19.03.2013 12:25:35

Aktien Europa: Verluste - Rohstoffbranche besonders schwach

    PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Unsicherheit rund um Zypern und die Parlamentsabstimmung über das EU-Rettungspaket haben am Dienstag die europäischen Börsen erneut belastet. Eine recht gut verlaufene Anleiheauktion in Spanien sowie positive ZEW-Daten aus Deutschland konnten die Kurse nur bedingt stabilisieren. Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) verlor bis zur Mittagszeit 0,64 Prozent auf 2.688,05 Punkte. Der CAC 40 büßte in Paris 0,82 Prozent auf 3.794,29 Punkte ein. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,34 Prozent auf 6.435,66 Punkte nach.

    Händlern zufolge sind die Märkte vor der am Abend erwarteten Abstimmung im zyprischen Parlament weiter nervös. Die Regierung legte mittlerweile ein verändertes Gesetz für die geplanten Zwangsabgaben vor, das den Weg für das Rettungspaket der EU freimachen soll. Wer Ersparnisse bis zu 20.000 Euro hat, wird demnach ganz befreit. Für Beträge zwischen 20.000 und 100.000 Euro müssen 6,75 Prozent an den Staat abgegeben werden. Beträge über 100.000 Euro werden mit 9,9 Prozent belastet. Lehne das Parlament dies ab, werde es wohl keine europäische Unterstützung geben und dies würde erhebliche Unsicherheit in die Kapitalmärkte bringen, sagte ein Marktexperte.

    Unter den einzelnen Branchen zog wegen der Zypern-Problematik vor allem der Bankensektor weiter Aufmerksamkeit auf sich. Die Branche gab als zweitschwächste um 0,88 Prozent nach. Im Leitindex der Eurozone zählten etwa BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria), Societe Generale (Société Générale) oder BNP Paribas zu den größten Verlierern. Sie büßten zwischen 1,85 Prozent und 2,50 Prozent ein. In London verloren Barclays 1,55 Prozent.

    Rohstoffwerte gaben europaweit am kräftigsten nach. Der Subsektor Basic Resources war mit minus 2,32 Prozent Schlusslicht im 19 Branchen umfassenden Stoxx Europe 600. Der Kupferpreis sank auf ein Viermonatstief. Rio Tinto rechnet zudem damit, dass das Angebot an Eisenerz und das verlangsamte Wachstum der Stahlnachfrage in der zweiten Jahreshälfte auf den Rohmaterialpreisen lasten dürfte. Diese Aktie, sowie BHP Billiton oder Anglo American verloren in London daraufhin zwischen zwei und drei Prozent. Fresnillo (Fidelity National Financial), die zudem von der Deutschen Bank auf "Sell" abgestuft wurden, sanken um 3,43 Prozent. Im EuroStoxx waren ArcelorMittal schwächster Wert mit minus 3,16 Prozent. Sie litten zusätzlich unter Kurszielsenkungen durch Natixis und Societe Generale.

    In London waren die Aktien von Sainsbury nach überraschend starken Umsatzzahlen im vierten Quartal Favorit mit plus 1,59 Prozent. Der britische Lebensmitteleinzelhändler habe einen starken Schlussspurt hingelegt und auf bereinigter Fläche einen überraschend hohen Umsatz im vierten Quartal erzielt, urteilte Merrill-Lynch-Analyst Justin Scarborough. Sainsbury erwirtschafte aber nur unterdurchschnittliche Renditen, weshalb er einen Bewertungsaufschlag für die Aktien nicht als gerechtfertigt ansieht und das Papier mit "Underperform" bestätigte.

    In der Schweiz büßten die Titel von Richemont am Ende des SMI 3,52 Prozent ein und litten damit unter einer Aktienplatzierung./ck/ag

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Aktien in diesem Artikel

BBVA SA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) 8,95 0,52% BBVA SA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria)
BNP Paribas S.A. 56,65 0,51% BNP Paribas S.A.
Richemont 74,28 0,16% Richemont
Rio Tinto plc 59,38 -0,12% Rio Tinto plc
Société Générale (Societe Generale) 24,99 -0,04% Société Générale (Societe Generale)

Indizes in diesem Artikel

STOXX 50 4 328,45 0,78%
EURO STOXX 50 4 804,40 0,96%
FTSE 100 8 287,30 0,07%
SMI 11 744,58 0,30%
SPI 15 672,48 0,45%
CAC 40 7 235,11 0,78%
IBEX 35 11 641,30 0,26%
S&P 400 MidCap 1 854,40 -0,45%
EURONEXT 100 1 439,34 0,68%
FTSE Allshare 4 524,88 0,07%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 498,81 0,74%
SLI 1 937,55 0,35%
SBF 120 5 486,23 0,70%
Next CAC 70 3 519,63 -0,50%