02.08.2017 19:25:50

UPDATE/VW trägt Löwenanteil bei Diesel-Nachrüstungen

   --VW-Chef Müller: Wir übernehmen Verantwortung

   --VW, Daimler und BMW kündigen Kaufrabatte für Tausch alter Diesel an

   --Dobrindt beklagt Außenvorbleiben ausländischer Hersteller bei Nachrüstungen

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--Der Volkswagen-Konzern wird bei den Diesel-Nachrüstungen den Löwenanteil stemmen. Nach den von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) im Anschluss an den Diesel-Gipfel präsentierten Zahlen wird Volkswagen insgesamt 3,8 Millionen Selbstzünder der Schadstoffklassen Euro 5 und Euro 6 mit Softwareupdates nachrüsten. Insgesamt müssen 5,3 Millionen Autos bis spätestens Ende 2018 in die Werkstätten. Die Automobilwirtschaft beziffert die Kosten für die deutschen Hersteller auf eine halbe Milliarde Euro.

   Allerdings haben die Wolfsburger inklusive ihrer Konzernmarken bereits 2,5 Millionen Fahrzeuge mit neuer Software versehen, so dass nun weitere 1,3 Millionen nachgebessert werden. "Wir übernehmen Verantwortung - ganz konkret", sagte VW-Vorstandschef Matthias Müller im Bundesverkehrsministerium. Er kündigte für die nächsten Tage einen Umweltbonus an, wenn VW-Besitzer alte Modelle gegen neue austauschen wollen.

   Auf dem zweiten Rang bei den Nachrüstungen mittels Updates folgt Daimler. Von europaweit 3 Millionen Autos, die nun zurückgerufen werden, fahren 900.000 auf deutschen Straßen. "Dabei werden die NOX-Werte (Stickoxid) um 25 bis 30 Prozent verbessert werden können. Die Nachrüstung wird maximal eine Stunde dauern", sagte der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche.

   An dritter Stelle steht der Münchner Autohersteller BMW. Die Bayern werden 300.000 Dieselwagen ein Softwareupdate verpassen. BMW-Chef Harald Krüger war schon vor der abschließenden Pressekonferenz nach vorne geprescht und hatte eine Umrüstprämie ins Schaufenster gestellt. Besitzer älterer BMW-Diesel mit Schadstoffklasse Euro 4 sollen 2.000 Euro Rabatt erhalten, wenn sie sich für ein modernes Modell oder einen Elektro- oder Hybrid-BMW entscheiden.

   Daimler-Chef Zetsche erklärte, dass sein Unternehmen eine ähnlich gestrickte Kaufprämie anbieten wolle. Das Unternehmen biete Besitzern von Mercedes-Autos der Euronorm 4 je nach Fahrzeug einen vierstelligen "Umweltbonus", wenn sie sich noch in diesem Jahr für einen neuen Wagen des Unternehmens entscheiden.

   Verkehrsminister Dobrindt beklagte sich bei der Vorstellung der Gipfel-Ergebnisse, dass sich die ausländischen Autohersteller nicht an den Nachrüstungen beteiligen. Er sprach von einem "völlig unakzeptablen Verhalten". Von den 5,3 Millionen nachzurüstenden Autos kommen seinen Worten 5,1 Millionen von den deutschen Unternehmen. Opel sei mit einem geringen Anteil von Nachrüstungen betroffen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/flf

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   August 02, 2017 12:55 ET (16:55 GMT)

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