08.04.2013 13:59:06
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Anleihefonds: Anleihen sind tot? Von wegen!
Wien (www.fondscheck.de) - Prophezeiungen, wonach es in diesem Jahr zu einer "großen Rotation" von Anleihen in Aktien kommen würde, scheinen sich aus jetziger Sicht nicht zu bewahrheiten, so die Experten von "FONDS professionell".
2011 und 2012 seien - den Zahlen des europäischen Fondsverbandes EFAMA zufolge - weltweit mehr als 750 Mrd. USD in Anleihefonds geflossen. Knapp 120 Mrd. USD seien im gleichen Zeitraum aus Aktienfonds abgezogen worden. Dies habe in Kombination mit der Geld- und Zinspolitik der wichtigen Zentralbanken dazu geführt, dass es für Anleger nun grundsätzlich immer schwieriger werde, feste Erträge mit relativer Sicherheit zu erzielen.
Angesichts der mageren Renditen an den Anleihemärkten hätten nicht wenige Anlagestrategen bereits für 2013 mit einer Umschichtung der Investorengelder gerechnet. "Anleihen sind tot", habe etwa Michael Hartnett, Chefstratege der Bank of America, gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt. Carl Weinberg, Chefökonom des US-Analysehauses High Frequency habe in der Tageszeitung "Die Welt" die Devise ausgegeben: "Raus aus Anleihen, rein in Aktien".
Sehe man sich die Zahlen des US-amerikanischen Investment Company Institute (ICI) an, erhalte man den Eindruck, als hätten die Anleger davon nur den zweiten Teil verstanden. So hätten Aktienfonds in den USA bis Ende März zwar Nettomittelzuflüsse in Höhe von 67,5 Mrd. USD verzeichnen können. Mit mehr als 70 Mrd. USD lägen Anleihefonds in der Gunst der Anleger aber nach wie vor hoch im Kurs.
US-Analyst Jeffrey Elswick führe die für viele überraschend gute Nachfrage nach Anleihefonds im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters insbesondere auf die negativen Erfahrungen der Anleger mit Aktien zurück. "Nicht wenige Investoren haben sich an Aktien zweimal die Finger verbrannt, nun wollen sich das nicht mehr durchmachen."
Die US-Statistiken würden beide "Theorien" widerlegen: die der "großen Rotation" ebenso wie die der "einmal Finger verbrannt, nie mehr angelangt". Anleger hätten im bisherigen Jahresverlauf sowohl zu Aktien- als auch zu Anleihefonds gegriffen. Stattdessen sei aus einem ganz anderen Bereich umgeschichtet worden: Aus Geldmarktfonds seien netto 40 Mrd. USD geflossen. (Ausgabe vom 05.04.2013) (08.04.2013/fc/a/f)
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