NFT-Ambitionen passé |
23.01.2024 22:47:00
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Rückzug aus Kryptobranche: NFT-Marktplatz von GameStop wird schon wieder geschlossen
• Rückzug aus Kryptobranche wenig überraschend
• GameStop leidet unter Umsatzschwäche
GameStop schließt seinen eigenen NFT-Marktplatz schon ungefähr anderthalb Jahre nachdem der Handelsplatz für Non-Fungible Token ins Leben gerufen wurde. Das gab der US-Videospieleinzelhändler kürzlich auf seiner NFT-Webseite bekannt.
"GameStop hat entschieden, unseren NFT-Marktplatz aufgrund der anhaltenden regulatorischen Unsicherheit im Kryptoversum zu schließen", heißt es dort. Konkret werde der Handelsplatz ab dem 2. Februar 2024 nicht mehr erreichbar sein. Da NFTs auf Blockchains basieren würden, wären sie jedoch weiterhin über andere Marktplätze aufrufbar und könnten dort weiterhin gehandelt werden. Die Schließung kommt nicht wirklich überraschend, da GameStop schon vor vier Monaten ankündigte aus denselben Gründen sein NFT-Wallet abschaffen zu wollen. So wurden die iOS- und Chrome-Erweiterungswallets bereits am 1. November 2023 vom Markt genommen. Warum jedoch nicht beide Produkte gleichzeitig abgeschaltet wurden, ist unklar.
Der NFT-Marktplatz wurde im Februar 2022 in Zusammenarbeit mit dem Krypto-Startup Immutable angekündigt. Gleichzeitig wurde die Auferlegung eines 100 Millionen US-Dollar schweren Fonds mit eben diesem Startup bekannt gegeben, der Entwicklern zugutekommen sollte, die die Immutable X-Blockchain verwenden und ihre NFTs mit GameStop veröffentlichen würden, erinnert Decrypt.
Rückzug aus Kryptobranche absehbar
Schon wenige Monate nach dem offiziellen Launch des Handelsplatzes für Non-Fungible Token verlautete GameStop jedoch in einer SEC-Einreichung im März 2023: "Unsere neuen digitalen Produkte und Dienstleistungen erzielen möglicherweise nicht die gewünschten Ergebnisse und führen womöglich zu neuen Risiken für uns." Darüber hinaus machte GameStop darauf aufmerksam, dass dem Unternehmen durch sein Blockchain-Angebot Risiken entstehen würden, "die denen ähneln, die mit jedem neuen Produktangebot verbunden sind, einschließlich, aber nicht beschränkt auf unsere Fähigkeit, die Marktnachfrage und -akzeptanz, die Akzeptanz der Ersteller und Käufer, technische Probleme mit dem Betrieb der Produkte sowie rechtliche und regulatorische Risiken genau vorherzusehen", zitiert Decrypt aus dem Filing.
Dass GameStop dem Kryptogeschäft zunehmend den Rücken kehrt, kommt demnach nicht völlig überraschend. Schon im Dezember 2022 verlautete der damalige GameStop-CEO Matt Furlong im Rahmen eines Earnings Calls, dass er zwar Potenzial im Kryptosektor sehe, aber nicht überzeugt sei "übergroße Risiken mit Firmengeldern" einzugehen. Von der Krypto-Abkehr zeugte auch der Rücktritt der ehemaligen GameStop-Finanzchefin Diana Saadeh-Jajeh, die sich bei LinkedIn als "Entscheidungsträgerin für wichtige Geschäftsstrategien einschließlich NFT, digitale Geldbörsen und Krypto-Initiativen" betitelte. Auch Furlong, der das Unternehmen erst in die Kryptobranche einbrachte, musste im Juni 2023 seinen Hut nehmen.
Schwindende Umsätze
GameStop kämpft weiter mit schwindenden Umsätzen, wie die Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 zeigen. Hier belief sich der Umsatz auf 1,08 Milliarden US-Dollar, während im Vorjahreszeitraum noch 1,19 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet wurden. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatzrückgang gerechnet, hatten diesen jedoch merklich kleiner eingeschätzt, nämlich auf 1,18 Milliarden US-Dollar. "Während die schwachen Umsätze im dritten Quartal zu erwarten waren....., wird der zunehmende Verlust von Marktanteilen an Massenhändler und E-Commerce-Giganten wie Amazon weiterhin ein harter Kampf für GameStop sein", urteilte Third Bridge-Analyst John Oh gemäß Reuters.
Wie es mit dem schwächelnden Videospieleinzelhändler weitergeht, bleibt abzuwarten. GameStop war Ende 2020/Anfang 2021 ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, nachdem sich eine Reihe Kleinanleger über das Reddit-Forum WallStreetBets zu Käufen der von Shortsellern gebeutelten GameStop-Aktie verabredeten und damit einen Shortsqueeze erwirkten, der die GameStop-Aktie innerhalb kürzester Zeit massiv nach oben katapultierte. Seither ist der Anteilsschein als sogenannte Meme-Aktie bekannt, die großer Volatilität ausgesetzt ist.
Redaktion finanzen.at
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