Wachstumssträhne |
06.05.2021 22:34:00
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YouTube mit viel Potenzial: Mehr Schwung als Netflix?
• höhere Werbeeinnahmen während Pandemie
• Geschäftsmodelle von YouTube und Netflix unterscheiden sich
Google-Mutterkonzern Alphabet legte kürzlich seine Bilanz vor. In dem Geschäftsbericht war auch ein Blick auf die Zahlen der Videoplattform YouTube möglich. Dabei sticht insbesondere die starke Wachstumsrate der Werbeeinnahmen hervor.
YouTube auf Wachstumskurs - mehr Schwung als Netflix?
Im vergangenen Quartal erwirtschaftete YouTube mit Werbung 6,01 Milliarden US-Dollar - das sind vier Milliarden US-Dollar mehr als noch ein Jahr zuvor und entspricht einem Wachstumssprung in Höhe von 49 Prozent. Damit wurde die Entwicklung des vierten Quartals 2020 nochmals getoppt, als sich die Wachstumsrate auf 46 Prozent belief. Dieses Wachstum sei durch "Direct-Response"-Anzeigen (DR) und Markenwerbung angetrieben worden, verkündete das Unternehmen.
Im Vergleich dazu entwickeln sich Netflix' Einnahmen schleppender: Der Streaminggigant verzeichnete ein Umsatzwachstum in Höhe von 24 Prozent auf 7,16 Milliarden US-Dollar. An die Rekordzuwächse, die inmitten der Pandemie verzeichnet wurden, scheint Netflix derzeit nicht anknüpfen zu können und rechnet mit einer weiteren Verlangsamung des Wachstums.
Setzt YouTube diesen Schwung fort, könnte das Unternehmen im Gesamtjahr einen Umsatz zwischen 29 und 30 Milliarden US-Dollar verbuchen, verlautet der US-Sender CNBC. Damit könnte die Videoplattform an Netflix herankommen oder sogar knapp überholen. Denn für den Tech-Konzern erwarten Analysten für 2021 einen Umsatz in Höhe von 29,7 Milliarden US-Dollar.
Blick auf die Geschäftsmodelle von YouTube und Netflix
Bei dem Vergleich der beiden Konzerne gilt es zu beachten, dass sich die jeweiligen Geschäftsmodelle unterscheiden. Während die Einnahmen von Netflix durch zahlende Abonnenten generiert werden, setzt YouTube auf Werbung in den einzelnen Videos. Zwar hat auch YouTube Abonnentendienste, die Zahlen dazu sind allerdings nicht nachvollziehbar, da sie nicht in den Ergebnissen aufgeschlüsselt werden.
Ein weiterer Unterschied ist, dass Netflix selbst für seine Inhalt zahlt und Ausgaben für die Erstellung eigenen Contents kalkulieren muss. So sollen etwa in diesem Jahr 17 Milliarden US-Dollar ausgegeben werden. Im Gegensatz dazu teilt YouTube seine Werbeeinnahmen mit den unabhängigen Urhebern der auf der Plattform hochgeladenen Videos.
Mehr Abonnenten weist - bedingt durch das Geschäftsmodell - Netflix aus. Doch stärker als der Streaminggigant ist YouTube in Sachen Stunden aufgestellt, erklärt Rich Greenfield von der Forschungs- und Medienplattform LightShed Ventures gegenüber CNBC: Nutzer der Online-Videoplattform sammeln täglich eine Milliarde Stunden. Demgegenüber beäugen Netflix-Nutzer täglich 400 Millionen Stunden den Content.
Werbeeinnahmen - Konkurrenz, Potenzial und Ausblick
Einen gemeinsamen Konkurrenten können YouTube und Netflix dagegen benennen: das klassische, lineare Fernsehen. Immer mehr Menschen wenden sich Filmen und Serien auf Netflix oder dem großen Video-Aufgebot auf YouTube zu.
Doch aktuell könnte allein YouTube mit seiner Werbung den Nerv des linearen TVs empfindlich treffen. YouTube wuchs besonders im Bereich DR - bis vor ein paar Jahren war dieser Bereich noch nicht existent. "Das Unternehmen bietet Werbetreibenden eine effiziente Reichweite für große Zielgruppen, die denen im Fernsehen überlegen sind", erläuterte Philipp Schindler, Chief Business Office von Google, in der Telefonkonferenz. Des Weiteren signalisierte er mit seinen Aussagen weiteres Potenzial innerhalb dieses Bereichs: "[…] ich denke, wir kratzen immer noch an der Oberfläche dessen, was mit kommerziellen Absichten auf YouTube möglich ist."
Laut CNBC sehen Analysten in YouTube eine prominente Alternative, an der sich Werbetreibende zukünftig orientieren könnten. Grund sei dafür insbesondere, dass die Video-Plattform zu einem großen KI-Konzern gehört. Da könne niemand annähernd mithalten, meinte Brian Wieser, President of Business Intelligence bei der Firma GroupM gegenüber dem US-Sender. Und während die Zukunft für lineares Fernsehen ungewiss zu sein scheint, dürfte bei YouTube die Fahnenstange noch nicht erreicht sein. "YouTube ist jetzt am besten positioniert, um etwas zu liefern, worüber wir seit einem Jahrzehnt sprechen, nämlich dass zwei Leute das gleiche Live-Event sehen, aber unterschiedliche Werbung bekommen", meinte Partner Gene Munster kürzlich gegenüber CNBC. "Das ist ein extrem wertvolles Produkt für Werbetreibende, also gibt es dort ein riesiges Potenzial."
Theresa Holz / Redaktion finanzen.at
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