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Gewinnsprung 01.11.2023 21:08:39

AMD-Aktie dennoch gesucht: Umsatzprognose von AMD stellt Börse nicht zufrieden - KI-Chip als Hoffnungsschimmer

AMD-Aktie dennoch gesucht: Umsatzprognose von AMD stellt Börse nicht zufrieden - KI-Chip als Hoffnungsschimmer

Mit dem Prozessor will das US-Unternehmen im kommenden Jahr bereits zwei Milliarden US-Dollar (knapp 1,9 Mrd Euro) umsetzen, wie Vorstandschefin Lisa Su am Dienstag (Ortszeit) in einer Telefonkonferenz zu den zuvor veröffentlichten Quartalszahlen erläuterte. Die Auslieferung soll in den kommenden Wochen beginnen. AMD hat eigenen Angaben zufolge bereits erhebliche Vorbestellungen erhalten, insbesondere von Kunden aus dem Bereich Cloudcomputing.

Im laufenden Quartal soll der neue KI-Chip bereits 400 Millionen Dollar Umsatz einbringen. AMD zufolge wird der Prozessor das Produkt in der Geschichte des Unternehmens sein, das am schnellsten die Umsatzschwelle von einer Milliarde Dollar knackt. Der Markt sei "gewaltig", so Vorstandschefin Su. Sie schätzt, dass der Markt für KI bis 2027 auf mehr als 150 Milliarden Dollar wachsen könnte.

AMD schürte damit die Hoffnung, dass die Nachfrage für den KI-Chip den deutlichen Rückgang der Aufträge für Halbleiter aus dem Videospiele-Segment ausgleichen könnte. AMD hatte zuvor eine für den Finanzmarkt eher maue Umsatzprognose für das vierte Quartal abgegeben. So geht der Intel-Konkurrent von Erlösen von 5,8 Milliarden bis 6,4 Milliarden Dollar aus. Neben der rückläufigen Gaming-Nachfrage entwickeln sich auch Chips für die Industrie, die Automobilbranche sowie Netzwerksysteme weiterhin schwächer.

Analysten waren zuvor im Schnitt von Umsätzen von 6,4 Milliarden Dollar ausgegangen.

Im dritten Quartal steigerte AMD die Erlöse im Jahresvergleich um gut vier Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang von 66 Millionen vor einem Jahr auf 299 Millionen Dollar hoch. Dabei profitierte AMD auch von einer Erholung im traditionellen Geschäft mit Technik für PCs. Dieses hatte in der Vergangenheit unter hohen Überkapazitäten in der Branche gelitten.

AMD-Aktie im Aufwind - auch NVIDIA-Aktie erholt

Nach den zuletzt schlechten Nachrichten aus dem Chipsektor belebte der Prozessorhersteller AMD am Mittwoch wieder etwas die Fantasie für Künstliche Intelligenz (KI). Einen schwachen Quartalsausblick steckten die Anleger weg, stattdessen zog der Kurs von AMD an der NASDAQ-Börse um letztlich 9,69 Prozent auf 108,04 US-Dollar an. Der Intel-Konkurrent setzt große Hoffnung auf neu entwickelte Chips unter dem Namen MI300 für KI-basierende Produkte.

Auch andere Branchenwerte zogen vor diesem Hintergrund am Mittwoch wieder an. Symbolisch für KI-Fantasie steht seit Monaten vor allem die NVIDIA-Aktie, die nach ihrem grandiosen Lauf in diesem Jahr am Vortag auf dem niedrigsten Stand seit Juni angekommen waren. Der NVIDIA-Kurs erholte sich nun um 3,79 Prozent auf 423,25 US-Dollar.

Anfang der Woche hatte ON Semiconductor mit einem schwachen Ausblick auf das vierte Quartal noch für schlechte Nachrichten gesorgt. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research hob zwar auch bei AMD eine schwache Prognose für das Schlussquartal hervor. Er betonte aber, das Management habe in der Telefonkonferenz "den Traum von Künstlicher Intelligenz am Leben erhalten".

Seine Kollegen Timothy Arcuri von UBS und Ingo Wermann von der DZ Bank betonten, in dem KI-Geschäft großes Potenzial zu sehen. Arcuri verwies auf eine Einführungsveranstaltung, die im Dezember geplant sei. Dort dürften die Breite des möglichen Kundenstamms und intensive Partnerschaften mit Microsoft, Meta und Google hervorgehoben werden, so seine These. AMD bleibt für ihn trotz gesenkter Schätzungen eine "Top-Idee" für Anleger.

Laut Wermann verhinderte der Umsatzrückgang bei Gaming-Chips im dritten Quartal eine noch bessere Umsatz- und Gewinnentwicklung. Die starke Erholung des Geschäftes mit PC-Prozessoren, in dem Marktanteile von Intel gewonnen worden seien, gewichtete der Experte aber höher. Neben den KI-Anwendungen lobte er auch die Entwicklung bei Lösungen für Rechenzentren.

Die AMD-Aktie bleibt 2023 noch immer unter den besten Werten im Nasdaq-100-Index, der am Mittwoch vor dem US-Zinsentscheid um fast ein Prozent anzog. Trotz jüngster Kursverluste haben die Aktien in diesem Jahr bislang um fast zwei Drittel zugelegt. Ein Vergleich zu dem KI-Anlegerfavoriten NVIDIA suggeriert aber noch Potenzial, sollten die MI300-Chips einschlagen. Denn die NVIDIA-Aktie hat sich in diesem Jahr nach ihrem Rücksetzer noch immer fast verdreifacht.

Goldman senkt Ziel für AMD auf 125 Dollar - 'Buy'

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für AMD von 137 auf 125 US-Dollar gesenkt, die Einstufung jedoch auf "Buy" belassen. Der Ausblick des Chip-Herstellers auf das vierte Quartal bleibe leicht hinter den Erwartungen zurück, schrieb Analyst Toshiya Hari in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Marktanteilsgewinne im Server-Geschäft und die Dynamik im Segment Datenzentren sprächen jedoch für die Aktie.

SANTA CLARA/NEW YORK (dpa-AFX / dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: AMD,AMD Global,Fabio Alcini 7 / Shutterstock.com

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