Kolumne

Wie geht es nach dem Neustart weiter?

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Der kräftige wirtschaftliche Neustart ist inzwischen deutlich spürbar, entsprechend groß ist unsere Risikobereitschaft. Wie geht es aber weiter? Jedenfalls dürfte es anders sein als nach der Krise von 2008, und es kommt darauf an, wie sich ein höheres Inflationsumfeld auswirken wird.

1. Die neuen Nominalzinsen

Der kräftige wirtschaftliche Neustart weitet sich aus, und Europa sowie andere führende Volkswirtschaften holen zu den USA auf. Wir erwarten mittelfristig ein höhere Inflation – mit einer verhalteneren geldpolitischen Reaktion als in der Vergangenheit. Taktische Allokation: Wir gewichten europäische Aktien und inflationsgeschützte Anleihen über. US-Aktien stufen wir auf neutral herunter.

2. China im Rampenlicht

Das Wachstum in China fängt an, sich zu verlangsamen, bei gleichzeitig straffer Geldpolitik. Große Unternehmen werden voraussichtlich weiterhin im Fokus der Regulierer sein. Wir sehen dies als wichtige Aspekte von Chinas Bemühungen, die Qualität des Wachstums zu verbessern. Taktische Allokation: Wir eröffnen eine neutrale Position auf chinesische Aktien und gewichten chinesische Anleihen über.

3. Der Weg zur Klimaneutralität

Es gibt keinen Fahrplan für den Weg zur Klimaneutralität. Wir glauben, dass die Märkte die bevorstehenden Veränderungen unterschätzen. Es ist unwahrscheinlich, dass der Weg dorthin glatt verläuft – und wir sehen dies als Chance. Taktische Allokation: Wir sind im Technologiesektor übergewichtet, um uns besser für die grüne Wende zu positionieren.

Die Welt am Scheidepunkt

Der fulminante Neustart nach dem Schock durch die Pandemie ist deutlich spürbar. Der wirtschaftliche Wiederaufschwung weitet sich aus, entsprechend groß ist unsere Risikobereitschaft. Die große Frage lautet allerdings: Wie geht es weiter? Wir befinden uns an einem ebenso entscheidenden Wendepunkt wie nach der Verlagerung zum neoliberalen Konsens in den 1980er Jahren. Wir glauben, dass das Drehbuch ganz anders sein wird als nach der globalen Finanzkrise, da die historisch einzigartigen gemeinsamen geldpolitischen und fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung der Pandemie die Inflation in die Höhe treiben dürften. Dementsprechend erwarten wir keine erneute jahrzehntelange Hausse an den Aktien- und Anleihemärkten. Ein Neustart hat nichts mit einem herkömmlichen zyklischen Aufschwung zu tun, denn die Zündung funktioniert nur einmal. Die Konjunkturpakete und die lockere Geldpolitik haben über die Pandemie hinweggeholfen. Die Stimulierungsmaßnahmen in den USA waren schätzungsweise vier Mal höher als bei der globalen Finanzkrise, der Schock für die Wirtschaft dagegen ein Viertel geringer. Auf makroökonomischer Ebene dürfte das zu einem breiten Spektrum an Ergebnissen führen.

Höhere Inflationsraten

Die Währungshüter nehmen nach ihrem geldpolitischen Kurswechsel nun bewusst eine Überschreitung der Inflationsziele in Kauf, um das vorherige Unterschreiten auszugleichen. Das ist eine klare Abkehr vom neoliberalen Konsens Anfang der 1980er Jahre, mit dem der Preisauftrieb eingedämmt und eine vier Jahrzehnte währende Phase sinkender Inflation und Zinsen eingeläutet wurde. Die Märkte glauben dem Narrativ allerdings noch nicht und preisen eine schnellere Leitzinserhöhung ein, als der neue geldpolitische Rahmen und die Prognosen der US-Notenbank implizieren. Diese Unstimmigkeit und die daraus resultierende Unsicherheit könnten die Volatilität kurzfristig anfachen. Wir erwarten mittelfristig ein höheres Inflationsniveau – als Ergebnis einer gedämpfteren geldpolitischen Reaktion als in der Vergangenheit. Wir sehen den jüngsten Anstieg der Anleiherenditen in erster Linie durch die Inflation und nicht durch Veränderungen des erwarteten Verlaufs der Leitzinsen getrieben, was das einzigartige Umfeld, das wir als das neue nominale Zinsumfeld bezeichnet haben, für Aktien attraktiv macht.

