18.09.2013 18:28:33
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AKTIE IM FOKUS 2: Lanxess unter Druck trotz Sparprogramm
FRANKFURT (dpa-AFX) - Normalerweise freut sich die Börse über Sparpläne bei Unternehmen - nicht so bei Lanxess (LANXESS). Obwohl der Spezialchemiekonzern die Ausgaben angesichts der Schwäche in der europäischen Autoindustrie kräftig senken und bis Ende 2015 weltweit rund 1.000 Stellen abbauen will, rutschten die Papiere am Mittwoch deutlich ab.
Die Lanxess-Titel ging als zweitschwächster Dax-Wert mit minus 2,83 Prozent bei 49,95 Euro aus dem Handel. Allerdings hatten die Papiere auch allein vom 6. August bis zum 16. September in der Spitze rund 24 Prozent zugelegt. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Aktien allerdings rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Der deutsche Leitindex (DAX) kletterte indes zur Wochenmitte mit plus 0,45 Prozent auf ein Rekordhoch.
STRUKTUR BLEIBT
Das Sparvolumen bei Lanxess soll ab 2015 bei rund 100 Millionen Euro pro Jahr liegen. Zunächst kommen aber Belastungen im Zusammenhang mit den Kostensenkungen auf den Spezialchemiekonzern zu. 2013 und 2014 sollen diese insgesamt rund 150 Millionen Euro betragen. Der Konzern behalte seine derzeitige Struktur mit drei Geschäftsbereichen bei, hieß es vom Vorstand. Für bestimmte Randgeschäfte mit einem Umsatz von rund 500 Millionen Euro und etwa 1.000 Mitarbeitern würden aber "strategische Optionen" verfolgt. Zudem plant der Konzern zur mittel- bis langfristigen Verbreiterung des Geschäfts Zukäufe bevorzugt zur Stärkung seiner Spezialchemiegeschäfte Advanced Intermediates und Performance Chemicals.
Nach der jüngsten Kursrally dürften viele Investoren nun Gewinne realisieren, zumal das Effizienzprogramm nicht positiv überrasche, schrieb Analyst Norbert Barth von der Baader Bank in einem Kommentar. Die angekündigten Einsparungen hätten nicht positiv überrascht und die Einmalbelastungen könnten zu einer Dividendenkürzung führen. Zudem bedeuteten die Anpassungen des Geschäftsportfolios keinen generellen Wandel des Unternehmens. Auch künftig werde die finanzielle Entwicklung in erster Linie vom Geschäft mit synthetischem Kautschuk abhängen. Bei einem Kursziel von 43 Euro stuft Barth die Aktien mit "Sell" ein.
ANALYST: MARKTUMFELD ENTTÄUSCHT - MERRILL HEBT ZIEL
Analyst Martin Rödiger von Kepler Cheuvreux äußerte sich zwar grundsätzlich positiv zu den geplanten Kostensenkungen und beließ es daher beim Kaufvotum mit einem Kursziel von 56 Euro. Allerdings sei auch die Enttäuschung der Investoren nachvollziehbar. So scheine sich das Marktumfeld nicht zu verbessern. Dies zeigten die unveränderten Unternehmensprognosen sowie der Einschnitt bei der variablen Mitarbeitervergütung für das laufende Jahr.
Die US-Investmentbank Merrill Lynch hob dagegen das Kursziel für die Aktie von Lanxess nach den angekündigten Kostensenkungen und der neuen Strategie von 46 auf 55 Euro an, blieb aber auf "Neutral". Analyst Andrew Stott wertet die Sparziele und höhere Absatzschätzungen positiv./mis/rum/stb/fat/he
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