FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. November 2009. Bluechip-ETFs sind wieder in, Renten-ETFs eher out - mit Ausnahme der inflationsgeschützten Produkte: Der Stimmungsumschwung an den Märkten hat auch die Prioritäten bei den Indexfonds verrückt.

Die bessere Laune an den Aktienmärkten lässt Anleger wieder verstärkt nach Aktien-ETFs greifen. Die vergangene Woche war Marco Salaorno von der Société Générale zufolge allerdings noch "zweigeteilt": Nachdem zu Anfang Kunden massiv aus ETFs, die an breite Indizes gekoppelt sind, herausgingen und sich lieber die sichereren Renten-Produkte ins Portfolio legten, setzte sich zum Ende der vergangenen Woche wieder die Zuversicht durch und mit ihr das Interesse an Bluechip-ETFs. Dieser Trend hält bis heute an. "Die für den Finanzmarkt positiven Signale vom G20-Treffen im schottischen St. Andrews und die Entscheidungen der EZB, der Federal Reserve und der Bank of England, die Zinsen vorerst niedrig zu halten, haben für Unterstützung gesorgt", meint Bernardus Roelofs von Flow Traders.

Standardwerte-ETFs wieder gesucht

Wie üblich konzentriert sich die Nachfrage schwerpunktmäßig auf ETFs, die Dax und DJ Euro Stoxx 50 abbilden, zuletzt vor allem den iShares DAX (593393), den db x-trackers DAX (WKN DBX1DA), den iShares DJ Euro Stoxx 50 (WKN 593395), den Comstage DAX (ETF001) und den db x-trackers DJ Euro Stoxx 50 (WKN DBX1EU). Markt Schönbrodt von der DekaBank berichtet aber auch von Interesse am db x-trackers MSCI Europe (WKN DBX1ME), am iShares S&P 500 (WKN 264388) und am iShares FTSE 100 (WKN 628940). Hebelprodukte mit großer Beliebtheit

Hebelprodukte wie der Lyxor ETF Leveraged DJ Euro Stoxx 50 (WKN LYX0BZ) erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. "Die Umsätze mit gehebelten sind in letzter Zeit stark gestiegen", beobachtet Bernardus Roelofs. "In der vergangenen Woche haben wir riesige Volumina gesehen", ergänzt er. Short-Produkte auf Aktienindizes, die bis Mitte der vergangenen Woche gut weggegangen waren, stehen mittlerweile aber wieder auf den Verkaufslisten (WKNs DBX1DS und DBX1SS).

Bei Branchen-ETFs fehlen große Nachrichten

Bei den Sektoren gibt es kaum nennenswerten Verschiebungen, hier fehlen große Nachrichten. Die Deutsche Bank weiß von Verkäufen im Lebensmittel- und Getränke- sowie Zukäufen im Healthcare-Sektor, allerdings seien die Volumina nicht besonders groß. Die Société Générale berichtet von Nachfrage nach Einzelhandels-ETFs (WKN LYX0AN). Anhänger fanden Schönbrodt zufolge auch Immobilien-Produkte, etwa der iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (WKN A0HG2Q).

Flucht aus Schwellenländer-Produkten beendet

Wie bei den Bluechip-Indexfonds hat sich auch bei den Schwellenländer-ETFs die Stimmung wieder gedreht: "Nachdem die Kunden die Emerging Markets fluchtartig verlassen hatten, kehren sie jetzt wieder zurück", erklärt Salaorno. Im Fokus stehen dabei, wie auch in der Vergangenheit, ETFs, die die Marktentwicklung in Asien oder Lateinamerika und hier speziell in Indien und China bzw. Brasilien wiedergeben, aber ebenso Indexfonds, die die Schwellenländer breit abdecken. Die Deutsche Bank nennt als Beispiele den db x-trackers MSCI Emerging Markets (DBX1EM) und den db x-trackers MSCI AC Asia ex Japan (DBX1AE).

Inflationslinker bleiben attraktiv

Mit der steigenden Zuversicht an den Märkten rücken Renten-ETFs wieder in den Hintergrund. Gesucht bleiben allerdings die Inflationslinker, wie mehrere Marktteilnehmer berichten. Eric Wiegand nennt als Beispiel den db x-trackers II iBoxx Global Inflation-Linked (WKN DBX0AL). "Es gibt immer noch Anleger, die eine hohe Inflation befürchten", erläutert Wiegand. Schönbrodt zufolge trennen sich Anleger tendenziell von Kurzläufern, etwa dem db x-trackers II Eonia (WKN DBX0AN), und steigen bei Langläufern wie dem ETFlab iBoxx Euro Liquid Sovereign Diversified 10+ (WKN ETFL16) oder dem ETFlab iBoxx Euro Liquid Sovereign Diversified 7-10 (WKN ETFL15) ein. Ebenfalls begehrt sind laut Wiegand Short-ETFs auf Renten, etwa der db x-trackers II Short iBoxx Euro Sovereigns Eurozone (WKN DBX0AW). "Hiermit wollen sich Investoren gegen steigende Zinsen absichern", vermutet er.

Trend zu Hedgefonds-ETFs hält an

Daneben setzt sich die rege Nachfrage nach alternativen Anlageklassen und speziell Hedgefonds-ETFs fort, wie Wiegand außerdem berichtet: "Der Trend hält eindeutig an", meint er und verweist auf den db x-trackers db Hedge Fund Index ETF (WKN DBX1A8).

© 10. November 2009/Anna-Maria Borse

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