Weiter moderat risikobereit

Wir sind mäßig risikobereit und halten bei jeder Turbulenz Ausschau nach Gelegenheiten, um das Risiko zu erhöhen: Niedrige reale oder inflationsbereinigte Anleiherenditen sind für Aktien positiv. Zyklische Aktien und Regionen profitieren vom wirtschaftlichen Wiederaufschwung auf breiter Front. Folglich stufen wir europäische Aktien positiv ein und japanische Aktien auf neutral hoch – und US-Aktien auf neutral herab. Sogar bei unverändert niedrigen Nominalrenditen geht es aufwärts. Wir bleiben bei Staatsanleihen aus Industrieländern untergewichtet.

Zum ersten Mal trennen wir chinesische Anlagen von den Schwellenländern als eigenständige taktische Allokation ab. Wir sind der Meinung, dass Pekings Fokus auf Qualitätswachstum Früchte tragen sollte, so dass wir chinesische Aktien taktisch neutral, aber strategisch stark übergewichtet halten.

Der Weg zu Netto-Null-Emissionen hat einen Startpunkt und ein mögliches Ziel – aber es gibt noch keinen klaren Fahrplan, um dorthin zu gelangen. Einige der kommenden Veränderungen könnten abrupt sein – und zu Störungen von Angebot und Nachfrage bei Rohstoffen führen. Wir sehen Chancen auf dem Weg dorthin, wobei die Finanzierung durch den privaten Markt eine Schlüsselrolle spielt.



Risiken

Kapitalrisiko. Der Wert von Anlagen und die daraus erzielten Erträge können sowohl steigen als auch fallen und sind nicht garantiert. Anleger erhalten den ursprünglich angelegten Betrag möglicherweise nicht zurück. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für aktuelle oder zukünftige Ergebnisse und sollte nicht der einzige Faktor sein, der bei der Auswahl eines Produkts oder einer Strategie berücksichtigt wird. Änderungen der Wechselkurse zwischen Währungen können dazu führen, dass der Wert von Anlagen sinkt oder steigt. Bei Fonds mit höherer Volatilität können die Schwankungen besonders ausgeprägt sein, und der Wert einer Anlage kann plötzlich und erheblich fallen. Steuersätze und die Grundlagen für die Besteuerung können sich von Zeit zu Zeit ändern.

Rechtliche Informationen

Bis zum 31. Dezember 2020 ist der Herausgeber BlackRock Investment Management (UK) Limited, ein von der britischen Financial Conduct Authority („FCA“) zugelassenes und beaufsichtigtes Unternehmen. Sitz: 12 Throgmorton Avenue, London, EC2N 2DL, England, Tel. +44 (0)20 7743 3000. Eingetragen in England und Wales unter der Nummer 02020394. Zu Ihrem Schutz werden Telefonate üblicherweise aufgezeichnet. Eine Liste aller Aktivitäten, für die BlackRock zugelassen ist, finden Sie auf der Website der Financial Conduct Authority.

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Alle hier angeführten Analysen wurden von BlackRock erstellt und können nach eigenem Ermessen verwendet werden. Die Resultate dieser Analysen werden nur bei bestimmten Gelegenheiten veröffentlicht. Die geäußerten Ansichten stellen keine Anlageberatung oder Beratung anderer Art dar und können sich ändern. Sie geben nicht unbedingt die Ansichten eines Unternehmens oder eines Teils eines Unternehmens innerhalb der BlackRock-Gruppe wieder, und es wird keinerlei Zusicherung gegeben, dass sie zutreffen.

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