Wertzuschreibungen bei Wasserkraftwerken in Bayern und Albanien hat der niederösterreichische Energieversorger im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 den Nettogewinn um zwei Drittel gesteigert und will mehr Dividende an die Aktionäre ausschütten.
DEUTSCHLANDAnleger in Deutschland griffen am Donnerstag bei Standardwerten zu.
Der DAX musste im Sitzungsverlauf einen Teil seiner Gewinne abgeben und erzielte mit 15.636,40 Punkten einen Tagesgewinn von 1,0 Prozent.
Der geldpolitische Kurs der US-Notenbank (Fed) zur Bekämpfung der Inflation ist am Donnerstag an den Börsen gut angekommen. Die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag über ihre Geldpolitik änderten an der guten Laune der Investoren zugleich kaum etwas.
In den USA will die Fed schneller als bisher beabsichtigt aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik aussteigen und deutete für das kommende Jahr drei Zinserhöhungen an. Damit können die Anleger nun planen. Die Unsicherheit weicht. Wie Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank kommentierte, steigt das Leitzinsniveau in den USA zwar "schneller, auf lange Sicht aber nicht höher". Das bis Ende 2024 erwartete Zinsniveau habe sich kaum verändert. Die Notenbanker wollten "lieber früher handeln", um später "nicht länger und aggressiver auf der Bremse stehen zu müssen".
Zur Europäischen Zentralbank dagegen schrieb Volkswirt Michael Heise vom Vermögensverwalter HQ Trust: "Die Beschlüsse der EZB sind allenfalls eine geringfügige Korrektur an einer weiterhin sehr expansiven Politikausrichtung. Dämpfende Auswirkungen auf die Inflationsrate sind davon nicht zu erwarten." Entsprechend habe sich die EZB von der Politik der Fed abgesetzt. Wie erwartet läuft die weitere Aufstockung des Pandemie-Notfallankaufprogramm Pepp im März 2022 aus. Fällig werdende Anleihen werden aber bis mindestens Ende 2024 reinvestiert. Dem bestehenden Kaufprogramm APP wird indes wieder eine größere Bedeutung zugemessen.
WALL STREET
Anleger zeigten sich am Donnerstag ohne einheitliche Tendenz. Standardwerte präsentierten sich stabil, während Tech-Werte eine rasante Talfahrt vollzogen.
Der Dow Jones verbuchte zum Handelsschluss mit 35.897,64 Zählern ein marginales Minus von 0,08 Prozent. Der Techwerteindex NASDAQ Composite stürzte hingegen regelrecht ab und verlor 2,5 Prozent auf 15.180,43 Zähler.
Die positive Reaktion an der Wall Street auf die beschleunigte Straffung der US-Geldpolitik war nicht von Dauer. Anleger nutzten die Erholung vom Vortag zu Gewinnmitnahmen. Betroffen waren vor allem Wachstumswerte aus dem Technologiesektor. Die Branche gilt wegen ihres hohen Fremdkapitalanteils als besonders zinssensibel und damit als Verlierer einer strafferen Geldpolitik. Gesucht waren dagegen Konjunkturzykliker und sogenannte Value-Aktien.
Bankenwerte als Nutznießer höherer Zinsen führten die Liste der Gewinner an, der Sektor gewann 1,6 Prozent. Auf der anderen Seite verloren Technologiewerte im Schnitt über 3 Prozent.
Für die Kursverluste vom Donnerstag boten Marktbeobachter verschiedene Erklärungen an. Eine lautete, dass die Anleger nicht nur den Fed-Entscheid, sondern auch die Beschlüsse anderer Notenbanken hätten verarbeiten müssen. So hat die Bank of England überraschend die Zinsen erhöht, während die EZB zwar ankündigte, ihre Anleihekäufe zurückzufahren, EZB-Chefin Christine Lagarde Zinserhöhungen im kommenden Jahr aber als "sehr unwahrscheinlich" bezeichnete. Louis Navellier, Gründer von Navellier & Associates, sprach von Verunsicherung wegen der Inflation auf der einen Seite und wegen der geldpolitischen Unterstützung durch die Notenbanken auf der anderen Seite.
ASIEN
An den Märkten in Fernost waren am Donnerstag Pluszeichen zu erkennen.
In Japan stieg der Nikkei um 2,13 Prozent auf 29.066,32 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland kletterte der Shanghai Composite um 0,75 Prozent auf 3.675,02 Stellen, während sich der Hang Seng in Hongkong 0,23 Prozent höher bei 23.475,50 Zählern zeigte.
Dass die Wall Street auf die beschleunigte geldpolitische Straffung in den USA und die in Aussicht gestellten drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr mit teils kräftigen Gewinnen reagierte, erklärten Marktbeobachter zum einen damit, dass dies weitgehend auch schon erwartet worden sei und nun für Sicherheit sorge. An anderer Stelle hieß es, die US-Konjunktur scheine robust genug zu sein, diese Maßnahmen gut zu verkraften. Wieder andere Stimmen sprachen eher von einer Art Trotzreaktion der Märkte auf die für Aktien eigentlich ungünstigen Beschlüsse.
In Hongkong dominierten Sorgen, dass die USA weitere chinesische Unternehmen auf ihre schwarze Liste nehmen könnten, in die US-Unternehmen nicht investieren dürfen oder deren Geschäftsbeziehungen mit den USA eingeschränkt werden.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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NASDAQ 100 | 21 797,65 | 1,37% | |
NIKKEI 225 | 39 130,43 | 0,24% | |
Hang Seng | 20 098,29 | 1,08% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 393,53 | 1,26% |