Der Ko-Chef der Deutschen Bank Jürgen Fitschen hat die Europäische Zentralbank in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung aufgefordert, Staatsanleihen zu kaufen, sollten sich die Preise in Europa weiter in Richtung Deflation bewegen. Fitschen sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Falls sich - entgegen unserer Erwartungen - die Preisperspektiven tatsächlich in Richtung Deflation eintrüben sollten, wäre wohl ein Aufkaufprogramm von marktgängigen Wertpapieren seitens der EZB eine angemessene und meines Erachtens auch wirksame Reaktion. Dafür kämen dann wohl letztlich nur Staatsanleihenkäufe gewichtet mit den EZB-Kapitalanteilen in Betracht."

   Am Freitag berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die EZB habe verschiedene Modellrechnungen zu den Auswirkungen eines massenhaften Kaufs von Wertpapieren auf die Inflation erstellen lassen. Die Simulationen rechnen dabei mit einem Volumen an Wertpapierkäufen von 1.000 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres, also etwa 80 Milliarden Euro im Monat, die zur Bekämpfung der niedrigen Inflationsrate von im März 0,5 Prozent eingesetzt werden könnten.

   Die Ergebnisse gingen aber weit auseinander, schrieb die FAZ. Im schwächsten Szenario würde die gewaltige Geldspritze die Inflationsrate nur um 0,2 Prozentpunkte erhöhen. Eine andere Simulation komme auf eine Anhebung um 0,8 Prozentpunkte. Ein Sprecher der EZB wollte die konkreten Berechnungen auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren. Wie die Zeitung weiter berichtete, ist in der EZB stark umstritten, ob ein Quantitative Easing im Euroraum effektiv wirken würde. Die Übertragung des Impulses liefe wohl schlechter als in den USA. Einflussreiche Stimmen im EZB-Rat neigten eher zu einer Erleichterung der Finanzierungskonditionen von kleinen und mittleren Unternehmen durch eine Belebung des Markts für verbriefte Mittelstandskredite.

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   April 05, 2014 10:16 ET (14:16 GMT)

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