15.08.2023 17:50:40
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XETRA-SCHLUSS/Leichter - Sorgen um China und Zinsen belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Abgaben hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Eine Reihe negativer Konjunkturbotschaften bei gleichzeitig steigenden Zinsen verdarb die Stimmung. Vor allem die überraschende Zinssenkung aus China verunsicherte. Der DAX reduzierte sich um 0,9 Prozent auf 15.767 Punkte. Für Verkaufsdruck sorgte auch der sprunghafte Lohnanstieg in Großbritannien. Er beschleunigte sich im Juni, was die Sorge vor weiteren Zinserhöhungen auslöste.
Daneben sprachen auch die US-Konjunkturdaten gegen sinkende Zinsen: So legte der Umsatz im Einzelhandel im Juli stärker zu als erwartet. Dazu stiegen sowohl die US-Importpreise als auch die Preiskomponente im Empire State Index stärker als prognostiziert. Und in Kanada legten die Verbraucherpreise (CPI) deutlicher zu. Auch die Wall Street reagierte darauf verstimmt.
Zinssenkung in China weckt weltweite Konjunktursorgen - ZEW schwach
Die Zinssenkung in China wurde als Reaktion auf die deutliche Konjunkturabkühlung gesehen. Analysten zeigten sich überrascht, da man von dem Land eher punktuelle Stützungsmaßnahmen für einzelne Branchen erwartet hatte. Dazu enttäuschten auch noch Industrieproduktion und Einzelhandel.
Stephen Innes von SPI-Asset-Management fürchtet, die Senkung könnte als Zeichen gesehen werden, dass die politischen Entscheidungsträger beginnen, den "Panikknopf zu drücken".
Schlechte Nachrichten kamen auch vom ZEW-Index: Im August brach die Einschätzung der aktuellen Lage bei den Unternehmen auf minus 71,3 ein und verschärfte sich damit. Die Konjunkturerwartung reduzierte ihr Minus leicht auf minus 12,3 nach minus 14,7 im Vormonat. Damit bleibe die Perspektive weiterhin schwach, hieß es von der Helaba.
Fast alle DAX-Werte schließen im Minus
Mit Abschlägen schlossen daher die meisten Aktien im DAX: Besonders die zinsempfindlichen Immobilien- und Technologiewerte fielen, so Vonovia um 2,0 Prozent und Infineon um 1,6 Prozent. Die schwachen Konjunktur-Aussichten setzten Titel wie BASF und Bayer unter Druck, die 1,5 bzw. 1,6 Prozent verloren.
Bei Airbus und MTU ging es um bis zu 1,5 Prozent nach unten. Neben der Konjunktursorge belasteten Berichte, die indische Indigo erwäge, ihre Großraumflugzeuge bei Boeing zu kaufen.
Siemens Energy verloren weitere 2,0 Prozent nach den enttäuschenden Quartalszahlen der vergangenen Woche.
Gegen den Trend um 0,3 Prozent kletterten Brenntag dank eines auf "BBB+" erhöhten Ratings durch S&P Global. Adidas legten 0,9 Prozent zu, der japanische Wettbewerber Asics hatte den Ausblick für Umsatz und Gewinn erhöht.
Encavis fielen um 3,9 Prozent. Der Ausblick nach einem schwachen zweiten Quartal wurde zwar bestätigt, jedoch brauche er wieder "normale Wetterbedingungen", hieß es von Jefferies.
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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD
DAX 15.767,28 -0,9% +13,24%
DAX-Future 15.827,00 -0,8% +11,51%
XDAX 15.772,73 -0,9% +13,72%
MDAX 27.786,29 -0,8% +10,62%
TecDAX 3.125,08 -0,7% +6,98%
SDAX 13.124,81 -0,8% +10,05%
zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 130,82 -42
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag
Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag
DAX 5 34 1 2.133,4 45,7 44,4
MDAX 9 41 0 330,8 19,7 18,3
TecDAX 5 24 1 573,6 19,4 17,5
SDAX 16 51 3 86,5 13,2 11,1
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 15, 2023 11:50 ET (15:50 GMT)
Aktien in diesem Artikel
adidas | 214,00 | 1,37% | |
adidas ADRs | 106,00 | 1,92% | |
Airbus SE (ex EADS) | 137,94 | -1,16% | |
Airbus Group NV Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4 Sh | 34,00 | -1,16% | |
BASF | 42,45 | 1,17% | |
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 10,40 | 0,97% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,86 | 0,00% | |
Bayer | 19,80 | 1,18% | |
Brenntag SE | 60,72 | 4,51% | |
ENCAVIS AG | 17,31 | 1,88% | |
Infineon AG | 29,90 | 2,68% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 29,40 | 3,52% | |
MTU Aero Engines AG | 318,00 | 1,76% | |
Siemens Energy AG | 48,29 | 2,59% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 30,19 | 4,86% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 322,59 | 0,92% |