ARK Invest-Gründerin |
14.06.2021 23:37:00
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Cathie Wood ist sich sicher: ESG-Trend und Tesla-Chef Musk sind schuld am Bitcoin-Kurssturz
• Tesla-CEO Elon Musk senkt den Daumen für Bitcoin
• Kritik könnte Bitcoin langfristig antreiben
Zuletzt ging es für die Kurse der beliebtesten Kryptowährungen vor allem abwärts. Das beste Beispiel ist der Cyber-Pionier Bitcoin: Erreichte die digitale Münze im April noch bei 64.863,10 US-Dollar ein Rekordhoch, ging es zuletzt bis auf 30.000 US-Dollar nach unten. Für die "beste Investorin der Welt" und ARK Invest-Gründerin Cathie Wood, die sich immer wieder optimistisch gegenüber der Cyberdevise geäußert hatte, ist klar, wer die Schuld am jüngsten Preisverfall der digitalen Assets trägt: Tesla-Chef Elon Musk und die ESG-Bewegung am Markt.
Umweltsünder Bitcoin: ESG-Trend erreicht Kryptomarkt
In einer Onlinekonferenz des Krypto-Portals CoinDesk Ende Mai äußerte die Investorin ihre Vermutung, dass der Trend um nachhaltige Verantwortung auch den Kryptomarkt erreicht und Investoren beeinflusst habe. "[Der Kurssturz] wurde durch die ESG-Bewegung und diese Vorstellung, die von Elon Musk verschärft wurde, dass es einige echte Umweltprobleme mit dem Schürfen von Bitcoin gibt, herbeigeführt. Eine Menge von institutionellen Käufen wurde pausiert," so die Gründerin im Interview. Die Abkürzung ESG steht für Environment, Social und Governance und befasst sich mit Themen wie Umweltschutz, aber auch sozialen Aspekten und Aufsichtsstrukturen in Unternehmen. Dieses Bewusstsein habe nun auch institutionelle Anleger erreicht. Im Februar veröffentlichte die Cambridge University eine Studie, in der Forscher die Tragweite des beim Mining anfallenden Stromverbrauchs untersuchten. Alleine der Schürfprozess der größten Kryptowährung Bitcoin würde im Jahr 121,36 Terawattstunden verbrauchen. Damit liege der Bitcoin über der Energiebilanz von Argentinien und knapp unter der von Norwegen, wie BBC berichtete. Dass der Verbrauch tendenziell sinke sei unwahrscheinlich, so die Wissenschaftler der Universität.
Nach Krypto-Investition: Tesla lässt Bitcoin fallen
Zuvor äußerte sich Musk immer wieder positiv über den Krypto-Trend und lobte vor allem das Krypto-Urgestein Bitcoin sowie die Spaßwährung Dogecoin auf seinem Twitter-Profil. Kurz darauf kündigte Tesla an, nicht nur einen Milliardenbetrag in Bitcoin investiert zu haben, sondern seinen Kunden auch die Möglichkeit zu bieten, ihre Fahrzeuge mit der Internet-Münze zu bezahlen. Nur wenig später veröffentlichte der Geschäftsführer auf seinem Twitter-Profil eine Stellungnahme des Konzerns, in der erklärt wurde, dass diese Zahlungsmöglichkeit nun wieder abgeschafft werde. "Wir sind besorgt über die schnell wachsende Nutzung fossiler Brennstoffe für Bitcoin-Mining und -Transaktionen, insbesondere Kohle, die die schlimmsten Emissionen aller Brennstoffe hat", so der E-Auto-Pionier. "Kryptowährung ist in vielerlei Hinsicht eine gute Idee und wir glauben, dass sie eine vielversprechende Zukunft hat, aber dies darf nicht auf Kosten der Umwelt geschehen."
Tesla & Bitcoin pic.twitter.com/YSswJmVZhP
- Elon Musk (@elonmusk) May 12, 2021
Dass Musk aber selbst zu diesem Ergebnis gekommen ist, hält Wood für unwahrscheinlich, wie sie CoinDesk gegenüber weiter erklärte. "Elon hat wahrscheinlich ein paar Anrufe von Institutionen bekommen", vermutete die Unternehmerin. "Mir ist aufgefallen, dass BlackRock der drittgrößte Aktionär von [Tesla] ist und Larry Fink ist der CEO. Er konzentriert sich auf ESG und insbesondere auf den Klimawandel. Ich bin mir sicher, dass BlackRock einige Beschwerden registriert hat, und vielleicht gibt es einige sehr große Inhaber in Europa, die sehr sensibel darauf reagieren."
Hohes Potenzial: Wood mit Mega-Kursziel
Langfristig werde Musks große Reichweite dem Bitcoin aber in die Karten spielen, wie die Unternehmerin, die für ihre innovativen ETFs bekannt ist, glaubt. So könnten die kritischen Kommentare des ehemaligen Krypto-Fans dazu führen, dass Kryptowährungen weiterentwickelt werden und einen geringeren CO2-Fußabdruck aufweisen. "Er hat viel mehr Gespräche angeregt, viel mehr analytisches Denken. Und ich glaube, er wird ein Teil des Prozesses werden", so Wood. Damit wäre auch das momentan schwindende Vertrauen der institutionellen Investoren wieder hergestellt. Die Expertin geht fest davon dass auch Zentralbanken demnächst in Bitcoin & Co. investieren, um ihre Bilanzen auszugleichen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg gab sie kürzlich an, dass das steigende Angebot an Solarenergie den Cyberdevisen zugutekommen werde. "Wir glauben, dass sich die Akzeptanz von Solaranlagen dramatisch beschleunigen wird - weil es ein weiteres Profitcenter gibt, das damit verbunden ist: Bitcoin-Mining", so die zuversichtliche Prognose Woods. Dementsprechend hält sie einen Bitcoin-Preis von 500.000 US-Dollar für realistisch.
Redaktion finanzen.at
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