29.09.2016 15:04:47
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UPDATE/BMW gibt die Diesel-Technik nicht verloren
--Vertriebsvorstand Robertson: Diesel-Nachfrage geht kaum zurück
--BMW will gleichwohl "Bündel an Antriebstechnologien" bereithalten
--BMW spürt laut Robertson keine Veränderung durch Brexit-Entscheidung
(NEU: Weitere Aussagen von Vertriebsvorstand Robertson, Angaben zum Modell X2)
Von Hendrik Varnholt
PARIS (Dow Jones)--BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson rechnet nicht mit einem schnellen Aus für Diesel-Fahrzeuge. Es sei insbesondere in Europa "unwahrscheinlich", dass die Kunden innerhalb weniger Jahre das Interesse an der Diesel-Technologie verlören. Der Vertriebschef kündigte gleichwohl an, BMW werde "systematisch" immer mehr Modelle mit Elektroantrieb anbieten. Es sei wichtig, "ein Bündel an Antriebstechnologien" bereitzuhalten.
Selbst der Abgasskandal rund um den Konkurrenten Volkswagen hat bei BMW nach den Worten von Robertson allenfalls einen geringen Rückgang der Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen ausgelöst. Der Vertriebsvorstand sagte gleichwohl, der Dieselgate genannte Skandal habe das Thema Elektromobilität "vielleicht etwas gepusht". Robertson ging nicht im Detail auf Pläne für künftige elektrische Fahrzeuge seines Unternehmens ein. Er sagte aber, BMW habe weitere Elektroautos "in der Pipeline". Mit Blick auf das rein elektrische Modell i3 sagte Robertson, der Münchner Konzern liefere "schon heute, was andere jetzt vorstellen".
"Elektroautos sind nicht die Antwort auf alle Probleme" Robertson gab sich dennoch erfreut über die zunehmende Konkurrenz durch rein elektrisch angetriebene Autos anderer Hersteller. Das wachsende Angebot stärke das Fahrzeugsegment, sagte er. Hilfreich sei zudem, dass das Kundenverständnis für Elektroautos steige und sich die nötige Infrastruktur für elektrische Fahrzeuge verbessere. Für das Jahr 2020 schätzte Robertson den Marktanteil elektrisch betriebener Autos auf einen Wert "in der Spanne von 10 bis 20 Prozent".
Der Vertriebsvorstand warnte gleichwohl davor, zu große Hoffnungen in die Elektromobilität zu setzen. Elektroautos seien "nicht die Antwort auf alle Probleme". Es sei zudem noch nicht klar, welche Technologie sich innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre durchsetze. Noch immer arbeite BMW etwa auch an der Brennstoffzellen-Technik zur Energiespeicherung. Der Hersteller forsche darüber hinaus weiter an Verbesserungen von Diesel- und Benzinmotoren. Robertson hob zudem hervor, dass BMW Diesel- und Benzinfahrzeuge im Wesentlichen mit den selben Produktionsanlagen herstelle. Sollte der Absatz von Dieselautos zurückgehen, sei es für das Unternehmen deshalb "nicht allzu schwierig", zu reagieren.
BMW hat mit der Submarke BMWi als einer der ersten Hersteller Elektrofahrzeuge in das Angebot aufgenommen. Das rein elektrische Modell i3 verkauft sich allerdings nur auf bestimmten Märkten, etwa in Norwegen, gut. Zusätzliche Nachfrage erhofft sich BMW durch ein Facelift des Fahrzeugs, mit dem die elektrische Reichweite von knapp 200 auf rund 300 Kilometer steigen soll. Die Bestellungen für den i3 entwickelten sich vor dem Hintergrund "extrem positiv", sagte Robertson. Das dürfte einstweilen auch die Submarke BMWi stärken. Die Marke stehe "für das Extreme", sagte der Vertriebsvorstand.
BMW will mit X2 neues Kundensegment erschließen Über die künftige Strategie in Sachen Elektromobilität berät der BMW-Aufsichtsrat Berichten zufolge am heutigen Donnerstag. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass der Konzern noch am selben Tag über Ergebnisse der Beratungen informiert.
Auf dem Pariser Autosalon enthüllten die BMW-Verantwortlichen am Donnerstag stattdessen die Studie einer Coupé-Version des kleinen SUVs X1. Das Concept X2 genannte Modell sei zugleich "kompakt und sportlich", sagte Robertson. Mit dem Wagen will BMW ein weiteres Kundensegment erschließen.
Wenig Hoffnungen setzt der Münchner Hersteller einstweilen aber auf das Geschäft in den USA. Für dieses und auch "nicht unbedingt" das nächste Jahr rechne er mit Absatzwachstum in dem Land, sagte Robertson. Europa sei dagegen weiter in einer Erholungsphase. Daran habe auch die britische Entscheidung zum EU-Austritt nichts geändert. BMW spüre durch den Brexit bislang "keine Effekte", sagte Robertson.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com
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September 29, 2016 08:34 ET (12:34 GMT)
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