Trotz Hurrikan "Sandy" 21.02.2013 15:00:34

Allianz verdoppelt Gewinn - Dividende bleibt stabil

Unter dem Strich verdiente Europas größter Versicherer im abgelaufenen Jahr 5,2 Milliarden Euro und damit gut doppelt so viel wie im Katastrophen- und Eurokrisenjahr 2011. Für 2013 zeigte sich Vorstandschef Michael Diekmann vorsichtig optimistisch. Trotz des Kampfs mit Niedrigzinsen soll es im operativen Geschäft insgesamt ähnlich gut laufen wie 2012, kündigte der Manager am Donnerstag in Unterföhring bei München an. In der Euro-Schuldenkrise sieht Diekmann Licht am Ende des Tunnels - und zog doch weiter Gelder aus Euro-Krisenstaaten ab.

Die Allianz-Aktie konnte sich trotz positiver Reaktionen dem allgemeinen Abwärtssog an den Börsen nicht entziehen. Bis zum frühen Nachmittag verlor das Papier 1,05 Prozent auf 103,20 Euro, gehörte damit aber zu den stärksten Werten im Dax (DAX). Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank zeigte sich von der Gewinnprognose für 2013 positiv überrascht.

ZWEITBESTER OPERATIVER GEWINN

Hatten 2011 noch der Tsunami in Japan, Erdbeben, Abschreibungen auf Aktien und auf Griechenland-Anleihen am Allianz-Ergebnis gezehrt, lief es 2012 deutlich besser. Der operative Gewinn legte um 21 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro zu - der zweithöchste Wert in der Unternehmensgeschichte und mehr als von Analysten erwartet. Die Aktionäre sollen erneut eine Dividende von 4,50 Euro erhalten. Auch nach dem Gewinneinbruch 2011 hatte der Konzern die Ausschüttung stabil gehalten.

Für das laufende Jahr stellte Diekmann einen operativen Gewinn von 9,2 Milliarden Euro in Aussicht - mit einer halben Milliarde Spielraum nach oben und unten. Da die Allianz ab diesem Jahr Umstrukturierungskosten erstmals im operativen Ergebnis erfasst, liegt die Prognose etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

REKORD IM FONDSGESCHÄFT

Der Löwenanteil des Gewinns stammte 2012 wie üblich aus der Schaden- und Unfallversicherung, die ihr operatives Ergebnis um 13 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro steigerte. In diesem Jahr schlug vor allem Wirbelsturm "Sandy" bei der Allianz teuer zu Buche. Der Konzern muss mit 590 Millionen US-Dollar für die Sturmschäden an der US-Ostküste geradestehen. Vor allem die ohnehin angeschlagene Tochter Fireman's Fund wurde schwer getroffen.

Unterdessen lief es im Fondsgeschäft glänzend: Der Geschäftsbereich Asset Management verdiente operativ gut drei Milliarden Euro und überholte damit erstmals die Lebensversicherungssparte, die nur auf knapp drei Milliarden zulegte.

NIEDRIGZINSEN ZWINGEN ZU NEUEN PRODUKTEN

Derweil bleibt das Zinstief auch 2013 das Kernthema für die Allianz. So sieht Diekmann Handlungsbedarf bei den Garantiezinsen in der Lebensversicherung, die bislang für die gesamte Vertragslaufzeit festgeschrieben sind. Die Nachfrage nach solchen klassischen Lebens- und Rentenversicherungen sei hierzulande allerdings nicht geschrumpft, betonte er. Zwar verbuchte die Allianz 2012 weltweit weniger Neuverträge, dies liege jedoch am eingestellten Geschäft in Japan.

Angesichts der Niedrigzinsen will die Allianz hierzulande ab dem Sommer neue Produkte mit neuen Garantieformen auf den Markt bringen. Um höhere Renditen zu erzielen, investiert der Versicherer verstärkt in Immobilien und Infrastruktur. Diekmann forderte zudem die Politik auf, Lebensversicherungen und Riester-Renten von der geplanten Finanztransaktionssteuer auszunehmen. Ohnehin müssten die Sparer die Zeche für die staatliche Politik des billigen Geldes bezahlen.

MEHR OPTIMISMUS FÜR EUROPA

In der Euro-Schuldenkrise sieht Diekmann Europa inzwischen auf dem Weg der Besserung. Er sei deutlich optimistischer als vor einem Jahr, sagte er. Allerdings brauche es weitere Anstrengungen, um die Krise zu überwinden. Unterdessen steckte die Allianz 2012 mehr Geld in italienische Staatsanleihen, 29,8 Milliarden Euro hatte sie zum Jahresende dort investiert. Den Bestand an spanischen Staatspapieren strich sie hingegen um die Hälfte auf 2,6 Milliarden Euro zusammen.

/stw/rol/stb/fbr

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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