Gefragter Rohstoff 06.05.2022 23:06:00

Tesla-Chef Elon Musk rät Anlegern Einstieg in die Lithium-Branche

Tesla-Chef Elon Musk rät Anlegern Einstieg in die Lithium-Branche

• Lithium wichtig für Batterien von E-Autos
• Anziehende Nachfrage nach Lithium lässt Preis klettern
• Elon Musk rät Gründern zum Einstieg und denkt mit Tesla selbst darüber nach


Lithium ist bei der Energiewende von enormer Bedeutung, da es in großen Mengen in den Batterien von Elektroautos zum Einsatz kommt: Für die Herstellung von nur einem E-Auto werden laut "Der Aktionär" zwischen drei und zehn Kilo Lithium benötigt. Bis zum Jahr 2030 dürfte der weltweite Markt für Lithium-Ionen-Batterien aufgrund der erwarteten zunehmenden Verbreitung von Elektroautos jährlich um 30 Prozent wachsen, zitiert das Magazin aus einer Studie der Beratungsfirma Roland Berger. Doch obwohl Lithium-Vorkommen überall auf der Welt zu finden sind, dürfte das Angebot nicht mit der Nachfrage Schritt halten können. Denn die Produzenten können laut DIW kurzfristig nur begrenzt auf eine steigende Nachfrage reagieren, indem sie bereits vorhandene Kapazitäten stärker nutzen. Für eine stärkere Steigerung des Angebots benötige es bei Lithium einige Jahre an Vorlaufzeit, so das Institut. Das DIW erwartet daher in den kommenden Jahren deutliche Preissteigerungen bei dem Rohstoff.

Musk: Lithium-Preis auf "irrsinnigem Niveau"

Schon jetzt ist der Preis für Lithium auf ein neues Rekordhoch geklettert. Wie "World of Statistics" bei Twitter angab, stieg der Preis für eine Tonne Lithium in den vergangenen zehn Jahren von 4.450 US-Dollar in 2012 auf 78.032 US-Dollar in 2022. Dieser immense Preissprung lässt auch den Chef des E-Autobauers Tesla nicht kalt, denn Lithium ist auch für Tesla momentan für die Serienfertigung seiner E-Auto-Batterien unabdingbar. "Der Preis für Lithium ist auf ein irrsiniges Niveau gestiegen", twitterte Elon Musk als Antwort auf die Zahlen von "World of Statistics".

Wie der Tesla-Chef weiter ausführt, gebe es keinen Mangel an dem Element selbst, lediglich das Tempo von Gewinnung und Aufbereitung sei zu langsam. Tesla könne daher selbst gezwungen sein, in größerem Ausmaß in die Branche einzusteigen, falls sich die Kosten nicht verbessern würden. Bereits Ende 2020 hatte sich Tesla die Rechte zum Lithium-Abbau in Nevada gesichert, seitdem gab es diesbezüglich aber keine neuen Angaben, so dass anzunehmen ist, dass der E-Autobauer dort bislang noch kein Lithium fördert.

Musk wirbt bei Gründern für Einstieg in Lithium-Branche

Tatsächlich dürfte der steigende Lithiumpreis aber ein Kostentreiber für die E-Autos des Konzerns sein - Tesla hatte die Preise für seine Fahrzeuge in der jüngsten Vergangenheit mehrfach angehoben - und womöglich langfristig zu einer Bedrohung für das Geschäft werden. Ein steigendes Angebot könnte die Situation aber verbessern - was ein Grund dafür sein dürfte, dass Elon Musk angehende Gründer dazu aufforderte, sich die Lithium-Branche genauer anzusehen. "Steigt in die Lithium-Branche ein, da gibt es Gewinnmargen von bis zu neunzig Prozent, ähnlich wie die Softwarebranche, das ist wie Geld drucken", sagte der Tesla-Chef laut "WirtschaftsWoche" im Rahmen der jüngsten Bilanzpräsentation. "Wir glauben, dass wir der Industrie an dieser Front helfen müssen", so Musk laut "ZDNet" weiter - und diese Hilfe kann für ihn offenbar nicht groß genug ausfallen. Wie lange die Gewinnmargen jedoch derartig hoch bleiben dürften, falls viele Gründer dem Aufruf des Tesla-Chefs folgen werden, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.at

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