Scharfe Kritik |
24.12.2022 23:11:00
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Hochstaplerin Anna Sorokin glaubt Ex-FTX-Chef nicht: "Er versucht nur, sich selbst zu retten"
• Vorwurf: Er will nur Mitleid
• Strafverfolgung soll umgangen werden
Der ehemalige Chef des Kryptoriesen hat sich nach der Insolvenz seines Unternehmens in verschiedenen Medien zu Wort gemeldet und seine Sicht der Dinge erzählt. So schoss Sam Bankman-Fried unter anderem gegen die neue FTX-Führung, die "aus Scham versuche, alles niederzubrennen". Konkret nimmt SBF damit John J. Ray ins Visier, der den Restrukturierungsprozess unter Chapter 11 begleiten soll. Ray meldete sich seinerseits zu Wort und erklärte in einem Schreiben an das US-Insolvenzgericht in Delaware, er habe noch nie in seiner beruflichen Laufbahn "ein derartiges Versagen der Unternehmenskontrolle und ein derartiges Fehlen vertrauenswürdiger Finanzinformationen erlebt wie in diesem Fall".
Auch Bankman-Frieds Beteuerungen, er habe zwar viele Fehler gemacht, aber nie versucht, Betrug zu begehen, es habe lediglich das Risikomanagement versagt, wurde am Markt wenig wohlwollend aufgenommen. Mit den Aussagen nahm er Bezug auf das Fehlen von FTX-Kundengeldern in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar, was SBF als "Buchungsfehler" bezeichnete. Brian Armstrong, der CEO von Coinbase, warnte davor, den Worten von Bankman-Fried Glauben zu schenken: "Es ist mir egal, wie chaotisch deine Buchhaltung ist (oder wie reich du bist). Du wirst es auf jeden Fall merken, wenn du zusätzliche 8 Milliarden US-Dollar zum Ausgeben findest", so Armstrong auf Twitter.
I don't care how messy your accounting is (or how rich you are) - you're definitely going to notice if you find an extra $8B to spend.
Even the most gullible person should not believe Sam's claim that this was an accounting error.- Brian Armstrong (@brian_armstrong) December 3, 2022
Und auch für den durch den Film "Wolf of Wall Street" bekannt gewordenen ehemaligen Börsenmakler Jordan Belfort war der FTX-Crash schlicht und ergreifend "Scam".
Anna Sorokin mit massiver Kritik an SBF
Als "Scam" und "heuchlerischen Müll" bezeichnet auch Anna Sorokin die Entschuldigungstour von Sam Bankman-Fried in den Medien gegenüber dem "Business Insider". Die verurteilte Betrügerin hält insbesondere die Behauptung des FTX-Gründers, er sei nicht darüber informiert gewesen, dass das mit FTX verbandelte und ebenfalls von SBF gegründete Handelshaus Alameda in finanziellen Schwierigkeiten sei, für eine Schutzbehauptung. "Er versucht nur, sich selbst zu retten", so Sorokin gegenüber dem Portal. "Das wäre seine Verteidigung, wenn er strafrechtlich verfolgt wird: ‚Ich wusste nicht, dass Alameda überschuldet ist‘ - was eine verrückte verdammte Behauptung ist -, dass es die Schuld der Freundin ist", so Sorokin. Damit nimmt sie Bezug auf Caroline Ellison, die mit SBF eine romantische Beziehung gehabt haben soll und als Chefin von Alameda Research tätig war. Ellison und Bankman-Fried schoben sich im Nachgang der FTX-Pleite gegenseitig die Schuld an den Ereignissen zu.
FTX und SBF würden ohne Binance noch genau so agieren
Die Beteuerungen seiner Unschuld kauft Sorokin SBF darüber hinaus nicht ab. "Er sucht nur Mitleid", konstatierte sie weiter. "Wenn er eine Frau wäre, würde er entweder als totaler Betrüger oder als völlig unzureichend und untauglich dargestellt werden, oder beides gleichzeitig".
Ihrer Ansicht nach sei Bankman-Fried von den Ereignissen überrascht worden, er hätte sein Verhalten und Geschäftsgebaren aufrecht erhalten, wenn nicht der Chef des FTX-Konkurrenten Binance, Changpeng Zhao (CZ), massive Zweifel an der Kapitalausstattung von FTX geäußert und durch den massiven Verkauf von FTT-Token den Abzug von Kundengeldern in großem Stil ausgelöst hätte. "Er hat nie damit gerechnet, dass es so explodiert", so die verurteilte Betrügerin gegenüber Business Insider weiter. "Das liegt nur an CZ."
Zudem hält sie den Ex-FTX-Gründer für deutlich solventer als er kommuniziert. Mit seinen angeblich verbliebenen 100.000 US-Dollar könne er nicht mal seine normalen Ausgaben decken. Dass sein komplettes Vermögen in Kryptowährungen gesteckt haben soll, kauft sie ihm nicht ab. Krypto sei "nicht so weit verbreitet, dass man dadurch seine normalen Lebenshaltungskosten bestreiten kann".
Redaktion finanzen.at
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