Neue Phase 07.06.2023 22:03:00

EZB macht Fortschritte beim digitalen Euro: So könnte die europäische CBDC aussehen

EZB macht Fortschritte beim digitalen Euro: So könnte die europäische CBDC aussehen

• CBDC-Prototyp bereits getestet
• Neben Fintechs auch Amazon beteiligt
• Endgültige Entscheidung fällt im Herbst 2023

Aus dem aktuellen Bericht der Europäischen Zentralbank zur Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) geht hervor, dass der Prototyp eines digitalen Euro erfolgreich getestet wurde. Angelegt ist das Projekt zur möglichen Einführung einer EU-weiten digitalen Zentralbankwährung auf den Zeitraum von Juli 2021 bis Herbst 2023 und befindet sich derzeit in der zweiten Testphase, die im Juli letzten Jahres angelaufen ist. Im Gegensatz zu Bitcoin, Ethereum und Co,. handelt es sich bei Zentralbankgeld nicht um eine dezentrale Kryptowährung, sondern um eine von der EZB kontrollierten digitalen Euro, der Bargeld ergänzen soll. Denn Distributed Ledger-Technologien und Smart Contracts steht die Europäische Zentralbank, wie Direktor Fabio Panetta bereits mehrfach in Interviews betonte, skeptisch bis ablehnend gegenüber.

Einführung einer CBDC-Währung: Zweite Testphase abgeschlossen

Der vorliegende Forschungsbericht über die zweite Testphase liegt nun vor. Darin wird erörtert, wie der Offline-Einsatz der digitalen Zentralbankwährung, sowie deren Interoperabilität mit bestehenden Zahlungssystemen funktioniert. Das eigens hierfür entwickelte Zahlungsabwicklungssystem N€XT arbeitet mit sogenannten Unspent Transaction Outputs (UTXO), die für den Schutz von Nutzerdaten durch einmalige Nutzung von UTXO-Adressen sorgen sollen.

Der Prototyp zeige, "dass es möglich ist, die Designoptionen für den digitalen Euro reibungslos in die bestehende Zahlungslandschaft zu integrieren und gleichzeitig viel Spielraum für innovative Funktionen und Technologien zu lassen", heißt es im Bericht. Gleichzeitig gestaltete sich die Offline-Nutzung in den Tests problematisch, denn hierfür werden sowohl Software- als auch Hardware-Komponenten benötigt, um die Endgültigkeit von Zahlungsabwicklungen zu garantieren und Double-Spendings zu verhindern. Ob dies in Zukunft möglich sein wird, bleibt vorerst offen. Eine praxistaugliche Offline-Lösung, die den Sicherheitsstandards entspricht, ist noch nicht gefunden.

Fazit des Berichts ist aber auch, dass "die Online- und Offline-Prototypen des digitalen Euros interoperabel sein können, selbst wenn sie auf verschiedenen Modellen und technischen Designs basieren".

Digitaler Euro: Wie geht es weiter?

Dass an den Tests der digitalen Zentralbankwährung neben verschiedenen Fintech-Unternehmen auch der US-Internetgigant Amazon beteiligt ist, ist weithin umstritten. Auch zeigen verschiedene Umfragen, dass zahlreiche Europäer der einem digitalen Euro skeptisch gegenüberstehen.

Im Herbst steht nun die Entscheidung darüber an, ob eine Implementierung der digitalen Zentralbankwährung erfolgen soll oder das Pilotprojekt endet. EZB-Direktor Fabio Panetta betont, dass die tatsächliche Einführung eines digitalen Euro frühestens 2026 erfolgen könnte, das Bargeld ergänzen und nicht - wie vielfach befürchtet - ersetzen solle. "Wir arbeiten an der Ausgabe einer neuen Serie von Hightech-Banknoten, um Fälschungen zu verhindern und die Umweltauswirkungen zu verringern. Wir werden den Bürgerinnen und Bürgern so lange Banknoten zur Verfügung stellen, wie die Nachfrage danach besteht", so Panetta.

CBDCs 2023: Die Entwicklung von digitalen Zentralbankwährungen weltweit

Projekte zu digitalen Zentralbankwährungen werden derzeit in 114 Ländern weltweit verfolgt, darunter das e-CNY-Pilotprojekt in China oder das "Cedar"-Projekt der US-Notenbank, aber auch in Indien, den Arabischen Emiraten, oder Nigeria wird an der Einführung einer digitalen Währung gearbeitet, zum Teil auch schon gelauncht.

Beispielsweise konnten bereits die Besucher der Olympischen Spiele in Peking im Februar letzten Jahres mit dem E-Yuan bezahlen. Derzeit testet die Peoples Bank of China den E-Yuan in der Millionenstadt Changshu und strebt dabei eine möglichst komplette Abdeckung aller Bezahlmöglichketen mit der digitalen Zentralbankwährung an.

Im jüngst veröffentlichten "Market Research Outcome Report" zum digitalen Euro heißt es: "Ein digitaler Euro würde es den Endnutzern von Massenzahlungsinstrumenten ermöglichen, auf Zentralbankgeld in elektronischer Form zuzugreifen und in elektronischer Form zu überweisen. Jeder digitale Euro wird immer eine Zentralbankverbindlichkeit und ermöglicht es den Endnutzern, Zahlungen im gesamten Euroraum in ähnlicher Weise zu tätigen und zu empfangen, wie sie es von Bargeld gewohnt sind. Von der Zentralbank ausgegebenes digitales Geld wäre ein monetärer Stabilitätsanker für den Euroraum, der seine geldpolitische Souveränität stärkt und die Innovation fördert".

Redaktion finanzen.at

Weitere Links:

Jetzt Devisen-CFDs mit bis zu Hebel 30 handeln
Werbung
Handeln Sie mit Devisen-CFDs mit Hebel und kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie von der Wirkung von 3.000 Euro Kapital profitieren!
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bildquelle: Comdas / Shutterstock.com,Dkoi / Shutterstock.com,Jorg Hackemann / Shutterstock.com

Devisenkurse

Name Kurs +/- %
Dollarkurs
1,0488
0,0000
0,00
Japanischer Yen
160,53
-0,0300
-0,02
Britische Pfund
0,8345
-0,0001
-0,01
Schweizer Franken
0,9298
-0,0001
-0,01
Hongkong-Dollar
8,1624
0,0001
0,00