TecDAX
Geändert am: 13.09.2022 22:03:56
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Nach US-Verbraucherpreisen: Deutliche Verluste an den US-Börsen -- ATX schließt deutlich im Minus -- DAX fällt zu Handelsende kräftig -- Moderate Gewinne in Asien
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt rutscht im Dienstagshandel ins Minus.
Der ATX zeigte sich im frühen Verlauf höher, bevor er am Nachmittag ins Minus rutschte. Er ging 1,23 Prozent tiefer bei 2.995,86 Punkten in den Feierabend.
Die Inflationsdaten aus den USA schickten die Aktienkurse am Nachmittag zeitweise in den freien Fall: Der Inflationsdruck in den USA hat im August nur leicht nachgelassen, während die Kernteuerung sogar deutlich zulegte. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 8,3 (Vormonat: 8,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
"Die Inflation ist hartnäckiger als erwartet", so ein Marktteilnehmer. Damit werde auch der Kampf gegen die Inflation zäher als erwartet. Für die nächste Sitzung der US-Notenbank wird nun zu 88 Prozent mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet, zu 12 Prozent sogar mit 100 Basispunkten. Vor den Daten war noch eine wenn auch geringe Chance für einen relativ kleinen Schritt um 50 Basispunkte gesehen worden.
Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen blieb noch sehr dünn. Die Passagierzahlen auf Österreichs größtem Flughafen, dem Vienna International Airport, waren im August zwar um die Hälfte höher als vor einem Jahr, das Niveau vor der Corona-Pandemie ist aber noch nicht erreicht, wurde in der Früh bekannt.
DEUTSCHLAND
Für den deutschen Aktienmarkt ging es am Dienstag nach unten.
Der DAX war mit einem Plus in den Handel gestartet und verteidigte die Gewinnzone bis zum frühen Nachmittag knapp. Pünktlich um 14.30 Uhr rutschte er unter die Nulllinie und bewegte sich anschließend deutlich in der Verlustzone. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 1,59 Prozent auf 13.188,95 Einheiten an der Tafel.
Eine unerwartet hartnäckige US-Inflation hatte die Aufwärtswelle an den europäischen Aktienmärkten am Nachmittag abrupt beendet. "Das sind wieder einmal Daten, wie sie der Markt nicht sehen will", so ein Händler. Die Jahresinflation war mit 8,3 Prozent höher ausgefallen als erwartet. Und die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise war sogar weiter gestiegen, und das unerwartet deutlich auf eine Jahresrate von 6,3 Prozent.
Derweil haben sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten wegen der Angst vor Energieengpässen erneut verschlechtert. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW fiel im September stärker als erwartet.
Die erneut negative Entwicklung des Barometers sei vor allem auf den Gaslieferstopp Russlands durch die Pipeline Nord Stream 1 zurückzuführen, kommentierte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. Damit sei das Risiko einer Gasknappheit im kommenden Winter angestiegen, auch wenn die Gasspeicher bisher schneller als gedacht aufgefüllt werden konnten. Die hohen Energiepreise belasteten aber Unternehmen und private Haushalte massiv, was sowohl zu Produktionseinschränkungen als auch zu Konsumzurückhaltung führen dürfte. Eine Rezession in den kommenden Monaten sei kaum mehr abzuwenden.
WALL STREET
Nach den letzten Zugewinnen in der Vorwoche, zeigte sich der US-Aktienmarkt am Dienstag deutlich tiefer.
Der Dow Jones verabschiedete sich mit einem Minus von 3,94 Prozent auf 31.104,90 Punkte. Der technologielastige NASDAQ Composite fiel daneben um 5,16 Punkte auf 11.633,57 Zähler.
Eine überraschend hohe Inflation hat die zuletzt wieder besser gelaunten Anleger an den US-Börsen am Dienstag auf dem falschen Fuß erwischt. Der Inflationsdruck in den USA hat im August nur leicht nachgelassen, während die Kernteuerung sogar deutlich zulegte.
Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 8,3 (Vormonat: 8,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,0 Prozent gerechnet.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,6 Prozent auf Monats- und um 6,3 (5,9) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten Raten von 0,3 und 6,0 Prozent erwartet.
Die US-Notenbank hat die Zinssätze auf ihren beiden jüngsten Sitzungen jeweils um 75 Basispunkte angehoben und scheint auf dem besten Weg zu sein, bei ihrer Sitzung am 20. und 21. September eine weitere Anhebung in diesem Umfang zu beschließen. Fed-Chef Jerome Powell sagte Ende August, dass die Zinserhöhungen zwar die Inflation senken würden, "aber auch für Haushalte und Unternehmen schmerzhaft sein werden".
Einige Messgrößen deuten indessen auf eine Abschwächung der wirtschaftlichen Nachfrage hin, was den Preisdruck dämpfen könnte. Nach Angaben des Handelsministeriums schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt der USA in der ersten Jahreshälfte.
"Die US-Inflationszahlen haben bestätigt, dass die Inflation in den USA nach wie vor heiss läuft. Das hat die Situation für die Fed, die ihr Bestes getan hat, um die Inflation zu zähmen, erheblich erschwert. Die Daten haben bestätigt, dass die Kugeln der Fed die Inflation nicht abtöten, und das wird vielen Händlern Sorgen bereiten", kommentiert Naeem Aslam, Marktanalyst bei Ava Trade.
ASIEN
Im Dienstagshandel ging es an den Börsen in Asien mehrheitlich etwas nach oben.
Nach dem Vortagesplus in Tokio gewann der Nikkei auch im Dienstagshandel leicht dazu und schloss 0,21 Prozent höher bei 28.601,95 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls nach oben: Der Shanghai Composite zeigte sich nach der gestrigen Feiertagspause marginal fester und schloss mit einem Plus von 0,05 Prozent bei 3.263,80 Zählern. Leichte Verluste wurden unterdessen aus Hongkong gemeldet, wo es für den Hang Seng schlussendlich 0,10 Prozent auf 19.342,23 Punkte ins Minus ging.
Die asiatischen Börsen haben sich am Dienstag mehrheitlich mit moderaten Aufschlägen gezeigt. Insgesamt untermauerte der etwas nachgebende Dollar die leicht positive Risikoneigung, die Aktien zu Gute kam. Die militärischen Erfolge der Ukraine gegen die russischen Invasoren mehrten die Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende. Große Kauflaune kam aber im Vorfeld der US-Verbraucherpreise, die am Dienstag lange nach Börsenschluss in Asien veröffentlicht werden, nicht auf, sagte ein Händler.
Marktteilnehmer hofften auf einen leichten Rückgang der Inflation gegenüber dem Vormonat, womit diese ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Im Gefolge könnten die US-Notenbanker dann etwas weniger falkenhaft klingen. Ein 9-prozentiger Jahressprung der japanischen Großhandelspreise verdeutlichte einmal mehr das Inflationsproblem.
In China und Hongkong verschlechterte sich die Anlegerstimmung im späten Handel. Etwas gestützt wurden die chinesischen Börsen von einer gestiegenen Kreditvergabe. Die staatlichen Stellen in China hatten zudem weitere Wirtschaftsstimuli bekannt gegeben. Händler werteten die Maßnahmen aber auch als Eingeständnis der siechenden Konjunktur - ausgebremst von den Corona-Lockdowns und dem chronischen Strommangel in China. !-- sh_cad_19
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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NASDAQ Comp. | 19 161,63 | -1,63% | |
NASDAQ 100 | 20 847,58 | -1,57% | |
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Hang Seng | 19 064,29 | -0,92% | |
ATX | 3 651,51 | 0,11% | |
Shanghai Composite | 3 211,39 | -0,58% |