Korrelation |
18.10.2020 14:23:00
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Apple-Experte erkennt Zusammenhang zwischen Apple-Aktie, Donald Trump sowie COVID-19
• Apple-Experte sieht auf kurze Sicht hohe Korrelation mit S&P 500
• Baird-Stratege: Tech-Aktien besonders anfällig für Verkäufe aus Nervosität
Die Apple-Aktie hat sich 2020 bislang als gutes Investment erwiesen: Seit Jahresbeginn konnte das Papier um rund 70 Prozent klettern (Stand: Schlusskurs vom 12. Oktober). Dennoch mussten Anleger in den vergangenen Monaten auch immer wieder Rückschläge hinnehmen - zum Teil ohne ersichtlichen Grund. So verlor die Apple-Aktie etwa Anfang Oktober nach Bekanntwerden von Donald Trumps Corona-Infektion an der NASDAQ innerhalb von einem Tag 3,2 Prozent - ohne dass es eine Apple-spezifische Nachricht gegeben hätte. Zum Vergleich: Der S&P 500 gab an dem entsprechenden Freitag lediglich um rund 1,4 Prozent nach.
Journalist Daniel Martins meint die Erklärung zu kennen, warum die Apple-Aktie so heftig auf die Nachricht reagierte, dass US-Präsident Trump an COVID-19 erkrankt ist. Martins schreibt für die von Jim Cramer mitgegründete Online-Nachrichtenseite "The Street" und befasst sich in seinen Artikeln nahezu außchliesslich mit dem Tech-Konzern aus Cupertino. Laut seinen Beobachtungen gilt: Was den Markt bewegt, bewegt auch die Apple-Aktie - und zwar vor allem kurzfristig. Nachrichten wie die Corona-Erkrankung von Trump, die potenziell Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben könnten, würden laut Martins auch für Kursausschläge bei der Apple-Aktie sorgen - auch wenn diese von der Nachricht eigentlich nicht direkt betroffen ist. Das sei jedoch vor allem auf kurze Sicht betrachtet der Fall. Langfristig würde die Apple-Aktie immer noch die Fundamentaldaten des Unternehmens widerspiegeln, so der Apple-Kenner. Er empfiehlt daher auch, bei einem Investment in Apple geduldig zu sein, da es sich um eine Aktie zum Besitzen und nicht zum Traden handle. Anleger profitieren also vor allem auf lange Sicht von der Kursentwicklung des Papiers. Auf kurze Sicht bewege sich die Apple-Aktie aber im Einklang mit dem breiten Markt und könne somit gelegentlich auch Kursrückgänge ohne guten Grund verzeichnen.
Korrelation zwischen Apple und S&P 500 nimmt zu
Laut Daniel Martins habe die Korrelation zwischen der Apple-Aktie und dem breiten US-Markt, der durch den S&P 500 repräsentiert wird, vor allem in den letzten drei Jahren deutlich zugenommen. Dies zeige eine langfristige Betrachtung der Kursbewegungen beider Werte über einen rollierenden 3-Monats-Zeitraum hinweg. Während der Wert für die Korrelation zwischen Oktober 2013 und Oktober 2014 häufig noch bei 0,2 oder tiefer lag und somit nahezu keinen Gleichschritt zwischen der Aktie des iPhone-Herstellers und dem breitgefächerten US-Index signalisierte, liegt der Korrelationswert laut Martins seit Oktober 2017 nahezu durchgehend über dem Langzeitdurchschnitt von 0,6. Anfang 2020 näherte er sich laut Martins Darstellung sogar dem Wert von 1,0 an, der eine perfekte Korrelation darstellen würde.
Es ist jedoch durchaus nicht überraschend, dass die Korrelation zwischen der Apple-Aktie und dem durch den S&P 500 repräsentierten breiten US-Markt in den letzten Jahren merklich zugenommen hat. Denn laut einer Studie von Oxford Economics, die der Nachrichtenagentur "Reuters" vorliegt, machen die Tech-Aktien Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet und Facebook mit ihrer Gewichtung mittlerweile rund 25 Prozent des S&P 500 aus. Der breite Markt besteht also zu einem erheblichen Teil aus nichts anderem als den Tech-Aktien - da ist es kein Wunder, dass es zu einer Korrelation kommt.
Investmentstratege: Tech-Aktien wegen Rally anfällig
Dass die Apple-Aktie allerdings mit recht starken Kursabgaben auf die Nachricht zu Donald Trumps Corona-Infektion reagierte und dabei ein noch deutlicheres Minus verbuchte als der S&P 500, hat neben der Korrelation noch andere Gründe. So sagte Willie Delwiche, Stratege bei der US-Investmentbank Baird, gegenüber "Reuters", dass die Erkrankung des US-Präsidenten - und wohl vor allem auch ihr zunächst unklarer Verlauf und die Auswirkungen auf die bevorstehende US-Wahl - sehr viel Unsicherheit und Nervosität an den Markt zurückgebracht hätte. Diese habe sich schließlich darin manifestiert, dass überfüllte Trades etwas aufgelöst worden wären. Explizit nennt Delwiche dabei die Tech-Aktien, zu denen auch Apple gehört. Auch andere Investoren sind laut "Reuters" der Ansicht, dass Tech-Aktien wie Apple am ehesten verwundbar sind, wenn es am Markt aus Unsicherheit zu einem Ausverkauf kommt - eben weil sie in diesem Jahr ganz an der Spitze der Aktienrally gestanden hätten.
Redaktion finanzen.at
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