09.02.2016 22:42:46

MÄRKTE USA/Kleine Verluste nach ziellosem Handel - Öl unter 28 USD

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den wilden Turbulenzen der jüngsten Zeit ist am Dienstag zwar etwas mehr Ruhe an die Wall Street eingekehrt. Der Handel verlief aber dennoch recht zappelig, indem die Indizes zwischen kleinen Gewinnen und Verlusten hin und her schwankten. Damit schnitt der Markt erheblich besser ab als etwa in Tokio, wo der Leitindex 5 Prozent absackte. Auch in Europa fuhren die Kurse deutlicher talwärts.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 16.014 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,1 Prozent auf 1.852 Punkte nach unten. Der Nasdaq-Composite verlor 0,4 Prozent auf 4.269 Punkte. Das Umsatzvolumen fiel auf 1,17 (Montag: 1,35) Milliarden gehandelten Aktien an der Nyse erneut recht hoch. Kursgewinner waren mit 966 (646) erneut in der Minderheit. Ihnen standen 2.189 (2.524) Verlierer gegenüber, während 50 (38) Titel unverändert schlossen.

Bank of America: Rezessionsgefahr nur bei 25 Prozent An den internationalen Finanzmärkten wachsen indes weiter die Zweifel am Wachstum der Weltwirtschaft, geschürt vom Verfall der Ölpreise. Über Jahre hinweg hätten sich die Aktienkurse immer weiter nach oben geschraubt, ohne dass das Wirtschaftswachstum damit Schritt gehalten hätte, sagte Jean Medecin von Carmignac. Das räche sich jetzt, denn nun werde die Liquidität knapper.

   Ungeachtet der Angst vor einem Einbruch der Wirtschaft sieht die Bank of America jedoch lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent für eine Rezession in den USA im laufenden Jahr. Die Gefahr hierfür habe zwar zugenommen, bleibe aber begrenzt. Markttechniker J.C. Parets von Eagle Bay Capital wiederum sieht im S&P-500 eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die den Index zunächst auf 1.600 Punkte drücken könnte. Das wäre ein Minus von weiteren 14 Prozent.

   Während Rohstoff- und Pharmawerte zulegten, wurden Energiewerte wieder verkauft. Bankentitel erholten sich leicht. Konjunkturschwäche und niedrige Rohstoffpreise drücken aktuell den Energiesektor, die Angst vor Verwerfungen wie zum Beispiel Unternehmenspleiten lastet auf den Finanzwerten. Der S&P-500-Bankensektor liegt seit Jahresbeginn gut 18 Prozent im Minus, der Leitindex selbst nur 9 Prozent. Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein versuchte Freundliches zum Sektor zu sagen: Die großen Banken seien gesund und die Anleger übersähen die Schritte zur Bilanzstärkung, die der Sektor nach der Finanzkrise unternommen habe.

WTI-Ölpreis fällt unter 28 Dollar Am Ölmarkt sanken die Preise abermals, eine Erholung scheint nicht in Sicht. Viele Marktteilnehmer hielten sich wohl auch deshalb zurück, weil am Mittwoch das US-Energieministerium Daten zu seinen Ölvorräten veröffentlichen wird. Die Internationale Energieagentur schlug am Dienstag schon einmal Alarm: das Überangebot nehme aktuell zu - in einer Zeit, da es üblicherweise sinke. Die Preise könnten noch weiter fallen, warnt die Organisation. Das Barrel WTI fiel um 5,9 Prozent auf 27,94 Dollar.

   Staatsanleihen waren nach der jüngsten Rally nur mäßig gefragt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen verharrte bei 1,74 Prozent, nachdem sie im Handelsverlauf auf ein Zwölfmonatstief gefallen war. Auch Gold war als "sicherer Hafen" nicht mehr so gesucht wie in jüngster Zeit. Der Preis für die Feinunze legte um 0,1 Prozent zu auf 1.191 Dollar.

   Am Devisenmarkt machte sich die Risikoscheu der Anleger stärker bemerkbar. Der Dollar gab sowohl zum Euro als auch zum Yen deutlich nach. Für einen Euro wurden zwischenzeitlich sogar über 1,13 Dollar gezahlt, später fiel der Euro wieder unter die Marke. Ihr Tagestief hatte die Gemeinschaftswährung am Vormittag bei 1,1162 Dollar erreicht. Der Greenback wiederum sank auf 115,03 Yen von 115,74 Yen im Tageshoch. Hier schlugen auch die Erwartungen einer Abkehr der US-Notenbank von ihrer Straffungspolitik durch. Am Mittwoch wird Fed-Präsidentin Janet Yellen dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses über die Geldpolitik Rede und Antwort stehen.

Coca-Cola verkauft mehr Brause zu höheren Preisen Getränkehersteller Coca-Cola hat im vierten Quartal mehr verdient, als Analysten erwartet hatten. Das Unternehmen steigerte nicht nur den Absatz, sondern konnte auch höhere Preise für seine Produkte durchsetzen - und das, obwohl sich die weltweite Wirtschaftslage zusehends eintrübt, wie Coca-Cola anmerkte. Die Aktie zeigte sich 1,5 Prozent höher.

   Die Anleger seien aber zögerlich auch bei Unternehmen mit guten Zahlen, hieß es. Dies zeigte sich bei der Schnellrestaurantkette Wendy's, die überraschend gut abgeschnitten hat. Dem Unternehmen zufolge hat die Neugestaltung der Restaurants zu verbesserten Margen und Umsätzen geführt. Dennoch sank der Kurs um 4,3 Prozent.

   Die Viacom-Aktie sauste 21 Prozent nach unten. Der Medienkonzern schwächelte im vergangenen Quartal bei Umsatz und Gewinn und blieb hinter den Erwartungen zurück.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.014,38 -0,08 -12,67 S&P-500 1.852,21 -0,07 -1,23 Nasdaq-Comp. 4.268,76 -0,35 -14,99 Nasdaq-100 3.947,80 -0,32 -12,87

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.45 Uhr Mo, 17.45 Uhr EUR/USD 1,1294 0,98% 1,1184 1,1179 EUR/JPY 129,90 0,81% 128,86 129,07 EUR/CHF 1,0974 -0,46% 1,1025 1,1039 GBP/EUR 1,2810 -0,54% 1,2880 1,2890 USD/JPY 115,02 -0,19% 115,23 115,46 GBP/USD 1,4468 0,45% 1,4403 1,4412

ROHOEL zuletzt Vortag Settlmt +/- % +/- USD WTI/Nymex 28,44 29,69 -4,21 -1,25 Brent/ICE 30,86 30,32 -6,14 -2,02

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.189,13 1.189,20 -0,0% -0,07 Silber (Spot) 15,23 15,42 -1,2% -0,19 Platin (Spot) 932,16 924,50 +0,8% +7,66 Kupfer-Future 2,04 2,09 -2,7% -0,06 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   February 09, 2016 16:12 ET (21:12 GMT)

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