25.02.2009 14:12:00

AUSBLICK/Dresdner beschert Allianz in 4Q Milliardenverlust

   MÜNCHEN (Dow Jones)--Die kürzlich verkaufte Dresdner Bank dürfte der Allianz SE nach einhelliger Einschätzung von Analysten im vierten Quartal noch rund 2,5 Mrd EUR Verlust beschert haben. Aber auch in den übrigen Geschäftsbereichen werde der Konzern am Donnerstag einen deutlich niedrigeren Gewinn ausweisen, lautet die Prognose der Beobachter.

   Welche Entlastung der Verkauf der Dresdner Bank für die Allianz bringt, lässt sich für UniCredit-Analyst Andreas Weese an der Solvabilitätsquote ablesen. Weese geht davon aus, dass die Dresdner Bank das Verhältnis zwischen den verfügbaren Eigenmitteln und dem Eigenmittelerfordernis bei der Allianz zum Jahresende auf 139% gedrückt hat.

   Nach dem Verkauf, also ohne Dresdner Bank, wird die Quote nach Einschätzung von Wiese bei 154% liegen und damit im selbstgesteckten Zielkorridor des Allfinanzkonzerns. Die Dresdner Bank ist zum 12. Januar wie vereinbart an die Commerzbank übergegangen.

   Per Ende September hatte die Allianz noch eine Solvabilitätsquote von 157% ausgewiesen. Die Kennziffer für die Kapitalausstattung wird von der Versicherungsaufsicht BaFin genau beobachtet. Würde die Schwelle von 100% unterschritten, wäre ein Versicherer unterkapitalisiert.

   Aber auch abgesehen von der Dresdner Bank erwartet Analyst Weese einen kräftigen Einbruch beim operativen Konzerngewinn. Niedrigere Prämieneinnahmen und höhere Schadensmeldungen dürften im vierten Quartal zu einer deutlich erhöhten Schadenkostenquote im Hausrat- und Haftpflichtgeschäft geführt haben. Vor Steuern sei der Gewinn um 37% auf 1,037 Mrd EUR gefallen, so seine Prognose.

   Sinkende Prämien und der schwache Aktienmarkt dürften im Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen dazu geführt haben, dass der operative Vorsteuergewinn um 80% auf 120 Mio EUR eingebrochen ist. In der Vermögensverwaltung soll die Kapitalmarktschwäche zu einem Rückgang des Vorsteuergewinns um 54% auf 180 Mio EUR geführt haben.

   Analyst Thomas Jacquet von Exane BNP Paribas erwartet hohe Abschreibungen auf The Hartford und die Dresdner Bank im vierten Quartal. Rund 400 Mio EUR werde die Allianz auf die US-Investment- und Versicherungsgesellschaft abschreiben, bei der die Münchner im Herbst für rund 2,5 Mrd USD eingestiegen waren. Der neu verhandelte Verkauf der Dresdner Bank führe zu einer Zusatzbelastung von 600 Mio EUR, schätzt Jacquet.

   Im Blick haben die Börsianer am Donnerstag den Dividendenvorschlag für 2008. Im Schnitt erwarten Analysten, dass der Konzern die Gewinnbeteiligung auf 3,98 EUR senken wird. Optimistische Beobachter schließen jedoch auch eine stabile Dividende nicht aus. Außerdem werden Anleger darauf achten, ob Aussagen zum laufenden Jahr auf weitere Belastungen von Seiten der Dresdner Bank hindeuten.

   Ihre bisherige Prognose für 2009 hatte die Allianz Anfang November wegen der Finanzmarktkrise zurückgezogen. "Ohne eine umfassende Erholung der Aktienmärkte werden wir unser Ziel eines operativen Ergebnisses ohne das Bankgeschäft von 9 Mrd EUR in diesem Jahr und auch 2009 nicht erreichen können", hieß es damals.

   Nachfolgend die Schätzungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2008 der Allianz SE (in Mio EUR, Dividende und Kursziel in EUR, Combined Ratio in Prozent, nach IFRS).

=== Ge- op Erg Erg samt- Netto- Erg vSt(1) nSt(1) 4. Quartal ertrag prämien Konzern Konzern Konzern

MITTELWERT 22.395 15.890 1.071 148 47 Vorjahr 25.600 16.048 2.598 1.830 1.252 MEDIAN 22.506 15.563 1.095 171 76

Erg op Combined Dividende/ nSt(2) Erg(1) Ratio Aktie Konzern Bank (3) 2008

MITTELWERT -2.522 -22 95,8 3,98 Vorjahr 665 4 90,9 5,50 MEDIAN -2.528 -20 95,5 3,65

Ge- op Erg Erg Gesamtjahr samt- Netto- Erg vSt(1) nSt(1) 2008 ertrag prämien Konzern Konzern Konzern

MITTELWERT(4) 90.479 60.013 7.548 5.808 4.197 Vorjahr 97.600 59.362 10.313 10.563 7.316 MEDIAN(4) 90.590 59.686 7.572 5.831 4.226

Erg op Combined nSt(2) Erg(1) Ratio Konzern Bank (3)

MITTELWERT(4) -1.855 -28 190,7 Vorjahr 7.966 32 93,6 MEDIAN(4) -1.861 -26 190,4

Quelle Vorjahreszahlen: Angabe des Unternehmens - wie berichtet. (1) Fortgeführtes Geschäft; Ergebnis nach Steuern ist nach Anteilen Dritter. (2) Fortgeführtes und nicht fortgeführtes Geschäft (inklusive Dresdner Bank). (3) Schaden-Unfall. (4) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das vierte Quartal und der bereits berichteten Neunmonatszahlen. === DJG/rso/rio Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   February 25, 2009 07:40 ET (12:40 GMT)

   Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 40 AM EST 02-25-09

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Allianzmehr Analysen

13.12.24 Allianz Buy Deutsche Bank AG
13.12.24 Allianz Hold Jefferies & Company Inc.
12.12.24 Allianz Buy Goldman Sachs Group Inc.
11.12.24 Allianz Buy Deutsche Bank AG
11.12.24 Allianz Kaufen DZ BANK
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Allianz 298,80 -0,66% Allianz

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 390,87 0,36%
STOXX 50 4 408,93 -0,16%
EURO STOXX 50 5 023,50 0,11%
EURO STOXX Insurance 430,80 -1,03%
Prime All Share 7 895,00 0,34%
HDAX 10 619,20 0,31%
CDAX 1 736,64 0,29%
DivDAX 184,53 0,50%
NYSE International 100 7 487,97 0,72%
EURO STOXX 515,78 0,05%