Für Nord-Stream-Gas nach Baumgarten neue Tschechien-Pipelines nötig

...- die bestehendenVerbindungen reichten nämlich nicht aus, berichtet die "Presse"(Donnerstag). Zwei Drittel des Erdgases aus den beiden zusätzlichen Strängen der Nord Stream 2, die von Russland nach Greifswald im Nordosten Deutschlands verlaufen sollen, seien für den Hub Baumgarten vorgesehen, ein Drittel für Nordwesteuropa (Deutschland, Holland, Großbritannien). Der Bau der Nord Stream 2 soll 2018 beginnen und 8,4 bis 9 Mrd. Euro kosten. Am Ende würde die Kapazität der zwei bisherigen Nord-Stream-Stränge um 55 auf 110 Mrd. m3 pro Jahr verdoppelt. Dem Konsortium für die Erweiterung gehören neben Gazprom fünf europäische Konzerne an, darunter die OMV.

Der Arbeitstitel für die längere, nördliche neue Anbindung von Greifswald nach Süden Richtung Tschechien laute EUGAL, die Kapazität könnte bis zu 30 Mrd. m3 betragen, so die Zeitung. Die bestehenden Pipelines ("Opal", "Gazelle") reichten nicht aus. Zudem solle von Breclav nahe Brünn im Süden Tschechiens bis Baumgarten eine neue 61 km lange Pipeline mit 20 bis 30 Mrd. m3 Kapazität errichtet werden, Projektname BACI (Bidirectional Austrian-Czech Interconnection).

Das Nord-Stream-2-Konsortium soll laut deutschen Fernnetzbetreibern eine Einspeiskapazität von im Schnitt jährlich 65 Mrd. m3 für die Jahre 2019 bis 2042 für Greifswald angefragt haben. 54 Mrd. m3 davon seien für den Export nach Tschechien und weiter nach Österreich angefragt. Rechne man die Mengen hinzu, die schon jetzt von Norden nach Süden fließen, ergebe das 70 Mrd. m3 Gesamtbedarf, so die "Presse". Die jetzigen Leitungskapazitäten würden aber bestenfalls 50 Mrd. m3 betragen.

"Wenn die Russen den Transit durch die Ukraine beenden und alle 50 bis 60 Mrd. Kubikmeter, die derzeit über den Ukraine-Transit kommen, über die Ostsee liefern, braucht es eine neue Pipeline von Greifswald nach Tschechien", zitiert die Zeitung dazu Walter Boltz, bis vorige Woche E-Control-Vorstand. Alle neuen Leitungsverbindungen zusammen könnten laut Boltz bis zu 7 Mrd. Euro kosten; niedrigere Schätzung von East European Gas Analysis hält er für "unrealistisch".

(Schluss) sp/itz

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